Semesterarbeiten Bachelor- und Masterstudiengang Architektur FS 2021
Das dreijährige Bachelorstudium Architektur ist in Jahreskursen organisiert und wird mit dem Diplom Bachelor of Arts ZHAW in Architektur abgeschlossen.
1. Studienjahr
Im ersten Jahr des Bachelorstudiums stehen grundlegende Fragen zur Architektur und zum Entwurfsprozess im Vordergrund. Die Studierenden setzen sich dabei mit den Grundphänomenen der Architektur wie Raum und Form, Tektonik und Materialisierung, Licht, Massstab und Proportion, Kontext und Funktion sowie Konstruktion auseinander.
Die Aufgabenstellung ist in Grösse und Umfang auf die Umsetzung eines konstruktiv und materiell durchdachten Gebäudes begrenzt.
Dozierende: Nicole Deiss, Christian Dill, Clea Gross, Pablo Horvath, Dominique Lorenz, Frank Mayer, Jakob Steib, Benjamin Widmer
Grundphänomene der Architektur – Entwerfen und Konstruieren in Winterthur
Duftlager auf dem ehemaligen Maggi-Areal in Kemptthal
Der Bauplatz liegt im Givaudan Areal, besser bekannt als ehemaliges Maggi-Areal, direkt beim Bahnhof Kemptthal. Die Firma Givaudan - weltweit die Nummer 1 in Sachen Duftentwicklung - hat das denkmalgeschützte Industrieareal geöffnet und beginnt es als hochwertiges Arbeitsplatzgebiet für Forschung und Entwicklung zu etablieren. Die Studierenden haben innerhalb des Gestaltungsplans auf einer Parzelle einen Ersatzbau als Duftlager in Backstein entworfen, der Duftforscher*innen und Duftinteressierten zu Forschungs- und Informationszwecken dienen soll. Die Räume sind zugleich als Lager- und als Schauräume konzipiert.
Alle Studierenden haben mit der gleichen Nutzungsvorgabe und identischen Rahmenbedingungen gearbeitet. Das Duftlager darf nicht an die bestehenden Gebäude angebaut werden. Die Höhe des Gebäudes ist gemäss Gestaltungsplan bis maximal 30 m Gesamthöhe zulässig. Innerhalb dieser Vorgaben ist die Volumetrie frei und misst sich in ihrem Verhältnis zum bestehenden umgebenden baulichen Kontext, zur Konstruktion und zur Raumidee. In Anlehnung an die umgebenden Bestandsbauten des ehemaligen Maggi-Areals wird als Material Backstein vorgegeben.
Ausgewählte Arbeiten
Verfasser / -in | Projektpräsentation | |
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Severin Bargetzi | Präsentation(PDF 4,7 MB) | |
Lars Klemensberger | Präsentation(PDF 11,6 MB) | |
Katrin Wyss | Präsentation(PDF 14,0 MB) |
2. Studienjahr
Der zweite Jahreskurs des Moduls Entwerfen und Konstruieren befasst sich mit dem «Wohnen in der Stadt». Die beiden Semester unterscheiden sich dabei in der methodischen Herangehensweise und den inhaltlichen Schwerpunkten.
Dozierende: Andreas Graf, Roger Moos, Stephan Popp, Marcella Ressegatti, Katharina Stehrenberger, Toni Wirth
Wohnen in München – Das Lineare und das Malerische
Im Herbstsemester tauchen wir in den Kosmos einer europäischen Metropole ein, um unsere Wahrnehmung für Ungewohntes und Neues zu schärfen. Im vergangenen Herbstsemester war es München. Ausgehend vom vorgefundenen stadträumlichen Kontext entwerfen wir als Erstes eine eigene städtebauliche Setzung. Darauf basierend wird das Projekt schrittweise - «vom Stadtraum zur Wohnung» - weiterentwickelt.
