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Soziale Arbeit

Fit für den globalisierten Arbeitsmarkt

Für Sozialarbeitende werden internationale Erfahrungen und transkulturelle Kompetenzen immer wichtiger. Ab diesem Semester können Studierende ein entsprechendes Zertifikat erwerben.

Interkulturelle Erfahrungen sind gefragt in der Sozialen Arbeit. (Bild: Priscilla du Preez / Unsplash)

von Anne Schillig

Soziale Arbeit zielt auf eine Verbesserung der Lebenslage von Individuen wie auch von Gemeinschaften. Zudem unterstützt sie deren Interaktionen mit gesellschaftlichen Institutionen. Diese Aufgabe findet zunehmend in kulturell diversifizierten und international vernetzten Räumen statt.

Auf dem Arbeitsmarkt werden von Sozialarbeitenden entsprechende Schlüsselkompetenzen verlangt. Dazu gehört etwa der kompetente Umgang mit eigenen Gefühlen, Bewertungen, Akzeptanzschwellen oder Flexibilitätspotenzialen in der Begegnung mit Klientinnen und Klienten anderer Kultur- und Sprachräume. Dem trägt die ZHAW Soziale Arbeit Rechnung und bietet neu ein Certificate International Profile (CIP) an.

Studienreisen und Auslandsemester

Die Ausbildung Soziale Arbeit ist herausgefordert: Welchen Beitrag kann sie leisten, um zukünftige Praktikerinnen und Praktiker auf die Tätigkeit in wachsenden multikulturellen Feldern vorzubereiten? Wie kann sie die «Employability» unterstützen, das heisst, die Arbeitsfähigkeit, welche die Brücke bildet zwischen den allgemeinen Anforderungen der Arbeitswelt und den fachlichen, methodischen sowie sozialen Kompetenzen der Studierenden?

Am Departement Soziale Arbeit der ZHAW haben sich in den letzten Jahren einige Lehrveranstaltungen mit internationaler und transkultureller Ausrichtung etablieren können. Die Studierenden können heute auf ein Angebot fremdsprachiger Seminare, interprofessioneller und -kultureller Kurse sowie kürzerer und längerer Studienreisen zurückgreifen. Dieses Angebot ist curricular verankert, ist also anrechenbar am regulären Studium. Auch nutzen jedes Semester Studierende die Möglichkeit, an einem Auslandssemester oder -praktikum teilzunehmen.

Engagement wird anerkannt

Im Zentrum dieser Internationalisierungsbemühungen stehen vor allem drei Ziele. Erstens die Vermittlung (inter-)kultureller Kompetenz als Schlüsselqualifikation Sozialer Arbeit. Als zweites sollen Fremdheitserfahrung in anderen kulturellen Systemen und die Erweiterung des Wahrnehmungs- und Handlungsspektrums ermöglicht werden. Und drittens vermittelt ein Studium an der ZHAW Wissen über Globalisierungsprozesse und deren Auswirkungen auf die Soziale Arbeit.

Während einige Hochschulen wie die deutsche FH Bielefeld Studienschwerpunkte zum Thema «Global Social Work» entwickelt haben, bleibt unsere Ausbildung an der ZHAW generalistisch. Wer aber einen Fokus auf Internationalität und Transkulturalität setzen möchte, kann ab diesem Herbstsemester ein Certificate International Profile (CIP) erwerben. Es handelt sich um ein Zusatzzertifikat, das künftigen Arbeitgebenden Schlüsselqualifikationen ausweist, welche die Studierenden aus der Erarbeitung sprachlicher und interkultureller Kompetenzen sowie internationaler Erfahrungen erworben haben.

Darin werden auch sogenannte extracurriculare Leistungen anerkannt. Wer sich also in sozialarbeiterisch relevanten Feldern ausserhalb der regulären Ausbildung engagiert, kann sich dies ab diesem Semester anerkennen lassen und erhält mit dem CIP am Ende des Studiums einen Ausweis darüber.

Internationalisierung vor der eigenen Haustür

Das Departement Soziale Arbeit möchte damit auch die Internationalisierung von Studierenden ermöglichen, die aufgrund finanzieller Gründe oder sozialer Verpflichtungen keine Möglichkeit haben, für ein Studiensemester oder Praktikum ins Ausland zu gehen. «Internationalisation@home» ist ein Konzept, welches bereits länger im internationalen Hochschuldiskurs behandelt wird und dessen Dringlichkeit sich zuletzt durch die Corona-Krise offenbart hat.

Das CIP ist ein möglicher Zugang zu diesem Konzept: Es eröffnet nicht nur Raum für Chancengleichheit, sondern auch für Themen der Nachhaltigkeit. Denn – das haben die vergangenen Monate gezeigt – «Internationalisierung» entsteht nicht ausschliesslich durch Mobilität, sondern auch durch die interkulturelle Auseinandersetzung mit verschiedenen Anspruchsgruppen vor der eigenen Haustür.