Um die Lebensmittelabfälle zu verringern, darf das Essen mehr kosten
Wie kann man Lebensmittelabfall verringern? Die Schweizer Bevölkerung kennt dieses Problem, aber sie schätzt falsch ein, wo die meisten Lebensmittelabfälle entstehen. Zu diesem Ergebnis kommen ETH-Forschende der Politikwissenschaft. Die Bevölkerung befürwortet die Verringerung des Lebensmittelabfalls, auch wenn die Lebensmittel mehr kosten.
Werden Lebensmittel hergestellt, aber nicht konsumiert, dann führt das zu unnötigen CO2-Emissionen, Land- und Wasserverbrauch und langfristig zu einem Verlust von Biodiversität. 25 Prozent der Umweltbelastung der Ernährung der Schweiz sind auf vermeidbare Lebensmittelverluste zurückzuführen.
Zusammen mit mehr als 190 Staaten hat die Schweiz die UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Ein Ziel dieser UN-Agenda ist es, bis 2030 die Nahrungsmittelverluste pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene zu halbieren und die entstehenden Nahrungsmittelverluste entlang der Produktions- und Lieferkette zu verringern. Ob und wie dieses Ziel erreicht werden kann, hängt stark von der Unterstützung durch die Schweizer Bevölkerung ab.
Im Rahmen des gemeinsamen Schweizer Umweltpanels der ETH Zürich und des Bundesamts für Umwelt (BAFU) haben Forschende der ETH-Professur für Politikwissenschaft (Internationale Beziehungen) eine repräsentative Stichprobe der Schweizer Wohnbevölkerung zu dem Thema «Lebensmittelabfälle» durchgeführt. Die Befragung fand von Juni bis August 2019 statt und insgesamt nahmen 3229 Personen daran teil.