Wohnen und Arbeiten im Chreis Cheib
Im Frühlingssemester planen wir in einer Schweizer Stadt, diesmal im Zürcher Stadtkreis Aussersihl. In unseren Entwurfsschritten gehen wir - verglichen mit dem Herbstsemester - in umgekehrter Reihenfolge vor, indem das Projekt «von der Wohnung zum Stadtraum» entwickelt wird.
Im Chreis Cheib, galt es ein städtisches Haus mit einem dichten Gefüge - einer Art Konglomerat - von Räumen für das Wohnen und das Arbeiten zu entwerfen. Es sollten ideale Arbeitsräume für unterschiedliche Tätigkeiten entstehen, seien diese nun handwerklicher, künstlerischer oder administrativer Natur. Eine zentrale Frage betraf dabei die räumliche Autonomie der beiden Nutzungen, welche sich einerseits symbiotisch bedingen, andererseits aber unterschiedliche Grade von Öffentlichkeit - respektive Privatheit - aufweisen.
Ausgewählte Arbeiten
Verfasser / -in | Projektpräsentation |
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Laura Bosshard | Präsentation(PDF 19,7 MB) |
Lars Eberhart | Präsentation(PDF 15,9 MB) |
Sara Kanese | Präsentation(PDF 25,3 MB) |
Lena Netzhammer | Präsentation(PDF 25,2 MB) |
Shirely Rellstab | Präsentation(PDF 20,8 MB) |
Beda Sievi | Präsentation(PDF 19,7 MB) |
3. Studienjahr
Die Bachelorarbeit besteht aus einem Entwurfsprojekt. Die Aufgabenstellung wird für alle gemeinsam formuliert, beispielsweise als Areal-Masterplan. Die einzelnen «Bauparzellen» dieses Masterplans werden dann durch die Studierenden individuell bearbeitet. In diesem anspruchsvollen Schlussprojekt sollen architektonische und stadträumliche Idee, Materialisierung und Konstruktion sowie Ökonomie und Ökologie des Bauens ihren Zusammenhang finden.
Atelier A: Thomas Keller, Martin Saarinen (Entwurf); Bruno Patt (Tragwerk)
Atelier B: Beat Rothen, Detlef Schulz (Entwurf); Andreas Gianoli (Tragwerk)
Atelier C: Meritxell Vaquer, Frank Zierau (Entwurf); Gianfranco Bronzini (Tragwerk)
Adrian Froelich (Konstruktion)
Christian Meier (Energie und Nachhaltigkeit)
Neue Manufakturen in La Chaux-de-Fonds
Bachelorstudium Architektur Bachelorarbeit 2021
Semesterarbeiten Master-Studios FS 2020
In den Master-Studios werden in jahrgangsdurchmischten vertikalen Ateliers Entwurfsaufgaben aus den Themenbereichen «Urban Landscape» des Instituts Urban Landscape IUL und «Konstruktives Entwerfen» des Instituts Konstruktives Entwerfen IKE bearbeitet.
Master-Studio Constructive Project
In den Master-Studios Constructive Project steht die eigenständige Entwurfsarbeit und der Umgang mit komplexen Bedingungen im Mittelpunkt. Die oft heterogenen Bedingungen des Bauens werden in einer Laborsituation simuliert. Im Gegensatz zum reinen Erfüllen von Raumprogrammen stehen im Master eigentliche architektonische Fragestellungen im Vordergrund. Dies erlaubt es, die im realen Bauwesen oft sehr eng gesetzten Leitplanken von Baugesetzen, Kosten sowie Ansprüchen an Funktionalität und konstruktive Realitäten, aufzuweichen. Es entsteht Spielraum für neue Interpretationen und Innovationen.
