Lean Exzellenz im OP-Management
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Prof. Dr. Alfred Angerer
- Stellv. Projektleiter/in : Tim Brand
- Projektteam : Eva Hollenstein
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : KTI (KTI-Projekt / Projekt Nr. 27018.2 PFES-ES)
- Projektpartner : Zimmer GmbH, Leancom GmbH, Schulthess Klinik
Beschreibung
Immer mehr Gesundheitsorganisationen entdecken das
Prozessoptimierungspotenzial der Lean-Philosophie. Der Begriff
«Lean Management» bedeutet «schlankes» Management und ist ein
Ansatz, der seinen Ursprung beim japanischen Automobilhersteller
Toyota hat. Das Ziel von Lean Management ist, alle Prozesse
harmonisch aufeinander abzustimmen und dabei überflüssige Schritte,
die keinen Mehrwert schaffen, zu eliminieren. Dieses Vorgehen
wurden in den letzten Jahren besonders vor dem Hintergrund
steigenden Kostendrucks für Spitäler interessant. Bisher wurde Lean
Management vor allem in einzelnen Kliniken und auf Bettenstationen
umgesetzt und konnte hier bereits spürbare Verbesserungen
bewirken.
Der OP ist jedoch speziellen Rahmenbedingungen im Spital
unterworfen, wodurch eine einfache Übertragung der Lean Philosophie
auf den OP Bereich nicht möglich ist. Operationssäle sind komplexe
Organisationseinheiten, die das abgestimmte Zusammenspiel
zahlreicher Elemente voraussetzen. Sie sind eigene
„Produktionsstätten“ innerhalb eines Spitals und unterscheiden sich
allein durch ihre Prozesse vom Rest des Spitals, wie z.B. den
Bettenstationen. Besondere bauliche und technische Voraussetzungen
sowie ein deutlich höherer Anspruch an Hygiene und
Patientensicherheit sowie hochspezialisierte Prozesse erfordern
neue Konzepte und Management-Tools zur ganzheitlichen Optimierung.
In der Praxis existieren bisher nur fragmentierte, nicht
evidenzbasierte Optimierungsansätze. Dadurch wird der OP-Saal als
komplexes System bisher nur unzureichend optimiert.
Das Projekt „Lean Exzellenz im OP-Management“ des Winterthurer
Instituts für Gesundheitsökonomie ist unter der Leitung von Prof.
Dr. Alfred Angerer wird erstmals ein evidenzbasiertes
Managementkonzept für OPs als praxisnahe „Werkzeugkiste“
entwickelt, welches eine Optimierung des OPs in Kontext vor- und
nachgelagerter Spitalbereiche ermöglicht. So wird der gesamte
Behandlungspfad eines Patienten berücksichtigt. Ziel ist die
dauerhafte Optimierung der Effizienz von OPs bei gleichzeitiger
Verbesserung der Behandlungsqualität.
Das Projektergebnis wird aus vier Teilen bestehen, die die
Vorbereitung, Umsetzung und Verankerung der Optimierung
abdecken:
1. Ein strukturiertes Assessmenttool, welches als Erhebungstool für
die Erfassung der Ist-Situation bezüglich der OP Effizienz in
Spitälern genutzt werden kann und vorhandenen Optimierungsbedarf
quantifiziert.
2. Ein Betriebskonzept als strukturiertes Wissenskompendium zur
Optimierung von OP-Sälen mit angepassten und neuen Konzepten und
Tools des Lean Managements.
3. Ein Trainingsprogramm zur Befähigung und Motivation der
Mitarbeitenden im Kontext der OP Optimierung. Dieses beinhaltet
insbesondere innovative physische Simulationen zum didaktischen
Aufbau der notwendigen Kompetenzen der Mitarbeitenden.
4. Ein anwenderfreundliches Controlling-Cockpit zum Monitoring der
OP Effizienz sowie dem visuellen Management im Spital.