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Soziale Arbeit

Um 6 im Kreis 5: Wenn geflüchtete Jugendliche 18 werden

Wenn geflüchtete Menschen volljährig werden, verändern sich zumeist schlagartig alle Lebensbedingungen. Das ist oft ein Nachteil, muss es aber nicht.

In der Schweiz leben viele Kinder und Jugendliche, die entweder alleine oder zusammen mit ihren Familien flüchten mussten. Sie gelten als besonders verletzliche Gruppe. 2023 stellte knapp jedes zehnte Asylgesuch eine unbegleitete minderjährige Person. Sie begaben sich entweder allein auf die Flucht oder wurden während dieser von beiden Elternteilen getrennt. In den vergangenen Jahren haben sich Forschung, Praxis und Politik zunehmend deren spezifischen Bedarfslagen gewidmet und seit Kurzem auch dem Kindeswohl von Kindern in geflüchteten Familien.

An dieser Veranstaltung wollen wir nun den Blick auf diejenigen geflüchteten Menschen richten, die in der Schweiz volljährig werden und dadurch den besonderen Förder- und Schutzstatus als Kind verlieren. Denn einerseits waren 2023 Dreiviertel der unbegleiteten Minderjährigen bei ihrer Ankunft in der Schweiz zwischen 16 und 17 Jahren – rechtlich gesehen also nur noch kurze Zeit Kinder. Andererseits führt die umstrittene Altersanalyse im Verlaufe des Asylverfahrens dazu, dass viele Minderjährige von einem Tag auf den anderen volljährig werden. Dies hat asylrechtliche Konsequenzen, aber auch massgeblichen Einfluss auf Bildungsungleichheiten und Integration.

Mit dem Ziel und der Pflicht, gemeinsam Zukunftsperspektiven zu entwickeln, besprechen wir mit Fachpersonen (und Betroffenen), welche Bedarfe aus Studien bekannt sind und welche innovativen Projekte im Feld für junge geflüchtete Erwachsene bereits darauf reagieren. Dabei kann uns auch das Wissen zu sensiblen Übergänge aus der Kinder- und Jugendhilfe, zum sogenannten Leaving Care, dienlich sein.

Inputreferat

  • Samuel Keller, Dozent und Forscher am Institut für Kindheit, Jugend und Familie, wird die Veranstaltung mit einem Input eröffnen, in dem er den aktuellen Wissensstand aus Forschung und Praxis zusammenfasst und auf ausgewählte relevante Schwerpunkte eingeht.

Impuls

  • Khalil Karimi, Montage-Elektriker, reiste 2015 als 13-jähriger unbegleitet in die Schweiz ein, und kam mit 18 ins FUTURI Supported Transition Programm für MNA.

Podium

Im Anschluss an den Vortrag findet eine Podiumsdiskussion mit drei eingeladenen Fachpersonen statt, die unterschiedliche Erfahrungen, Perspektiven und Visionen zum Thema des Erwachsenwerdens geflüchteter Jugendlicher vorstellen.

Auf dem Podium begrüssen wir:

  • Urs Hosang, Leitung ZUMAB Zentrale Beistandschaft für unbegleitete Minderjährige im Asylwesen, Kanton Thurgau
  • Marianne Bohn, Geschäftsleitungsmitglied und Job Coach - Stiftung Futuri
  • Lena Hochuli, Leitung Fachbereich BBJE (Betreuung und Begleitung Junge Erwachsene) der AOZ, Asyl-Organisation Zürich

Moderation

Datum

Von: 1. Oktober 2024, 18.00 Uhr

Ort

ZHAW, Campus Toni-Areal, Raum 3.K02
Pfingstweidstrasse 96
8005 Zürich

Veranstalter

ZHAW Soziale Arbeit
Pfingstweidstrasse 96
8037 Zürich