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Vom Bachelor in der Schweiz zum Master in Neuseeland

Robin Pfaff hat im Herbst 2023 den Studiengang Umweltingenieurwesen in Wädenswil abgeschlossen. Seine Bachelorarbeit hat er über die Abholzung der Regenwälder Borneos geschrieben. Seither hat es ihn auf die andere Seite der Erde verschlagen: In Auckland in Neuseeland startete er diese Woche seinen Masterstudiengang in Geospatial Science.

Gratulation zu deiner erfolgreichen Bachelorarbeit. Wie bist du auf die Idee gekommen, deine BA über die Abholzung in Borneo zu schreiben? Gab's da ein Aha-Erlebnis?

Nach zwei Semesterarbeiten im Bereich der Bioinformatik war für mich klar, dass ich während meiner BA von der Forschungsgruppe für Geoinformatik betreut werden möchte. Dies, um herauszufinden, in welchem der beiden Fachgebiete ich mich im Master vertiefen möchte. Bei der Themenwahl war ich kurz vor Antritt einer Vertretungsstelle bei Borneo Orangutan Survival (BOS), die sich für den Erhalt der Borneo Orang-Utans einsetzt. Und da hat das Thema zur Abholzung auf Borneo wie die Faust aufs Auge gepasst.

Deine Datengrundlage hast du dir aus der Ferne von der Schweiz aus erarbeitet. Wie bist du dabei vorgegangen?

Da weder Indonesien noch Malaysia über frei zugängliche Geodatenportale verfügen, hat sich meine Recherche schnell auf unabhängige Remote Sensing-Studien fokussiert. Viele dieser Studien haben einen Algorithmus entwickelt, der auf Basis von Satellitendaten Gebiete wie Wald, Palmölplantagen oder überbaute Flächen klassifizieren kann.

Was erhoffst du dir aus den Ergebnissen deiner Arbeit? Können deine Erkenntnisse verwendet werden, um den Regenwald zu schützen?

Ich erhoffe mir natürlich, dass sich möglichst viele die interaktive Storymap anschauen und selbst erkunden. Ich habe ja nicht nur die Abholzung insgesamt quantifiziert, sondern auch, welche Faktoren den Regenwald auf Borneo besonders bedrohen und welche weniger. Dabei wurde auch klar, dass sich unser Verhalten in der weit entfernten Schweiz auch auf den Regenwald auf Borneo auswirkt – Stichwort El Niño.

Zudem konnte ich im Nachgang an die Arbeit für BOS Schweiz ein Tool entwickeln, mit dem allenfalls weitere Auswilderungsgebiete für die stark gefährdeten Borneo Orang-Utans identifiziert werden können.

Mittlerweile hat es dich auf die andere Seite der Erde verschlagen, um deinen Master zu absolvieren. Wie hast du dich in Neuseeland eingelebt?

Wunderbar! Ich habe mir knapp 3 Monate Zeit genommen, um mich vom BA-Stress zu erholen und die lange Strecke nach Neuseeland hinter mich zu bringen. Besonders schön war es auf Borneo und dort auf der BOS-Rettungsstation mitanzupacken. Seit zwei Wochen geniesse ich es nun, jeden Morgen mit Meerblick aufzustehen und im Stadtzentrum einer Grossstadt zu leben. Auckland ist nicht umsonst eine der lebenswertesten Städte der Welt. Es kommen unfassbar viele Nationalitäten zusammen, aber auch die indigene Maori-Kultur ist sehr präsent.

Kannst du uns mehr über deinen Masterstudiengang erzählen?

Bereits jetzt kann ich sagen, dass ich an der ZHAW super auf den Masterstudiengang vorbereitet wurde. Im ersten Jahr setzte ich mich tagtäglich mit den unendlichen Möglichkeiten auseinander, welche die GIS-Software bietet. Sei es in lizenzierten Programmen wie ArcGIS Pro, grundlegendem Programmieren mit Python / R oder einer Kombination aus beiden Welten. Zudem werde ich im zweiten Semester ein Praktikum bei einer Firma oder einer öffentlichen Organisation wie z.B. dem Department of Conservation (das hiesige BAFU) machen. Das zweite Studienjahr besteht ausschliesslich aus der Masterarbeit, was eine äusserst tiefgründige Auseinandersetzung ermöglicht. Am liebsten würde ich meine Masterarbeit der Erhaltung vom Kākāpō, einem flugunfähigen, nachtaktiven Papagei widmen.

Und zum Schluss, welchen Rat würdest du Studierenden geben, die gerade ihr Bachelorstudium in Wädenswil beginnen?

Investiert Zeit in die Wahl eurer Semesterarbeit. Ihr werdet viel Zeit mit diesem Thema verbringen und euch sehr intensiv damit auseinandersetzen. Wenn ihr Spass habt, seid ihr definitiv im richtigen Themenbereich. (Und geniesst die Sommer am Seegüetli!)
 

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