Durch das Parallelschalten unterschiedlicher Parameter, d.h. das gleichzeitige Bearbeiten unterschiedlicher Entwurfsaspekte und Massstabsebenen, wird das Bewusstsein um die vielschichtige Vernetzung beim Entwerfen gestärkt. Die Methode des «Synchronen Entwerfens» zielt auch darauf, konstruktive Fragestellungen zu einem frühen Zeitpunkt in den Entwurf einzuarbeiten, um eine fruchtbare Recherche jenseits von Standardlösungen zu ermöglichen. Der konstruktive Entwurf denkt die materiellen Bedingungen des Bauens mit und schöpft daraus den unmittelbaren und sinnlichen Ausdruck.
Master-Studio Constructive Project 01 – Resilienz: Widerstandsfähige Verdichtungsprozesse für die Winterthurer Gartenstadt
Dozierende: Ron Edelaar, Marc Loeliger
Unsere gebaute Umwelt wird immer kurzlebiger. Während Häuser früher in Europa für Jahrhunderte gebaut wurden, werden Gebäude heute oft schon nach wenigen Jahrzehnten wieder abgerissen und ersetzt. Die Gründe für die dynamisierte bauliche Erneuerung sind vielfältig: Der anhaltende Verdichtungsdruck, energetische Mängel oder neue Komfort- und Raumanforderungen der Nutzer. Aber nicht alle Quartiere und Bauten unterliegen dem gleichen Wandel. Gibt es städtebauliche Anordnungen, die den sich wandelnden Ansprüchen besser gerecht werden? Häuser, die sich dem Wandel der Zeit entgegenstellen oder anpassen können?
Die Untersuchung widerstandsfähiger Verdichtungsprozesse fand anhand des Neuwiesenquartiers statt, einem typischen Quartier der locker bebauten Winterthurer Gartenstadt mit starkem Verdichtungsdruck. Wie können diese als Prozess mit langem Horizont erfolgen, ohne räumliche Qualitäten aufzugeben und wie können noch intakte Gebäude so lange erhalten bleiben bis sie das Ende ihres Lebenszyklus erreicht haben? Welche Bebauungsmuster und Gebäudetypologien können eine zukünftige Gartenstadt abbilden? Und wie kann dies vor dem Hintergrund der aktuellen Klimadebatte möglichst ressourcenschonend und CO2-neutral geschehen?
Ausgewählte Arbeiten
Verfasser / -in | Projektpräsentation |
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Fabio Cavelti | Präsentation(PDF 17,5 MB) |
Sandro Hauser |
Präsentation(PDF 28,7 MB) Film (auf Youtube) |
Adrian Ulrich | Präsentation(PDF 15,9 MB) |
Master-Studio Constructive Project 002 / Urban Project 002 – Decameron
Dozierende: Valentin Loewensberg, Silva Ruoss
«Diese Ideen sind wie kleine Schmetterlinge. Sie fliegen herum, und man muss ihnen nachsetzen, um sie zu berühren oder zu fangen. Dabei muss man aber sehr vorsichtig sein, um sie nicht zu zerstören. Und sie müssen lange genug leben, bis man sich richtig hinsetzen, aus ihnen schlau werden und sie bearbeiten, also in eine Struktur einfügen kann.»
Ian Anderson, Jethro Tull
Angelehnt an Boccaccios Erzählreigen Decameron spannt das Master-Studio einen erzählerischen Rahmen auf, in welchem wir uns der Ideenfindung im Entwurfsprozess und der Kreativität unter Homeoffice-Bedingungen widmen. Zehn zeitgemässe und relevante Themen gilt es in kürzeren und längeren Arbeitsschnitten miteinander zu verknüpfen und zu einem zusammenhängenden, nachvollziehbaren Ganzen zu entwickeln.
Als Experimentierfeld für unsere Ideen dient uns Sursee, die goldene Kleinstadt im Herzen der Schweiz. Das Studio ermöglicht sowohl planerische wie auch konstruktive Aufgabenstellungen.
