Der MAS Städtebau richtet sich an Fachpersonen aus dem deutschsprachigen Raum der Schweiz mit Hochschulabschluss im Bereich Architektur, Landschaftsarchitektur, Verkehrs- und Raumplanung, Geistes- Sozialwissenschaften und zweijähriger Praxis in Areal-, Quartier-, Stadt-, Raum-, oder Regionalplanung, sowie an Personen ohne Hochschulabschluss, die sich in ihrem beruflichen oder politischen Alltag über einen Zeitraum von mind. zwei Jahren mit Fragen der Areal-, Quartier-, Stadt-, Raum-, oder Regionalentwicklung beschäftigt haben.

Der MAS Städtebau richtet sich in erster Linie an die Anforderungen aus der Praxis. Als Grundlage für spätere raumplanerische Festlegungen veranstalten die öffentlichen Bauverwaltungen wie auch private Arealentwickler städtebauliche Studienaufträge und Testplanungen mit dem Ziel das lokal-spezifische, qualitativ-räumliche Potential auszuloten. Diese städtebaulichen Planungen erfolgen in enger Zusammenarbeit zwischen Architekt:innen, Landschaftsarchitekt:innen, Raumplaner:innen, Verkehrsplaner:innen, Bauverwaltungen, Moderator:innen von Mitwirkungsprozessen, Auftraggeber:innen, Investor:innen aber auch der Bevölkerung selber. Dies bildet den Ausgangspunkt der Konzeption des MAS Städtebau. Das heisst die explizite Praxisorientierung (1), der Fokus auf lokal-spezifische räumlich-qualitative städtebauliche Problemstellungen und nachhaltige Lösungsansätze (2) und der Fokus auf eine transdisziplinäre Zusammenarbeit (3) bildet ein Alleinstellungsmerkmal des MAS Städtebau gegenüber theoretischen Positionsbezügen, rezepthaften Planungsansätzen oder monodisziplinäre Einzelprägungen anderer MAS Angebote.

Der MAS Städtebau werden an Absolventinnen und Absolventen verliehen wenn sie:

• Wissen und Verstehen in städtebaulichen Problemstellungen bewiesen haben, das auf den üblicherweise mit der Bachelor- und Masterstufe assoziierten Kenntnissen aufbaut und diese vertieft, und das eine Basis oder Möglichkeit liefert für Originalität im Entwickeln und/oder Anwenden von Ideen in ihrem Praxiskontext nachhaltiger, städtebaulicher Problemstellungen.
• ihr Wissen und Verstehen und ihre städtebaulichen Problemlösungsfähigkeiten in einem neuen oder unvertrauten Umfeld innerhalb transdisziplinärer Kontexte in ihrem Praxisbereich anwenden können.
• die Fähigkeit besitzen, fachliches Wissen zu integrieren und mit städtebaulicher Komplexität umzugehen und auf der Basis unvollständiger oder begrenzter Informationen Einschätzungen zu formulieren, die aber trotzdem die mit der Anwendung ihres Wissens und Verstehens verbundenen gesellschaftlichen Verantwortungen berücksichtigen.
• ihre Schlussfolgerungen und das Wissen und die Prinzipien, die ihnen zugrunde liegen, klar und eindeutig kommunizieren können, sowohl an Expertinnen wie auch an Laien.
• über jene Lernfähigkeiten verfügen, die es ihnen erlauben, ihre Studien zu städtebaulichen Herausforderungen, Problemstellungen und Trends weitgehend selbstbestimmt fortzusetzen.

Der MAS Städtebau fokussiert und bestärkt die interdisziplinäre Zusammenarbeit an Problemstellungen auf Augenhöhe unter Wahrung der jeweils mitgebrachten Einzelkompetenzen aus Architektur, Landschaftsarchitektur, Verkehrs- und Raumplanung, Geistes- Sozialwissenschaften. Die Vermittlung und Vertiefung klassischer Entwurfskompetenzen steht im Hintergrund des MAS. Im Rahmen der Einzelarbeiten wie Zertifikatsarbeiten der jeweiligen CAS und in der MAS-Thesis ist es jedoch möglich Einzelkompetenzen einzubringen und zu vertiefen.

Der MAS setzt sich aus vier CAS plus einer Masterarbeit zusammen. Aus fünf CAS des Departements Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen können vier ausgewählt werden. Max. ein CAS (mind. 12 ECTS) anderer Departemente der ZHAW oder anderer Hochschulen der Schweiz kann angerechnet werden. Über die definitive Anrechnung eines externen CAS entscheidet die Studienleitung.

