Hönggerberg
Käferberg - Hönggerberg
Semesterprojekt
Herbstsemester 2024
Dozierende: Peter Jenni, Urs Primas, Thomas Weiss
Studierende: Anna Schneider, Ardian Bujupaj, Diana Raspop, Dina Gehrig, Kevin Quinlan, Luis Frisch, Orhan-Ahmet Sökel, Ozan Can Özdemir
Projektbeschrieb
Das Gebiet Käferberg – Hönggerberg erfährt durch verschiedene Projekte eine umfassende Neuausrichtung, die städtische Infrastruktur, nachhaltige Mobilität, Biodiversität und soziale Begegnungsräume miteinander verknüpft. Die zentralen Konzepte beruhen auf der Wiederbelebung historischer Strukturen, der Förderung von nachhaltiger Landwirtschaft sowie der Neugestaltung von Verkehrs- und Aufenthaltsräumen, um eine harmonische Verbindung zwischen urbanem und natürlichem Raum zu schaffen.
Am Bucheggplatz, einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt zwischen Zürich und Oerlikon, wird die räumliche Qualität durch eine Neugestaltung verbessert. Der Platz, der derzeit vor allem durch Verkehr dominiert wird, erhält einen neuen Aufgang zum Käferberg, der den Zugang zum Naherholungsgebiet erleichtert. Ein turmartiges Gebäude markiert diesen Zugang und beherbergt das Café „Die Buchegg“, das als Orientierungspunkt und sozialer Treffpunkt dient. Direkt darunter entsteht ein Marktplatz, auf dem Produkte aus den umliegenden landwirtschaftlichen Gebieten des Hönggerbergs verkauft werden. Diese Intervention schafft eine Verbindung zwischen der pulsierenden Stadt und dem ruhigen Naturraum des Käferbergs und ermöglicht einen sanften Übergang zwischen urbanen und landschaftlichen Strukturen.
An der Emil-Klöti-Strasse, die den Hönggerberg mit der Stadt verbindet, wird das Verkehrskonzept zugunsten von Langsamverkehr und Begrünung umgestaltet. Historische Bauernhöfe, die das Bild dieser Gegend prägen, werden revitalisiert und in eine Bildungslandschaft integriert, die als Schnittstelle zwischen Kindergärten, Schulen, Forschungseinrichtungen und Landwirtschaftsbetrieben fungiert. Die Landwirtschaftsflächen dienen nicht nur der lokalen Produktion, sondern auch als Experimentierfelder für neue Anbaumethoden, die in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich erprobt werden. Hier entsteht ein lebendiger Ort, an dem Forschung, Produktion und Gemeinschaft zusammenkommen. Entsiegelte Flächen, neu geschaffene Fuß- und Radwege sowie renaturierte Wasserläufe wie die entlang der Gsteig- und Bläsistrasse tragen zur ökologischen Aufwertung des Gebiets bei und ermöglichen eine stärkere Verbindung zwischen Stadt und Natur.
Der ETH-Campus Hönggerberg, dessen Entwicklung durch den Masterplan 2040 geprägt wird, steht vor Herausforderungen in Bezug auf Wassermanagement und Verkehrsführung. Durch zunehmende Verdichtung entstehen neue Anforderungen an die Infrastruktur, insbesondere an das Wassersystem des Holderbachs. Im Rahmen der Neugestaltung wird die zentrale Bushaltestelle unter eine bisher ungenutzte Brücke verlegt, die so zu einem neuen Eingangstor für den Campus wird. Gleichzeitig entsteht ein länglicher Klimapark entlang der Wolfgang-Pauli-Straße, der nicht nur als grüner Erholungsraum dient, sondern auch das Regenwassermanagement verbessert. Durch diese Maßnahmen werden die städtischen Strukturen mit den umliegenden Naturflächen verbunden und das Campusklima nachhaltig verbessert.
Die Sportanlage Hönggerberg, die bisher ein funktionaler, aber wenig strukturierter Ort war, erfährt eine umfassende Neugestaltung. Ziel ist es, die bestehenden Sportflächen zu verdichten, um zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen, und die Anlage besser mit dem öffentlichen Verkehr zu erschließen. Im Zentrum dieser Entwicklung steht ein neues, mehrgeschossiges Gebäude, das ein Fußballfeld auf dem Dach mit einer Tribüne beherbergt, während im Inneren Tennisplätze, eine Indoorhalle mit flexiblen Wänden sowie Infrastrukturräume wie Umkleiden, Sitzungsräume und Lagerräume untergebracht sind. Die Architektur nutzt geschickt die Topografie des Geländes, um das Gebäude trotz seiner Größe leicht wirken zu lassen und eine visuelle Verbindung zum angrenzenden Wald zu erhalten.
All diese Maßnahmen verfolgen das Ziel, eine nachhaltige, resiliente und lebenswerte Umgebung zu schaffen, die Stadtentwicklung, Natur und Gemeinschaft miteinander in Einklang bringt. Durch die Verbindung historischer Elemente mit modernen Konzepten entsteht eine neue Identität für den Hönggerberg – ein Raum, der Mobilität neu definiert, soziale und ökologische Aspekte integriert und die Stadtbewohner dazu einlädt, aktiv an der Gestaltung ihres Lebensumfelds teilzunehmen.