Cognitive and Physical Ergonomics of Translation (ErgoTrans)
In dem interdisziplinären Forschungsprojekt Cognitive and Physical Ergonomics of Translation (ErgoTrans) wird untersucht, wie die Arbeit von Übersetzerinnen und Übersetzern an ihrem Arbeitsplatz erleichtert werden kann.
Zentrale Forschungsfragen
Professionelle Übersetzer:innen verbringen den grössten Teil des Arbeitstages am Computer und treffen Entscheide. Wird der Informationsfluss oder die Konzentration behindert, können sowohl die Effizienz des Arbeitsprozesses als auch die Qualität des Übersetzungsprodukts darunter leiden.
Aus den Blickwinkeln der Translatologie und der Ergotherapie versucht dieses Forschungsprojekt u.a. die folgenden Forschungsfragen zu beantworten:
- Was sind Hinweise auf Störungen im Übersetzungsprozess am Arbeitsplatz?
- Welche kognitiv- und physisch-ergonomischen Faktoren sind bei diesen Störungen betroffen?
- Wie gehen professionelle Übersetzer:innen mit Störungen um, und welche Praktiken scheinen erfolgreich?
- Welche Störungen sind schwierig zu kompensieren, welche überhaupt nicht und welche haben sogar positive Auswirkungen auf die Übersetzungsleistung?
- Welche Gesundheitsbeschwerden könnten einen Zusammenhang mit der Ergonomie am Übersetzerarbeitsplatz haben?
Ergonomics Matters for Professional Translators!
Erfahren Sie, wie Sie mit einem ergonomischen Arbeitsplatz Ihr Leben und Ihre Arbeit verbessern können (Video auf Englisch). Das Video wurde mit beschränkten Möglichkeiten unter dem Covid-19-Lockdown produziert. Dadurch ist die Tonqualität nicht optimal. Bitte entschuldigen Sie!
Projektinformationen
Das vom SNF finanzierte interdisziplinäre Forschungsprojekt Cognitive and Physical Ergonomics of Translation ist ein Folgeprojekt von Capturing Translation Processes. Das rekursive Design kombiniert verschiedene Blickwinkel:
- Translatologie
- Arbeitsmedizin
- Usability
- Sprachtechnologie.
Aufbauend auf das Korpus von Capturing Translation Processes verwendet Cognitive and Physical Ergonomics of Translation wiederum einen multi-methodischen Ansatz, um gezielt ergonomische Aspekte im Translationsprozess genauer zu untersuchen. Die Daten werden an den Arbeitsplätzen von drei Gruppen mit jeweils unterschiedlichen Arbeitsprofilen sowie im Usability-Labor erhoben. Die Resultate der Untersuchung sollen Auswirkungen auf folgende Bereiche haben:
- theoretische Modelle der erweiterten Kognition
- theoretische Modelle der situierten Aktivität
- berufliche Praxis
- Aus- und Weiterbildung von Fachübersetzer:innen
- Weiterentwicklung von Benutzungsschnittstellen.
Projektfinanzierung: Schweizerischer Nationalfonds
Projektvolumen: CHF 330'000.–
Projektbeginn: 01.01.2013
Projektende: 30.06.2015
Methoden
Der multi-methodische Ansatz des Forschungsprojekts Cognitive and Physical Ergonomics of Translation beinhaltet:
- ethnografische Beobachtung des Arbeitsplatzes
- ergonomische Einschätzung
- Fragebögen
- Interviews
- Computer-Logging
- Bildschirmaufnahmen
- Videoaufnahmen
- Eye-Tracking
- Usability-Experimente
- retrospektive Verbalisierungen.
Online-Umfrage
1'850 professionelle Übersetzer:innen aus beinahe 50 Ländern nahmen an der Umfrage teil. Unser Bericht zu den Umfrageergebnissen unterstreicht die unterschiedlichen Bedingungen von Übersetzer:innen, die freiberuflich, in Privatunternehmen oder im öffentlichen Dienst arbeiten.
Publikationen und Forschungsarbeiten
Im Rahmen von ErgoTrans sind diverse Publikationen, einige Präsentationen auf einschlägigen Kongressen und eine PhD-Arbeit entstanden. Hier können Sie sich einen Überblick verschaffen: Publikationsliste ErgoTrans
Team
Projektleiterin
Co-ProjektleiterInnen
Teammitglieder
Vera Aebischer
BSc Ergotherapie
Isabel Damiano (bis April 2015)
Institut für Übersetzen und Dolmetschen
Wissenschaftliche Assistentin
Annina Meyer (bis Februar 2015)
Institut für Übersetzen und Dolmetschen
Wissenschaftliche Assistentin