Ausgewählte Arbeiten
Verfasser-/in | Projektpräsentation | |
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Remo Eicher (CP) | Präsentation(PDF 14,4 MB) | |
Adriana Di Comun (UP) | Präsentation(PDF 10,7 MB) | |
Pascal Lauclair (UP) | Präsentation(PDF 17,4 MB) |
Master-Studio Urban Project
Die Entwurfsaufgaben im Master-Studio Urban Project werden durch die drei thematischen Schwerpunkte des Instituts Urban Landscape bestimmt: «Stadtlandschaften verdichten – städtischer Raum und Interaktionen», «Stadtlandschaften entwickeln – ländlicher Raum und Wertschöpfung» und «Stadtlandschaften transformieren – Freizeitraum und Infrastrukturen».
Master-Studio Urban Project 1 – Less is more mehr denn je ...
Dozierende: Andri Gerber, Reto Pfenninger
Auf Antrag der Gemeinde Wallisellen vom 7. Juli 2020 beschliesst die Baudirektion des Kantons Zürich die Festsetzung einer Planungszone für das Gebiet «Wallisellen Südost». Damit sollen die notwendige Zeit für eine planungsrechtliche Umsetzung, u.a. für die Anpassung der kommunalen Richt- und Nutzungsplanung, gewonnen und bauliche Entwicklungen, die den planerischen Absichten widersprechen, unterbunden werden können.
Bereits ein halbes Jahr später, an der Gemeindeversammlung vom 2. Dezember 2020 in Wallisellen, wird dem Hochbau- und Planungsamt der Auftrag zur Ausarbeitung eines Masterplans für das Gebiet Geeren - Im Schwanen - Glatt Ost und Hof, das sogenannte «Wallisellen Südost» erteilt. Dieser Masterplan soll die Grundlage für die Festlegung der zukünftigen Siedlungsentwicklung werden.
Im ersten Kapitel seines Buches «Sechs Vorschläge für das nächste Jahrtausend» beschreibt Italo Calvino die Leichtigkeit als einen ganz besonderen und oftmals unterschätzten Wert.
Wir möchten uns seinen Feststellungen anschliessen und gehen die Zukunft für «Wallisellen Südost» unter dem Aspekt der Leichtigkeit an. Wie verbindet sich dieser Begriff mit der städtebaulichen Fragestellung einer ressourcen- und umweltschonenden Planung? Wie vermag der Gedanke der Leichtigkeit das unreflektierte Nebeneinander von Kunstbauten der Mobilität, von Gewerbeclustern und isolierten Wohnwelten in ein hochwertiges, heterogenes Ganzes zu transformieren, ohne dabei «versteinerte» Leitbilder eines Wohn- und Arbeitsumfeldes anzuwenden?
Mit der ausdrücklichen Erlaubnis der Gemeinde Wallisellen entwickeln wir im Master-Studio Urban Project Institut Urban Landscape im Frühlingssemester 2021 zeitgleich zum behördlichen Testplanungsverfahren städtebauliche Leitbilder für das Gebiet «Wallisellen Südost».
Das Dreieck «Wallisellen Südost» grenzt südlich an die Autobahn A1 mit der Aus- und Einfahrt 65 Wallisellen und westlich mit der Glatttalbahnlinie an das Einkaufszentrum Glatt und an das «Richtiareal». Entlang der südöstlichen Seite des Dreiecks liegt die Eisenbahnlinie nach Dübendorf. Die Neue Winterthurerstrasse und die Neugutstrasse kreuzen sich im Innern des Areals und legen die Teilgebiete Geeren, Im Schwanen, Glatt Ost und Hof frei. Alle Bereiche kennzeichnen sich durch ein buntes Gemisch aus Wohnen, Dienstleistung und Gewerbe, welches auch weiterhin bestehen bleiben soll.
Ausgewählte Arbeiten
Verfasser | Projektpräsentation |
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Adrian Kiesel, Iso Tambornino, Roman Scheuber, Stefan Hausherr | Präsentation(PDF 23,8 MB) |