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Soziale Arbeit

Ein Fünftel der Jugendlichen ist zu Hause schwerer Gewalt ausgesetzt

Ein Fünftel der Jugendlichen in der Schweiz erlebt zu Hause schwere Gewalt. Das zeigt eine Studie des ZHAW-Instituts für Delinquenz und Kriminalprävention.

In einer vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Studie geht die ZHAW der Frage nach, welche Faktoren bei der Entstehung politisch extremer Positionen unter Jugendlichen in der Schweiz eine Rolle spielen. Zu diesem Zweck findet im Rahmen der Studie eine umfangreiche Befragung von 10'000 Schülerinnen und Schülern in verschiedenen Schweizer Kantonen aus allen drei Sprachregionen statt. Die Hälfte der Interviews wurden bereits durchgeführt und ausgewertet. Die Zwischenergebnisse lassen Schlüsse zu verschiedenen Themen zu. So geben sie unter anderem darüber Auskunft, wie verbreitet in der Schweiz Gewalt in der elterlichen Erziehung ist: Einer von fünf Jugendlichen in der Schweiz wird von seinen Eltern geschlagen oder getreten.

Sensibilisierung tut Not

Zwar wurde in der Schweiz 1978 ein Gesetz eingeführt, das den Eltern das Recht abspricht, ihre Kinder zu Erziehungszwecken körperlich zu züchtigen. Ein explizites Verbot gibt es allerdings nicht. Vor dem Hintergrund der vorliegenden Ergebnisse scheinen eine politische Debatte sowie eine Sensibilisierung der Bevölkerung notwendig. Zum Vergleich: In Deutschland ist ein entsprechendes Verbot seit 2000 in Kraft. Die körperliche Züchtigung als Erziehungsmethode ist vor allem bei Eltern aus dem Kosovo, aus Serbien und aus Mazedonien verbreitet. Ein weiterer wichtiger Faktor, der Gewalt in der Erziehung begünstigt, ist die finanzielle Situation der Eltern. Studienleiter Dirk Baier vermutet, dass Armut als Belastungsfaktor zu einer höheren Gewaltbereitschaft führt.

Studie zur Entstehung von politischem Extremismus

Die Studie zur Entstehung von politischem Extremismus unter Jugendlichen in der Schweiz wird geleitet von Dirk Baier, Patrik Manzoni (beide ZHAW Soziale Arbeit) und Sandrine Haymoz (Haute École de Travail Social Fribourg).

Beitrag SRF «10 vor 10» vom 6. Oktober 2017

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