Workshops
Workshop 1: wintegra
Interkulturelle Coachingperspektiven fördern gerade bei gesundheitlicher Beeinträchtigung die Selbst- und Mitbestimmung
Selbst- und Mitbestimmung im interkulturellen Kontext können unter Berücksichtigung weniger Prinzipien aktiviert und gestaltet werden, was zu gezielt individualisiertem Vorgehen führt. Wir wollen uns im Workshop praktische Beispiele wie die Schweigepflichtentbindung vornehmen - als Instrument zur Reflexion, zur Unterstützung einer offenen Perspektivenhaltung und zur gemeinsamen Auseinandersetzung mit Selbst- und Mitbestimmung gegenüber Leistung im Prozess der Vermittlung im offenen Arbeitsmarkt.
Workshopleitung: Raoul Mutter, Fachstellenleiter, Job Coach/Integrationsberater
Workshop 2: Werkheim Uster
Selbst- und Mitbestimmung im inlusiven Arbeitsalltag
Seit vielen Jahren bietet das Werkheim Uster schon integrative Arbeitsplätze für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung an. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten jeweils direkt vor Ort bei Partnerfirmen. Ein Modell, das sich bewährt hat – insbesondere für Menschen mit Beeinträchtigung und tiefem Unterstützungsbedarf.
Mit dem «Mehrwerk» können neu auch Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung und höherem Unterstützungsbedarf bei und mit Firmen arbeiten. Das Werkheim Uster will mit dem «Mehrwerk» einen grossen Schritt weitergehen. Einen Schritt, der Inklusion am Arbeitsplatz für noch mehr Menschen möglich macht. Im Workshop zeigen wir auf, wie wir im «Mehrwerk» Inklusion leben. Zudem gehen wir auf das Projekt mit Belimo ein. Bis 2025 entsteht eine dezentrale Arbeitsgruppe mit bis zu 20 Arbeitsplätzen bei Belimo in Hinwil. Menschen mit höherem Unterstützungsbedarf vom Werkheim Uster erhalten bei Belimo einen inklusiven Arbeitsplatz und werden vor Ort von Fachpersonen vom Werkheim unterstützt. Auf dieser Grundlage wird berichtet und diskutiert, wie Selbst- und Mitbestimmung aus Sicht der Mitarbeitenden im inklusiven Arbeitsalltag gelebt wird.
Workshopleitung: Daniel Dietrich, Geschäftsbereichsleiter Betriebe, Werkheim Uster
Workshop 3: Läbesruum
Mitarbeitende statt Klient:innen
Im Läbesruum bezeichnen wir die von uns integrierten Personen als Mitarbeitende und nicht als Klient:innen. Dies ist der Ausdruck unserer Haltung: Wir begegnen unseren Mitarbeitenden auf Augenhöhe. Zusammen entscheiden wir, was und wieviel sie bei uns arbeiten und welche Integrations- und Förderangebote sie nutzen. Der lösungsorientierte Ansatz steht bei uns im Fokus. Rund die Hälfte unserer Mitarbeitenden lebt vom Einkommen, welches sie im Läbesruum erzielen, die andere Hälfte wird meist von der Sozialhilfe unterstützt. Wir stellen den Läbesruum und unsere Haltung vor und diskutieren über die gelebte Selbst- und Mitbestimmung und ihre Grenzen.
Workshopleitung: Oliver Seitz, Geschäftsführer, Läbesruum & Nicole Sigg, Leiterin Soziales & Bildung, Läbesruum
Workshop 4: Impulsis
Mehrfachproblematik und Mitbestimmung – Erfahrungsaustausch zu Best Practice in der Berufsintegration
Fachleute sind zunehmend mit Jugendlichen und junge Erwachsene mit komplexen Problemlagen konfrontiert. Doch wie wirken sich diese auf ihre Selbst- und Mitbestimmung aus? Können sie gezielt in den Prozess der Berufsintegration eingebunden werden? In diesem Workshop steht der Austausch von Erfahrungen und die Suche nach Best Practice im Mittelpunkt. Fragen zur Teilhabe vs. Struktur sollen kritisch hinterfragt werden, um Jugendliche mit Mehrfachproblematiken effektiv bei ihrer beruflichen Integration zu fördern.