• CAS Städtebau (Grundlagen)
• CAS Stadtraum Landschaft
• CAS Stadtraum Strasse
• CAS öffentliches Baurecht
• CAS Architekturtheorie

Die Teilnehmenden werden als motivierte, interessierte und vielseitig engagierte Berufspersonen mit unterschiedlichem Erfahrungshintergrund, unterschiedlichen Lernstilen und teilweise unterschiedlichen Zielen gesehen. In der Organisation und der Ausgestaltung der Kontaktlektionen und des begleiteten Selbststudiums wird diesen Ansprüchen Rechnung getragen. Dabei kommt ein vielfach bewährtes und im Kontext der Hochschuldidaktik am Departement Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen elaboriertes Methodenset zur Anwendung. Dies besteht unter anderem aus:

• Vorlesungen: Einführungen in die Frage- / Problemstellungen, aktuelle Herausforderungen und Trends.
• Lehrgespräche: Diskutieren von ausgewählten Texten und beispielhaften Projekten
• Diskurs: Gemeinsames Erarbeiten von Projektgrundlagen und Fokusthemen.
• Exkursionen: Begehungen vor Ort. Studienreisen zur Reflektion der Stadtentwicklungsprozesse unter anderen soziokulturellen Bedingungen.
• Gruppenarbeiten: Gemeinsames Erarbeiten von Inhalten.
• Projektarbeiten: individuelles Selbststudium.
• Zertifikatsarbeit: begleitetes Selbststudium.
• Kritiken: Besprechung und Reflektion der individuellen und kollektiven Arbeit im interdisziplinären Team.

Die gewählten Lernmethoden ermöglichen Auseinandersetzungen auf verschiedenen Ebenen in unterschiedlichen Konstellationen. Das Umfeld der Halle 180 als einzigartige Ausbildungstätte und eine transdisziplinäre ausgerichtete Weiterbildung in Städtebau fördern das Entwickeln problemorientierter, kontextsensibler und damit einzigartiger städtebaulicher Lösungsansätze. Im Kontext der digitalen Transformation werden technologische Entwicklungen und datenbasierte Methoden im Unterricht vorgestellt und diskutiert. Ihre Anwendungen können in Einzelarbeiten und der Zertifikatsarbeit individuell vertieft werden. In Gruppenarbeiten werden digitale Formate trainiert, um die virtuelle Mobilität zu leben. Open Educational Resources verstehen wir als Grundbasis unserer Weiterbildung im Sinne einer „Kultur des Teilens“.

Das Studium umfasst 60 Credits, wobei ein Credit-Punkt einer Arbeitsleistung von 25 Stunden entspricht. Der MAS Städtebau setzt sich aus vier CAS (je 12 ECTS) und einer MAS-Arbeit (12 ECTS) zusammen.

Die Masterarbeit kann frühestens nach erfolgreichem Abschluss von vier CAS (16 Pflichtwahlmodule) begonnen werden und besteht in der Durchführung und Dokumentation / Reflexion einer praxisrelevanten Problemstellung im Städtebau. Die Arbeit umfasst 8‘000 –10‘000 Wörter zuzüglich die zum Verständnis notwendigen Darstellungen, Visualisierungen, Zeichnungen, Diagramme.

Der Bearbeitungszeitraum bei Masterarbeiten mit 12 ECTS beträgt max. 18 Wochen mit einem Workload von 300 h (12 ECTS x 25 Stunden). Der Bearbeitungszeitraum ist gegliedert in ein Startkolloquium mit Vorlegen einer Ideenskizze, drei Zwischenbesprechungen und einer Schlusspräsentation. Die Teilnehmenden haben Anspruch auf Begleitung durch zwei Dozierende des Instituts Urban Landscape oder durch eine Dozent:in des IUL und eine externe Fachperson. Die Arbeit kann als Einzel- oder Gruppenarbeit verfasst werden. Bei Gruppenarbeiten muss die Leistung der Einzelnen nachvollzogen werden können. Das Ziel der Masterarbeit ist es, sich alleine oder als Gruppe selbstständig und innovationsgetrieben in eine städtebauliche Problemstellung zu vertiefen und dabei aufzuzeigen, wie das neu erlernte Wissen lösungsorientiert und gesellschaftlich relevant angewendet werden kann. Abschliessend erfolgt eine kritische (Selbst-)bewertung wie sich neue Perspektiven, Wissen, Methoden auf das eigene Arbeiten ausgewirkt haben, und welche Mehrwerte und Erkenntnisse daraus gewonnen werden können.

Das Team der Dozierenden besteht aus ausgewiesenen Fachpersonen des IUL mit Kompetenzen im praktischen und akademischen Bereich. Die Dozierenden sind Fachpersonen aus den Disziplinen Architektur, Städtebau, Landschaftsarchitektur, Städtebautheorie und -geschichte, Verkehrsingenieurwesen, Fotografie und Juristik. Ergänzt wird das Team mit externen Referent:innen und Gästen.

Zum MAS Städtebau wird zugelassen, wer die Zulassungsbedingungen zu den CAS Städtebau, CAS Stadtraum Strasse, CAS Stadtraum Landschaft oder CAS öffentliches Baurecht erfüllt. Vorausgesetzt wird grundsätzlich ein Hochschulabschluss (Fachhochschule, Uni, ETH). Praktiker:innen mit vergleichbaren beruflichen Kompetenzen können zugelassen werden, wenn die Gleichwertigkeit ihrer Vorbildung aufgrund ihrer beruflichen Erfahrung belegt werden kann. Alle Teilnehmenden verfügen über eine mindestens zweijährige relevante Berufspraxis. Die MAS-Arbeit kann frühestens nach erfolgreichem Abschluss von vier CAS (16 Pflichtwahlmodule) begonnen werden. Über die definitive Zulassung entscheidet die Studienleitung.