Werkstückhalle: Filigrane Betonelemente – Fensterprofile und Rippendecken
Am 24. November gaben Riet Bezzola und André Schmid (pool Architekten) Einblick in Planung und Ausführung von direktverglasten Fensterprofilen und integralen Rippendecken beim Neubau der Fachhochschule Nordwestschweiz in Muttenz. Zusammen mit Andreas Sonderegger (pool Architekten) und Thomas Wyss (Element AG) wurden im anschliessenden Fachgespräch Herausforderungen aufgezeigt sowie Möglichkeiten und Grenzen im Betonelementbau ausgelotet – wie etwa die Verwendung von CO₂-armen Rohstoffen.
Der Neubau der FHNW Muttenz ist ein grossmassstäblicher kubischer Baukörper, dessen Hochschul-Nutzungen um ein 60 m hohes Atrium gruppiert sind. Um diese komplexe Gebäudestruktur in kurzer Zeit realisieren zu können, wurden wo immer möglich vorgefertigte Betonelemente eingesetzt. Vorgespannte Rippendecken reichen vom Innenhof bis zur Fassade und ermöglichen flexible Raumaufteilungen. Dank einer minutiös koordinierten Abfolge von Aussparungen war das Queren sämtlicher Haustechnikleitungen in der Rippenhöhe möglich. Die schlanken Betonrippen bilden einen kraftvollen Horizont. Die Gebäudetechnik ist an den unverkleideten Decken sichtbar, bleibt aber angenehm im Hintergrund. Auch die feuerfesten, direktverglasten Beton-Fensterelemente gliedern mit ihrer vertikalen Struktur die grossen Flächen der Innenhof-Fassaden und steuern den Einblick in die angrenzenden Nutzungen. Beide Betonstrukturen bestechen durch ihre filigrane Ausbildung und prägen mit ihrer repetitiven Anwendung den Raum.