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Architektur, Gestaltung
und Bauingenieurwesen

Dunkelhölzli

Dunkelhölzli - Schlieremer Berg

Semesterprojekt 
Herbstsemester 2024

Dozierende: Peter Jenni, Urs Primas, Thomas Weiss
Studierende: Livio Capaul, Nils de Buhr, Fabienne Keller, Julia Kleeb, Andrin Messerli, Julia Mortreu, Raphael Perroulaz, Yanosh Simenic, Louisa Weitz

Projektbeschrieb

Das Gebiet Dunkelhölzli – Schlieremerberg erfährt eine tiefgreifende Transformation, die Landwirtschaft, Biodiversität, Stadtentwicklung und soziale Vernetzung miteinander verbindet. Ziel ist es, eine nachhaltige und gemeinschaftsorientierte Umgebung zu schaffen, in der Mensch und Natur in einem ausgewogenen Verhältnis koexistieren. Dabei werden bestehende landwirtschaftliche Strukturen umgestaltet, um ressourcenschonende Bewirtschaftungsmethoden einzuführen und die Biodiversität zu stärken.

Auf den landwirtschaftlichen Flächen des Schlieremerbergs, die bislang vor allem für die intensive Milchviehwirtschaft genutzt wurden, entstehen neue Anbau- und Nutzungskonzepte. Der Hof Rütschi wird in einen Gemüsehof umgewandelt, der auf nachhaltigen Anbau mit Agroforstsystemen setzt. Die Milchviehhaltung weicht einer biodiversitätsfreundlichen Bewirtschaftung, bei der Setzlinge aus dem nahegelegenen Gartenkollektiv Grünhölzli stammen. Parallel dazu wird die Berghofranch in das neue Konzept integriert und zu einem Tierhof weiterentwickelt, auf dem neben Pferden auch Alpakas und Hühner gehalten werden. Durch die gezielte Schaffung von Weideflächen, Blühstreifen und agroforstlichen Strukturen wird der ökologische Wert des Geländes erheblich gesteigert. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des neuen Landwirtschaftsparks ist der Hof Meier, der sich künftig auf die Lagerung, Verarbeitung und Vermarktung von Obst konzentriert. Hochstamm-Obstbäume und Agroforstmethoden verbessern die Bodenqualität und tragen zur langfristigen Resilienz der landwirtschaftlichen Flächen bei.

Neben der landwirtschaftlichen Transformation wird auch die urbane Entwicklung neu gedacht. Der Bereich um die ehemalige Mühlireben erfährt eine umfassende Neugestaltung, bei der ein Schwellenraum zwischen der Stadt Schlieren und dem offenen Landschaftsraum entsteht. Als neuer „Trittstein“ vermittelt dieses Gebiet zwischen den verschiedenen Wegen, Wasserläufen und Lebensräumen und schafft eine Verbindung zwischen Natur und Stadt. Die revitalisierte Piazza wird dabei zum zentralen Ankunfts- und Aufenthaltsort, von dem aus Besucher und Bewohner in den Landwirtschaftspark geleitet werden. Naturnahe Biotope wie die Kiesgrube, das Weiherriet und der Mühlibach werden in die Planung einbezogen, um eine harmonische Koexistenz zwischen sozialer Raumnutzung und ökologischen Strukturen zu ermöglichen.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Projekts ist die Gestaltung eines urbanen Auftakts für den Landwirtschaftspark Albis Terra an der Kreuzung von Rautistrasse und Eugen-Huber-Strasse. Hier entsteht eine offene Markthalle, in der täglich frisches Gemüse aus dem Landwirtschaftspark angeboten wird. Ein Kiosk dient als Anlaufstelle für praktische Dienstleistungen wie die Abholung von Gemüse-Abonnements. Durch die Entsiegelung von Flächen und die Anlage neuer Grünstreifen wird eine stärkere Verbindung zur Natur geschaffen, während gezielte architektonische Eingriffe den öffentlichen Raum aufwerten.

Auch die Wohnquartiere werden im Sinne einer nachhaltigen und gemeinschaftlichen Stadtentwicklung weiterentwickelt. Der von Albert Heinrich Steiner geplante Grünkorridor am Siedlungsrand von Altstetten wird durch bauliche Verdichtungen gestärkt und mit dem Landwirtschaftspark verwoben. Neue Wegverbindungen verbessern die Erreichbarkeit und beleben den Freiraum als Ort der Begegnung und Erholung. Am Neeserweg entstehen schmale, hohe Ersatzneubauten, die sich in das bestehende Quartier einfügen und durch ökologische Bauweisen das Stadtklima positiv beeinflussen. Gleichzeitig wird die Bestandssiedlung am Suteracher durch gezielte Aufstockungen modernisiert und für eine zukunftsfähige Wohnnutzung weiterentwickelt.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Aktivierung von bisher ungenutztem Potenzial innerhalb des Quartiers. Private Gartenanlagen, die bislang nur wenigen Anwohnern zugänglich sind, werden in gemeinschaftlich genutzte Flächen umgewandelt, die allen Bewohnern offenstehen. Ein zentral gelegenes Gewächshaus dient dabei als sozialer Treffpunkt, an dem Menschen zusammenkommen, gemeinsam gärtnern, kochen oder an Veranstaltungen teilnehmen können. Ergänzend wird der Wohnraum entlang der Quartiersgrenzen verdichtet, indem bestehende Gebäude um einige Stockwerke aufgestockt und mit zusätzlichen Funktionen wie Spielplätzen, Gemeinschaftsräumen und begrünten Terrassen ausgestattet werden.

Durch diese vielfältigen Maßnahmen entsteht ein innovatives Modell für nachhaltige Landwirtschaft, soziale Interaktion und ressourcenschonendes Bauen. Albis Terra verbindet ökologische Landwirtschaft mit einem durchdachten urbanen Konzept, das die Menschen einlädt, ihre Umgebung aktiv mitzugestalten. Die neuen Strukturen stärken die Biodiversität, fördern die lokale Produktion und schaffen eine lebendige Nachbarschaft, in der Natur, Wohnen und Gemeinschaft in Einklang gebracht werden.