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Collaborative Capacity Building for Health Promotion Professionals in Switzerland (Cap4HP)

Auf einen Blick

  • Projektleiter/in : Prof. Dr. Karin Nordström
  • Stellv. Projektleiter/in : Dr. Verena Biehl
  • Projektteam : Derek Christie, Raphaël Zumofen, Lara de Preux-Allet
  • Projektstatus : laufend
  • Drittmittelgeber : Stiftung (Stiftung Swiss School of Public Health plus SSPH+)
  • Kontaktperson : Verena Biehl

Beschreibung

Hintergrund

Gesundheitsförderung (GF) ist ein zentrales Handlungsfeld von Public Health (PH), und deshalb tragen GF-Professionelle zu vielversprechenden Ansätzen für aktuelle gesundheitliche Herausforderungen weltweit wie auch in der Schweiz bei, z.B. zunehmende psychische Gesundheitsprobleme, die zunehmende Inzidenz nichtübertragbarer Krankheiten, die Bedrohung durch verstärkte gesundheitliche Ungleichheiten oder die Forderung nach planetarer Gesundheit. In der Schweiz wird das volle Potenzial der GF-Berufspraxis jedoch aufgrund mangelnder Ressourcen, politischen Engagements und rechtlicher Rahmenbedingungen nur eingeschränkt genutzt (Lückenbach et al., 2023). Hinzu kommt, dass die GF-Ausbildung erst spät, in den frühen 2000er Jahren, begann und im Rahmen von Weiterbildungsangeboten hauptsächlich an Fachhochschulen angeboten wurde (Biehl et al., 2022; Künzli & Nocera, 2022). Erst 2016 startete an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Winterthur den ersten grundständigen Studiengang in GF. Aufgrund dieser fragmentierten Bildungslandschaft hat die Arbeitsgruppe für Gesundheitsförderung und Prävention des Dachverbands Public Health kürzlich eine Bestandsaufnahme durchgeführt, um einen Überblick zu erhalten und relevante Bildungsprogramme in der Schweiz zu identifizieren (Biehl et al., 2024).Diese komplexe Situation führt zu einer anhaltenden Unklarheit in Bezug auf die Konzeptualisierung der professionellen Rollen von GF-Fachkräften und zu einer geringen Anerkennung ihrer spezifischen Kompetenzen durch die Arbeitgebenden und die Gesellschaft (Biehl, Gerlinger, et al., 2021; Biehl, Wieber, et al., 2021). Diese Unklarheit behindert die professionelle Praxis der GF, die aufgrund der geringen Ressourcen im Bereich der GF sowie der anhaltenden gesundheitlichen Herausforderungen in der Schweiz verstärkt werden muss. Insgesamt ist ein weiterer Kapazitätsaufbau für GF-Fachpersonen erforderlich, um die Sichtbarkeit ihrer beruflichen Kompetenzen, Rollen und Ausbildungsformen gegenüber den Akteuren in Praxis und Politik zu erhöhen (Van den Broucke, 2021). In diesem Zusammenhang wird in diesem Projekt die Definition des Kapazitätsaufbaus begrenzt auf die nachhaltige Entwicklung von qualifizierten GF-Fachpersonen im Rahmen der Aus- und Weiterbildung sowie auf spezifische Forschung zur Erweiterung der GF-Wissensbasis. Folglich spielen Bildungs- und Forschungseinrichtungen eine wichtige Rolle beim Aufbau von Kapazitäten für GF-Fachpersonen.

Mit der Etablierung eines BSc-Studiengangs in GF und Prävention im Jahr 2016 an der ZHAW in Winterthur wurde die Bedeutung des Kompetenzaufbaus in GF in der Deutschschweiz erkannt. Die geplante Implementierung eines analogen Programms an der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HES-SO) in der Westschweiz bestätigt den weiteren Bedarf und die Bereitschaft für ein solches Kapazitätsaufbaus für GF-Fachkräfte. Ein gemeinsames Verständnis für einen systematischen und strategischen Kapazitätsaufbau für die GF-Fachleute muss in der Schweiz jedoch erst noch geschaffen werden und ist auch für die PH als Wissenschaft und Praxis insgesamt von grosser Bedeutung.

Ziele / Fragestellung

Um die berufliche Praxis von GF in der Schweiz zu stärken, zielt diese interuniversitäre Initiative darauf ab, ein gemeinsames Verständnis von systematischem und strategischem Kapazitätsaufbau für GF-Fachleute zu erreichen. Dieses Ziel wird durch drei Massnahmen erreicht:

(A) Initiierung eines kollaborativen Prozesses zwischen den relevanten Bildungs- und Forschungsinstitutionen der GF in der Schweiz,

(B) strategische Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses der beruflichen Kompetenzen und Rollen der GF-Fachpersonen und

(C) systematische Konzeptualisierung der beruflichen Kompetenzen, Rollen und Ausbildungsformen der GF in einem Positionspapier.

Methode

Das Projekt wird in Zusammenarbeit zwischen zwei Fachhochschulen durchgeführt, die Mitglieder der SSPH+ sind: ZHAW und HES-SO. Weitere Partner:innen werden in die vorgesehenen Arbeitspakete einbezogen: die Schweizerische Gesellschaft für Public Health, die SSPH+ und andere Bildungs- und Forschungsinstitutionen im Bereich der Gesundheitsversorgung in der Schweiz. Die Zusammenarbeit mit der SSPH+ wird dazu beitragen, relevante Partner:innen für die verschiedenen Arbeitspakete zu identifizieren. Der partizipative Prozess stützt sich auf eine kooperative Planung zwischen den wichtigsten Bildungs- und Forschungsinstitutionen im Bereich der GF in der Schweiz. Die folgenden Arbeitspakete ermöglichen es, die Ziele dieser interuniversitären Initiative zu erreichen:

  1. Partizipativer Workshop, organisiert von der ZHAW und der HES-SO unter Beteiligung anderer Bildungs- und Forschungsinstitutionen im GF-Bereich in der Schweiz, um das Verständnis der beruflichen Kompetenzen und Rollen im GF-Bereich und mögliche Synergien zwischen den Hochschulen zu identifizieren und zu diskutieren.
  2. Einrichtung einer kooperativen Steuergruppe zur Erarbeitung eines Positionspapiers, das sich für die Konzeptualisierung von GF-Berufskompetenzen, Rollen und Ausbildungsformen für GF-Fachpersonen einsetzt.
  3. Fertigstellung des Positionspapiers in Zusammenarbeit zwischen der Steuergruppe und den Workshop-Teilnehmenden.
  4. Verbreitung des Positionspapiers bei den wichtigsten nationalen Akteuren der Gesundheitsförderung (z.B. BAG, Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz und die kantonalen Beauftragten für Gesundheitsförderung), Tagungen und Publikationen in Fachzeitschriften.

Nutzen/Resultate

Durch das Projekt wird (1) ein Kooperationsprozess zwischen Bildungs- und Forschungsinstitutionen, die GF-Ausbildung in der Schweiz anbieten, initiiert und etabliert, der (2) ein gemeinsames strategisches und systematisches Verständnis des Kapazitätsaufbaus für GF-Fachpersonen in der Schweiz ermöglicht und induziert. Die Verbreitung erfolgt durch (3) die Veröffentlichung eines Positionspapiers sowie durch Publikationen in Fachzeitschriften, und damit (4) die Sensibilisierung der nationalen und lokalen politischen Entscheidungsträger in der Schweiz.