Wie können wir materialeffizient und zirkulär bauen? Inwiefern schaffen hybride Raumtragwerke neue Möglichkeiten? Diese Fragen diskutierten wir im Rahmen des Fachgesprächs vom 31.10. mit den am Bau Beteiligten: Jürg Graser und Beda Troxler, Graser Troxler Architekten, Patric Fischli-Boson, Büeler Fischli Bauingenieure, Bernhard von Mühlenen, AM Suisse und Simon Rutz, Wohlgensinger Holzbau.
Zwei zusammengebaute Häuser mit Baujahr 1918 weichen einem Mehrfamilienhaus. Die Wohnfläche konnte mit dem Neubau vervierfacht werden. Das Haus ist als hybrider Leichtbau aus den Materialien Stahl, Holz und Beton geplant.
(Foto: Karin Gauch und Fabien Schwartz)
Beda Troxler und Patric Fischli-Boson erklärten zu Beginn das Projekt im voll besetzten Blauen Saal.
(Foto: Toni Winiger)
Im anschliessenden Fachgespräch wurde eines klar: Bei hybriden Bauten sind die Schnittstellen entscheidend. Eigens entwickelte konstruktive Lösungen wie etwa “Kammerholz“ bietet dem Holzbauer seine gewohnten Anschlüsse für die vorfabrizierten Elemente.
(Foto: Laurent Audergon)
Die räumliche und technische Rückbaubarkeit von Konstruktionen ermöglicht bei veränderten Bedürfnissen das Anpassen oder Wiederverwenden von Bauteilen und damit eine lange Lebensdauer sowie Zirkularität. Isabel Gutzwiller vom Stahlbauzentrum Schweiz SZS zeigte anhand der aktuellen steeldoc-Ausgabe “Rückbaubare Konstruktionen“ interessante Beispiele zum Thema.
(Foto: Toni Winiger)
Das Mockup zum hybriden Raumtragwerk kann in der Dauerausstellung Werkstückhalle besichtigt werden. Auch der Herstellungsprozess ist über Monitor zu sehen.
(Foto: Laurent Audergon)
Für den Wohnungsbau unübliche Träger und Stützen aus Stahl ermöglichen eine vorgefertigte, leichte und flexible Konstruktion, die durch ihre Dauerhaftigkeit und die lösbar geplanten Verbindungen für die Wiederverwendung prädestiniert ist. Die klassischen Baumeisterarbeiten sind auf ein Minimum reduziert. Allein Untergeschoss, Brandmauer und Überbeton der Blech-Verbunddecken sind in Ortbeton ausgeführt. Holzelemente bilden eine kompakte Fassadenkonstruktion – mittels durchdachter Ausfachungen direkt am Stahlbau befestigt. Vorhandenes anders einsetzen, führt hier zu neuen konstruktiven Lösungen und einer für das Wohnen überraschenden Atmosphäre.