Erste Stiftungsprofessur an der ZHAW
Die Metrohm-Stiftung finanziert mit 1,8 Millionen Franken die erste Stiftungsprofessur an der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Die Professur im Bereich „Neue Materialien“ wird national und international ausgeschrieben. Sie wird am Institut für Chemie und Biologische Chemie am ZHAW-Standort Wädenswil eingerichtet.
Die Metrohm-Stiftung mit Sitz in Herisau will aktiv zu einer innovativen Forschung und Lehre im Bereich der neuen Materialien und funktionellen Oberflächen beitragen. Sie unterstützt deshalb die neue Stiftungsprofessur der ZHAW mit einem jährlichen Beitrag von 300 000 Franken über einen Zeitraum von sechs Jahren. „Die Zukunft und das Wohlergehen der Schweiz hängt ganz entscheidend davon ab, wie wir das Potenzial der Naturwissenschaften nutzen können“, betonte Willy Hartmann, Präsident des Stiftungsrates der Metrohm-Stiftung, an der Medienorientierung.
Enge Zusammenarbeit mit Industrie
Mit der Stiftung dieser Professur wird die Qualität der ZHAW in einem hoch kompetitiven Umfeld anerkannt und die Verpflichtung der Wirtschaft für die tertiäre Ausbildung und die anwendungsorientierte Forschung unterstrichen, wie Jean-Marc Piveteau, Rektor der ZHAW, festhielt. Die Forschung an Fachhochschulen basiert seit jeher auf einer engen Zusammenarbeit mit der Industrie. Sie wird im Unterschied zu universitären Hochschulen in erster Linie über akquirierte Projekte finanziert. Die neue Stiftungsprofessur erlaubt nun die längerfristige Beschäftigung mit einem Thema, wobei auch im Rahmen dieser Stiftungsprofessur Drittmittel akquiriert werden sollen. Die Forschungs- und Lehrfreiheit der ZHAW wird dabei vollumfänglich gewahrt. Dies ist für die Reputation einer Hochschule unabdingbar, wie Sebastian Brändli, Chef Hochschulamt des Kantons Zürich, unterstrich.
Kompetenzaufbau in Wädenswil
Die neue Stiftungsprofessur wird am Institut für Chemie und Biologische Chemie am ZHAW Departement Life Sciences und Facility Management in Wädenswil eingerichtet. „Wir gehen davon aus, dass durch die Stiftungsprofessur und den damit verbundenen Kompetenzaufbau weitere KTI-Projekte akquiriert werden können und so die Stiftungsgelder auch katalytisch wirken“, betonte Departementsdirektor Urs Hilber. „In der Fachstelle Nanotechnologie und Funktionsmaterialien, in der die Professur angesiedelt wird, beschäftigt man sich schon längere Zeit mit der Entwicklung neuer Materialien und funktioneller Oberflächen“, erläuterte der Institutsleiter Christian Hinderling.
Anwendungsgebiet von „New materials“ und Forschungsziele der Stiftungsprofessur
Die oft auch als „Smart materials“ oder „Functional materials“ bezeichneten Materialien bieten ein breites und zunehmend gefragtes Anwendungsgebiet. Sie kommen beispielsweise als Biomaterial im Kontakt mit lebender Materie zum Einsatz, werden für das Drug-delivery genutzt oder um den Lichtfluss in Solarzellen zu lenken. Selektive Materialien für die Chromatographie, einer zentralen Trenn- und Reinigungsmethode der Chemie, sind eine weitere Anwendung. Die Forschungsziele der Stiftungsprofessur sind u.a. die Verbesserung der Kenntnis wichtiger Wechselwirkungsmechanismen zwischen Oberfläche und Umgebung, die Entwicklung von Methoden zur Kontrolle von Oberflächentopographie und -funktionalität, die Entwicklung von „smarten“ Materialien und Oberflächen, welche auf Umgebungsreize reagieren sowie das Testen von neuen Materialien in der technischen Anwendung. Der durch die Stiftungsprofessur mögliche Kompetenzaufbau wird auch angrenzende Gebiete beleben und gute Voraussetzungen für den Austausch mit akademischen Partnern schaffen. Neben der Forschung wird die neue Professur im Sinne des Wissenstransfers auch in der Lehre, im Bachelorstudiengang Chemie und im Masterstudiengang Life Sciences, tätig sein.
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