Winterthurer Haushalte sparen Energie dank App
Winterthurer und Tessiner Haushalte versuchten im Rahmen des Social-Power-Projekts spielerisch per App und dank Smart Meter ihren Stromverbrauch zu reduzieren. Die Teilnehmenden senkten ihren Verbrauch in drei Spielmonaten um durchschnittlich 5 Prozent. Die Kontrollgruppe hingegen verbrauchte im gleichen Zeitraum 10 Prozent mehr Strom als sonst.
Je 60 Winterthurer und Tessiner Haushalte versuchten von Anfang Februar bis Ende April 2016 ihren Stromverbrauch spielerisch mit Hilfe einer neuentwickelten App zu reduzieren. Dabei wurden ihnen nicht nur der individuelle Stromverbrauch und die Sparmöglichkeiten im Haushalt aufgezeigt, sondern die Teilnehmenden konnten auch Punkte sammeln und sich untereinander austauschen. Eine Hälfte der Haushalte spielte im Team, um dadurch ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Die andere Hälfte mass sich in einem Team-Wettbewerb. Fazit der drei Spielmonate des von der Gebert Rüf Stiftung geförderten Social-Power-Projekts: Der Stromverbrauch bei der Kontrollgruppe ohne Spiel-App stieg im Durchschnitt um über 10 Prozent. Die am Social-Power-Projekt teilnehmenden Haushalte in Winterthur reduzierten ihren Verbrauch um durchschnittlich 3 Prozent, diejenigen in Lugano gar um 7 Prozent. Der Unterschied zwischen dem kooperativen und dem kompetitiven Stromsparen war jedoch gering. Am meisten Strom sparte mit 37 Prozent ein Haushalt mit Kindern in einem Mehrfamilienhaus in Winterthur. Dieser Haushalt sowie weitere Gewinner wurden Anfang Juni ausgezeichnet.
Langfristig das Verhalten verändern
Eine erste Befragung hat gezeigt, dass die meisten Teilnehmenden über den eigenen Stromverbrauch sowie auf das Stromsparen sensibilisiert worden sind. Ob dieser Stromspareffekt durch spielerische Elemente auch langfristig anhält, erforscht die ZHAW in Zusammenarbeit mit der Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (SUPSI) sowie den beiden Energieversorgern Electric Agency Massagno SA (AEM) und Stadtwerk Winterthur bis Mitte 2017. «Neben der langfristigen Verhaltensänderung durch die Spiel-App untersuchen wir auch, mit welchen Massnahmen und warum die Teilnehmenden Energie eingespart haben», so ZHAW-Forscher Vicente Carabias. Das Projekt hat bereits konkrete Auswirkungen auf die extra installierten Smart Meter, welche den Stromverbrauch pro Haushalt im 15-Minuten-Takt messen und die Daten direkt an die Spiel-App weiterleiten. Ihre Algorithmen werden nun für zeitnähere Auslesungen überarbeitet, damit die Teilnehmenden eine unmittelbare Rückmeldung zu ihrem individuellen Stromverbrauch erhalten.
Informationen zum Social-Power-Projekt:
- Medienmitteilung zum Projektstart vom 7.3.2016
- www.socialpower.ch
- Blog: www.socialpowerblog.ch/de/
- Facebook: www.facebook.com/socialpowerproject
Kontakt:
ZHAW Social Power Team, Telefon 058 934 45 87, E-Mail socialpower@zhaw.ch
Vicente Carabias, Institut für Nachhaltige Entwicklung, ZHAW School of Engineering, Telefon 058 934 70 15, E-Mail vicente.carabias@zhaw.ch
Devon Wemyss, Center for Innovation & Entrepreneurship, ZHAW School of Management and Law, Telefon 058 934 46 29, E-Mail devon.wemyss@zhaw.ch
Medienstelle:
Manuel Martin, ZHAW Corporate Communications, Telefon 058 934 75 75, E-Mail medien@zhaw.ch
Melanie Geiger, Stadtwerk Winterthur, Marketing, Tel. 052 267 62 58, melanie.geiger@win.ch (Freitag, 1. Juli 2016 von 10.00 bis 12.00 Uhr)