Fotofallenmonitoring zum Rothirsch im Tössbergland
Ergebnis
Insgesamt konnten 188 Rothirschevents im Jahr 2023 und 736 im Jahr 2024 dokumentiert werden. Weitere wichtige Wildhuftierarten sind das Reh mit 915 (2023) resp. 2258 Events (2024) sowie die Gämse mit 200 (2023) resp. 587 Events (2024). Weitere Arten, die nachgewiesen werden konnten, sind: Feldhase, Hauskatze, Iltis, Luchs, Waldschnepfe und Wildschwein.
Die Bestandsschätzung der Monitoringperiode 2023 mittels REM resultierte in einem Bestand von 203 Rothirschen für das gesamte Studiengebiet. Für die Monitoringperiode 2024 ergibt sich eine Bestandschätzung von 287 Rothirschen. Die Schätzungen für das CTDS resultieren in 232 (2023) und 256 Rothirschen (2024). Die kantonsspezifischen Resultate unterscheiden sich je nach Teilgebiet, wobei grössere Bestände in den Kantonen Zürich und St.Gallen verzeichnet wurden. Die Schätzungen im Wildschongebiet Tössstock variieren je nach Monitoringperiode und Dichte des Stichprobennetzes.
Beschreibung
Im Tössbergland (Regionen Zürcher Oberland, Unteres Toggenburg und Hinterthurgau) ist in den letzten Jahren eine Wiederbesiedlung und zunehmende Ausbreitung des Rothirschs festzustellen. Um das Rothirschmanagement auf objektive Bestandsdaten stützen zu können, sollen in den kommenden Jahren verschiedene Erfassungsmethoden angewendet werden, die dabei helfen, eine faktenbasierte Jagdplanung zu implementieren. Mit dem systematischen Fotofallenmonitoring sollen folgende Fragestellungen erarbeitet werden:
- Vorkommen (Präsenz/Absenz) sowie Bestandsschätzungen (REM) zum Rothirsch im Untersuchungsperimeter Tössbergland und im Wildschonrevier Tössstock.
- Abschätzung der Populationsstruktur (Geschlecht, Altersklasse, Rudelgrösse) anhand von Fotofallenbildern. Nach Bedarf weitere Bestandsschätzungsmethoden zB. mittels Unterscheidung anhand von Geweihmerkmalen (Fang-Wiederfang-Methode).
- Dokumentation der Nachweise von weiteren Schalenwildarten (Geschlecht, Altersklasse) sowie Grossraubtieren.
Das Studiengebiet umfasst rund 220 km2 des Zürcher Oberlands rechtsseitig der Töss, sowie Teile des unteren Toggenburgs und des Hinterthurgaus. In diesem Gebiet wurden 2023 zwischen Februar und April sowie von Dezember 2023 bis Mai 2024 insgesamt 79 Wildtierkameras betrieben. Neben der Untersuchung der Verbreitung und der Populationsstruktur des regionalen Rothirschbestands stand die Bestandsschätzung mittels statistischer Modelle im Zentrum des Fotofallenmonitorings.
Die statistische Bestandsschätzung erfolgte mit dem Random Encounter Modell (REM) und mit dem Camera Trap Distance Sampling (CTDS). Die erfassten Fotofallenbilder wurden in zeitlich zusammenhängenden Sequenzen zusammengefasst und anschliessend bei allen Wildhuftieren, Grossraubtieren und seltenen Arten die Tierart dokumentiert. Bei den Wildhuftieren wurde ausserdem eine Ansprache des Geschlechts und des Alters vorgenommen.
Eckdaten
Projektleitung
Stellv. Projektleitung
Projektteam
Projektstatus
abgeschlossen, 01/2023 - 10/2024
Institut/Zentrum
Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen (IUNR)
Drittmittelgeber
Öffentliche Hand (ohne Bund)