Forschungslogiken in den textbasierten Digital Humanities
Analysen von Bewertungspraktiken nach dem Machine Learning-Turn
Auf einen Blick
- Co-Projektleiter/in : Prof. Dr. Noah Bubenhofer, Dr. Berenike Herrmann
- Projektteam : Daniel Knuchel, Dr. Thomas Messerli
- Projektvolumen : CHF 249'312
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : SNF (Digital Lives / Projekt Nr. 183221)
- Projektpartner : Universität Basel / Digital Humanities Lab
Beschreibung
Noch nie seit dem linguistic turn interessieren sich so viele
Disziplinen von Informatik über Ingenieurswissenschaften hin zu
Sozial- und Wirtschaftswissenschaften für Sprache und deren
texttechnologische, maschinelle Verarbeitung. Dieser „machine
learning turn“ wirkt sich auch auf die Geisteswissenschaften aus:
Dort wird mit texttechnologischen Methoden experimentiert, etwa im
Rahmen der Digital Humanities, obwohl diese Methoden auf der Basis
anderer theoretischen Prämissen und in anderen Forschungslogiken
entstanden sind.
Das Projekt reflektiert diese Forschungslogiken in der digitalen
Textanalyse im Spannungsfeld zwischen Informatik und
Geisteswissenschaft. Zu diesem Zweck untersuchen wir exemplarisch
einen Anwendungsfall, das Bewerten als zentrales Element des Web
2.0. Digitale Praktiken des Bewertens in den Bereichen Reisen und
Literatur, nämlich Reiseblogs und online Laien-Buchrezensionen,
sollen mit den Methoden des Machine Learnings/Deep Learnings, aber
auch den geisteswissenschaftlichen Zugängen der Korpuslinguistik
und des literaturwissenschaftlichen Distant Readings exemplarisch
analysiert werden. Dies ermöglicht es, die in den jeweiligen
Methoden encodierten Forschungslogiken freizulegen, zu reflektieren
und damit die für die Zukunft der Geisteswissenschaft und ihre
Stellung in der digitalen Gesellschaft und Wissenschaft elementaren
Fragen zu diskutieren.