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Psychische Gesundheit für Väter in der Peripartalzeit (VIP-GUIDE)

Qualitative Erhebung zur Entwicklung eines familienzentrierten Betreuungsansatzes

Auf einen Blick

  • Projektleiter/in : Heike Edmaier
  • Projektteam : Jennifer Bagehorn
  • Projektstatus : laufend
  • Drittmittelgeber : Stiftung
  • Kontaktperson : Heike Edmaier

Beschreibung

Hintergrund

Der Übergang zur Elternschaft ist eine Phase, die beide Elternteile vor Anpassungen und erhöhte Vulnerabilität stellt und mit psychischen Gesundheitsproblemen einhergehen kann. Während in der peripartalen Betreuung der Fokus traditionell auf der Mutter liegt, werden die Bedürfnisse von Vätern häufig übersehen. Studien zeigen, dass Väter in der peripartalen Versorgung oft unzureichend berücksichtigt werden, wodurch ihre psychischen Belastungen unerkannt bleiben können. Auch Väter können während dieser Zeit psychische Erkrankungen wie Angststörungen oder Depressionen entwickeln mit einer Prävalenz von 5 bis 14% bei peripartalen väterlichen Depressionen. Diese Erkrankungen können nicht nur die kindliche Entwicklung, sondern auch das Wohlbefinden des gesamten Familiensystems beeinträchtigen.

Ziel

Das Projekt zielt darauf ab, einen Beitrag zu familienzentrierter Betreuung zu leisten, indem es Empfehlungen für eine peripartale Versorgung entwickelt, die die Perspektive von Vätern einbezieht. Wir möchten die Betreuung durch Gesundheitsfachpersonen aus Sicht der Väter entlang ihrer "User Journey" analysieren, den möglichen Beitrag von Hebammen und anderen Gesundheitsfachpersonen zum familiären Wohlbefinden untersuchen und wichtige "Touchpoints" identifizieren, an denen Interventionen zur Stärkung der psychischen Gesundheit von Vätern als besonders hilfreich erscheinen können.

Methodisches Vorgehen

Das Projekt dauert vom 01.08.2024 bis 31.12.2025 und umfasst drei Phasen:

Erste Phase:

Es werden qualitative leitfadengestützte Einzel- und Fokusgruppeninterviews mit Männern durchgeführt, die in den letzten drei Jahren Vater geworden sind. Zudem sind Expert:inneninterviews mit Fachpersonen aus verschiedenen Professionen geplant, um deren Erfahrungen und Wahrnehmungen in der peripartalen Gesundheitsversorgung zu erfassen. Diese Interviews bieten tiefgehende Einblicke in die individuellen Erfahrungen und Bedürfnisse der Väter.

Zweite Phase

In dieser Phase wird die Methode des Journey Mapping genutzt, um die Ergebnisse der Befragungen zu visualisieren. Der Fokus liegt auf den Erfahrungen der Väter im Gesundheitssystem, um mögliche Herausforderungen, Lücken, Barrieren und Chancen besser zu verstehen. In einem Co-Design-Workshop mit Fachpersonen und Vätern werden basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen erste Ideen für potenzielle Lösungen entwickelt, die zur Verbesserung der peripartalen Betreuung beitragen könnten. Diese Ansätze werden in einem iterativen Prozess weiter ausgearbeitet und verfeinert. Anschließend folgt ein Deliver-Workshop mit Expert:innen aus den Bereichen Hebammenarbeit, Psychologie, Sozialarbeit und Familienberatung, in dem die erarbeiteten Vorschläge besprochen und konkrete Handlungsempfehlungen entwickelt werden. Ziel ist es, die Ideen zu präzisieren und praxisnahe Empfehlungen zu formulieren, die in der peripartalen Betreuung von Vätern möglicherweise hilfreich sein könnten.

Dritte Phase

Durch Publikationen und die Verbreitung der Ergebnisse in interprofessionellen Netzwerken soll die evidenzbasierte Implementierung und Weiterentwicklung eines systemischen, familienzentrierten Versorgungsmodells in der Peripartalzeit gefördert werden.