Bachelorarbeit Wirtschaftsingenieurwesen: Divergenzen im strategischen Asset Management
Wie legen Pensionskassen ihr Vermögen an?
Auch die Finanzbranche bietet spannende Tätigkeitsfelder für Wirtschaftsingenieure. Tobias Schleiss und Nicolas Walther haben im Rahmen ihrer Bachelorarbeit untersucht und verglichen, wie Schweizer Pensionskassen bei der sogenannten Asset-Allokation vorgehen.
Die Schweizer Pensionskassen verwalteten im Jahr 2013 rund 720 Milliarden Schweizer Franken – Tendenz steigend. «Dafür verantwortlich sind einerseits die fast vier Millionen aktiv Versicherten und anderseits die gute Performance der Pensionskassen der letzten Jahre», so Dozent Jörg Osterrieder, der die Bachelorarbeit von Tobias Schleiss und Nicolas Walther betreut hat. In ihrer Arbeit wollten die Absolventen des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen herausfinden, welche Methoden und Strategien die Pensionskassen einsetzen, um ihr Vermögen anzulegen. Asset-Allokation nennt man diese Vermögensaufteilung auf verschiedene Träger wie beispielsweise Aktien oder Immobilien – mit dem Ziel der höchsten Rendite bei gleichzeitiger Risikooptimierung.
Acht Pensionskassen verglichen
«Wir haben in unserer Bachelorarbeit versucht herauszufinden, warum Pensionskassen ihre Anlagestrategie gewählt haben und wie sich diese in der Vergangenheit entwickelt hat», erklärt Tobias Schleiss. Dazu haben die Absolventen acht der grössten Pensionskassen der Schweiz herausgesucht und deren Asset-Allokation nachgebildet. Mit verschiedenen Methoden zur Risiko- und Renditebestimmung analysierten Tobias Schleiss und Nicolas Walther zunächst die Performance jeder einzelnen Pensionskasse und verglichen sie dann mit den anderen. Die grundlegenden Informationen entnahmen sie den jeweiligen Geschäftsberichten. Zusätzlich haben die Absolventen aber auch alle acht Pensionskassen persönlich angeschrieben: «Nur so konnten wir herauszufinden, welche Methoden sie konkret verwenden, um die Asset-Allokation zusammenzustellen», so Nicolas Walther. «Ausserdem wollten wir auch in Erfahrung bringen, in welchen Zeitintervallen sie dies tun.»
«Wir haben versucht herauszufinden, warum Pensionskassen ihre Anlagestrategie gewählt haben und wie sich diese in der Vergangenheit entwickelt hat.»
Tobias Schleiss
Performance modelliert
Nachdem die Absolventen die aktuellsten Asset-Zusammenstellungen der acht untersuchten Pensionskassen ausfindig gemacht hatten, modellierten sie daraus die Performance der Vergangenheit. Dazu setzten sie Vergleichswerte, sogenannte Ticker, zu den einzelnen Kategorien. «Die ausgesuchten Ticker für die Asset-Allokation konnten die Performance der Pensionskassen aussagekräftig nachstellen», so Tobias Schleiss. «Würde wieder eine Finanzkrise wie in den Jahren 2007 bis 2009 eintreten, wären die Pensionskassen mit der aktuellen Asset-Allokation grossem Risiko und hohen Verlusten ausgesetzt.» Die Untersuchungen ergaben, dass die Pensionskassen ihre Asset-Allokation zwar alle zwei bis fünf Jahre anpassen, aber die Gewichtung dabei meistens konstant bleibt.
Potenzial für weitere Arbeiten
Mit genaueren Angaben zu den einzelnen Investitionen wären noch präzisere Vorhersagen möglich gewesen. «Wir konnten die Asset-Kategorien nur mit Benchmarks nachbilden», so Nicolas Walther. «Wir wissen also beispielsweise vom Aktienkauf, aber nicht welche und wie viele.» Folglich können sich die genauen Investitionen stark unterscheiden. Tobias Schleiss sieht aber auch noch Potenzial für weitere Arbeiten: «Zusätzlich könnten die Optimierungsmethoden der Pensionskassen weiter untersucht werden und mit dem Capital Asset Pricing Model, welches in dieser Arbeit verwendet wurde, verglichen werden.» In jedem Fall dürften die vorliegenden Ergebnisse für die untersuchten Pensionskassen von Interesse sein.
Weitere Informationen
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