Das Ernährungssystem der Zukunft aus der Sicht junger Menschen
Am 1. Februar trafen sich Schüler:innen aus verschiedenen Kantonsschulen an der Lake Week und nahmen an Workshops rund ums Thema «Zukunft der Nahrungsmittelproduktion» teil. Die Forschungsgruppe Geography of Food leitete einen Workshop zum Thema «Agrarökologie». Es entstanden vielfältige Diskussionen und Anregungen.
Schüler:innen aus vier Klassen verschiedener Kantonsschulen hatten die Möglichkeit an jeweils zwei von vier angebotenen Workshops teilzunehmen: Zelluläre Landwirtschaft, Vertical Farming, Insekten und Agrarökologie waren die zur Auswahl stehenden Themen.
Wir von der Forschungsgruppe Geography of Food boten den Workshop «Agrarökologie» an, der aus zwei Teilen bestand.
Im ersten Teil setzten sich die Schüler:innen mit dem Schweizer Ernährungssystem auseinander. Im Online-Spiel Foodscape (www.foodscape.ch) herrschten die Schüler:innen selbst über die Schweiz. Während des Spiels erfuhren sie selbst, wie schwierig es ist das System im Gleichgewicht zu halten, denn je nach Entscheidung gab es Punkte oder Abzüge in den Bereichen Ernte, verfügbares Land, Umwelt und Zufriedenheit. Wurde die Ernährung der Bevölkerung zu ungesund, meldete sich die Ärztin.
Foodscape wurde für den Schulunterricht entwickelt, ist aber auch als eigenständiges Spiel online verfügbar. Es vermittelt Hintergründe zum Schweizer Ernährungssystem, beleuchtet Zielkonflikte und zeigt Handlungsoptionen für eine gesunde und umweltverträgliche Ernährung auf.
Im Anschluss ans Spiel, diskutierten wir im Plenum die Herausforderungen, mit denen die Schüler:innen während des Spiels konfrontiert wurden, wie sie damit umgingen und wie sich das auf die reale Welt übertragen liesse.
Im zweiten Teil des Workshops gab es einen Einblick in die tägliche Arbeit unserer Forschungsgruppe. Vorgestellt wurde MOVING, ein Horizon2020-Projekt, das Wertschöpfungsketten in europäischen Bergregionen untersucht und vergleicht. Das Projekt konzentriert sich auf den Aufbau von Kompetenzen und die gemeinsame Entwicklung von politischen Rahmenbedingungen, um Wertschöpfungsketten zu etablieren oder zu erhalten und so zur Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit von Bergregionen in Europa beitragen können.
Die ZHAW-Forschungsgruppe Geography of Food untersucht innerhalb des MOVING-Projekts die Bergregion in Graubünden mit Fokus auf die Wertschöpfungskette Berggetreide.
Im Workshop mit den Schüler:innen sprachen wir über die Stärken der Schweizer Bergregionen, deren Herausforderungen und Potentiale für die Zukunft und auch über die Rolle von jungen Menschen für und in den Bergregionen.
Junge Menschen sollen über ihre Zukunft mitentscheiden und diskutieren können, da waren sich die Schüler:innen einig. Es wurden aber auch Bedenken geäussert, dass junge Menschen über weniger Wissen verfügen und dies die Mitbestimmung erschwert.
Für uns in der Forschungsgruppe ist klar: Jugendliche sollen über die Gestaltung der Zukunft mitentscheiden können und deshalb soll die Beteiligung von jungen Menschen an solchen Projekten aktiv gefördert werden.
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