Trendanalyse der Stickstoffdioxid-Konzentrationen in der Ostschweiz
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Dr. René Locher
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : Öffentliche Hand (ohne Bund) (OSTLUFT)
- Projektpartner : OSTLUFT
- Kontaktperson : René Locher
Beschreibung
Stickstoffdioxid (NO2) ist ein Bestandteil der Luft, welcher bei
zu hoher Konzentration vielfältige Schädigungen an Pflanzen
hervorruft, empfindliche Ökosysteme überdüngt, Augen, Atmungsorgane
und die Haut reizt. Zudem gehört NO2 zusammen mit den flüchtigen
organischen Verbindungen zu den Ausgangsstoffen, welche den
Schadstoff Ozon (O3) generieren. Der Bund hat deshalb u.a.
Grenzwerte für NO2 in der Aussenluft erlassen. Bund und Kantone
überprüfen laufend mit Messungen, ob die Grenzwerte eingehalten
werden.
Die Kantone Zürich, Schaffhausen, Thurgau, St. Gallen, beide
Appenzell, Glarus, Graubünden sowie das Fürstentum Lichtenstein
haben sich in der Organisation Ostluft zusammengeschlossen, um die
Immissionsüberwachung gemeinsam vorzunehmen. Auf dem Gebiet der
Ostluft wurden zu diesem Zweck u.a. an fast 300 Standorten
Messungen mit NO2-Passivsammlern durchgeführt, welche teilweise bis
30 Jahre in die Vergangenheit zurück reichen.
Die NO2-Konzentrationen in der Aussenluft (NO2-Immissionen), welche
an einem bestimmten Standort zu einer bestimmten Zeit gemessen
werden, hängen primär von der Menge der emittierten Stickoxide in
der näheren Umgebung, der Distanz der Quellen zum Messort sowie den
gerade herrschenden Witterungsbedingungen ab. Die Immissionen geben
die Entwicklung der direkten Auswirkungen der Stickoxide auf Mensch
und Umwelt wieder. Da die Witterung von der Saison und auch dem
Jahr der Messungen abhängig ist und damit über die Zeit stark
variiert, schwanken die Immissionen im Verlauf des Jahres und auch
von Jahr zu Jahr viel stärker als man dies aufgrund der Emissionen
annehmen könnte. Wenn man sich also für die Entwicklung der lokalen
Emissionen interessiert, so muss der Einfluss der Witterung aus den
Immissionen herausgerechnet werden.
Das IDP erhielt von der Ostluft den Auftrag, diesen umfangreichen
Datenschatz auszuwerten. Insbesondere interessierte der
witterungsbereinigte Verlauf der NO2Konzentrationen, um damit
Rückschlüsse über den Erfolg der eingeleiteten Massnahmen zur
Reduktion der NO2-Emissionen bei Diesel- und Benzinfahrzeugen, Öl-,
Gas- und Holzheizungen und Verbrennungsprozessen in der Industrie
zu gewinnen.