Workshopleitung: Michel Wild, Abteilungsleiter Gruppenprogramme Motivationssemester (SEMO) Impulsis & Andrea Rüegg, Co-Geschäftsleiterin Impulsis
Workshop 5: SEB AI und ZHAW
Mitbestimmung in der Arbeitsintegration der Sozialen Einrichtungen und Betriebe – ein Werkstattbericht
Seit 2018 orientiert sich die Arbeitsintegration der Stadt Zürich an der Strategie «Arbeitsmarkt 2025». Die arbeitsfähigen Sozialhilfebeziehenden werden anhand der Kriterien Arbeitsmarktfähigkeit und Handlungsbereitschaft in vier Gruppen eingeteilt. Personen mit geringen Arbeitsmarktchancen werden nicht mehr zur Teilnahme an Massnahmen verpflichtet, dürfen aber weiterhin freiwillig in Beschäftigungsprogrammen arbeiten, während die Stadt gezielt in Bildungs- und Qualifizierungsmassnahmen für Personen mit guten Arbeitsmarktchancen und/oder für Personen, die nicht sozialhilfeabhängig geworden sind, investiert. Das Primat der Freiwilligkeit und Eigenmotivation scheint sich zu bewähren. Auf der Basis dieser Strategie, die in Fachkreisen auf viel Anklang stösst, entstand das kooperative Entwicklungsprojekt «Mitbestimmung in der Arbeitsintegration», welches ausgehend von der Stärkung der Selbstbestimmung durch die Freiwilligkeit der Teilnahme an Massnahmen einen Schritt weitergeht zur mitbestimmenden Ausgestaltung des Arbeitsalltags. Der Workshop gibt einen Einblick in die Vorgehensweise und den aktuellen Stand des Projekts, bevor Erkenntnisse und Gelingensbedingungen erarbeitet und diskutiert werden.
Workshopleitung: Kaspar Hauser, Geschäftsbereichsleiter Arbeitsintegration, Soziale Einrichtungen und Betriebe Stadt Zürich & Daniela Wirz, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, ZHAW Soziale Arbeit
Workshop 6: SAH Zürich
Qualifizierungsprogramm für junge Mütter ohne Erstausbildung
Junge Frauen, die noch vor Abschluss einer ersten beruflichen Qualifizierung ein Kind zur Welt bringen, sind einem grossen Armutsrisiko ausgesetzt und geraten oft in eine längere Abhängigkeit von der Sozialhilfe. Neben der Benachteiligung im Arbeitsmarkt und dem Verlust sozialer Netzwerke, spielt die Bildungsarmut, verstanden als Mangel an schulischen Qualifikationen und Kompetenzen, eine zentrale Rolle für die Prozesse sozialer und kultureller Ausgrenzung. Das Ziel der AMIE Angebote ist es, diesen jungen Frauen und für ihre Kinder ein selbstbestimmtes und finanziell unabhängiges Leben zu ermöglichen. Neben einer beruflichen Qualifizierung braucht es dazu genügend Sozial- und Selbstkompetenzen und geeignete Strategien zur Alltagsbewältigung.
In diesem Workshop erhalten die Teilnehmenden mit einem Kurzinput Einblick in die AMIE Angebote. Sie erfahren, mit welchen Instrumenten junge Mütter im AMIE Programm gezielt für die Integration gefördert und unterstützt werden. Teilnehmende tauschen sich aus und entwickeln in Kleingruppen Ideen, wie diese Zielgruppe möglichst selbst- und mitbestimmend zum Ziel «Berufseinstieg» beitragen kann. Der Workshop endet mit einer Abschlussdiskussion im Plenum.
Workshopleitung: Nadja Fuchs, Angebotsleiterin AMIE, SAH Zürich