Der WBK „Rückkehrorientierung und Rückkehrberatung“ richtet sich an Fachkräfte, die im Bereich der Resozialisierung und Reintegration von ausreisepflichtigen Personen ohne Bleiberecht, insbesondere im Kontext strafrechtlicher Landesverweisungen, tätig sind. Angesprochen sind Personen aus den Bereichen Justizvollzug, Migrationsamt und Kantonales Sozialamt sowie aus den Disziplinen Sozialarbeit, Seelsorge, Psychologie, Pädagogik und Recht, die in ihrer beruflichen Tätigkeit mit Rückkehrorientierung und Rückkehrberatung in Kontakt stehen. Der Kurs bietet eine fundierte, praxisorientierte Grundlage zur gezielten Vertiefung der Kompetenzen in Rückkehrberatung und -orientierung, insbesondere im Hinblick auf ethische, rechtliche und kulturelle Herausforderungen.

Die Teilnehmenden kennen die rechtlichen Grundlagen der strafrechtlichen Landesverweisung sowie die relevanten Aspekte der internationalen und transnationalen Sozialen Arbeit und können diese in ihre berufliche Praxis integrieren.

Die Teilnehmenden sind mit den trans- und interkulturellen Herausforderungen der Rückkehrorientierung vertraut und verstehen, wie diese Herausforderungen bei der Planung und Durchführung einer Rückkehr berücksichtigt werden können.

Sie verfügen über fundiertes Wissen über Strategien zur Unterstützung einer nachhaltigen Rückkehr, die durch das Konzept der «Mixed Embeddedness» sowohl soziale als auch strukturelle Bedingungen im Herkunftsland berücksichtigt.

Sie erkennen die Bedeutung einer reibungslosen Koordination und Zusammenarbeit mit den involvierten Organisationen und Behörden, um den Vollzug der Wegweisung sicherzustellen.

• Rückkehrprogramme und Internationale Soziale Arbeit: Überblick über Rückkehrprogramme in der Schweiz und Grundlagen transnationaler Sozialer Arbeit.
• Rechtliche Grundlagen: Rechtliche Rahmenbedingungen für Rückkehr, inkl. Ausländerintegrationsgesetz (AIG) und Unterschiede zwischen asyl- und strafrechtlicher Ausschaffung.
• Ethische Aspekte: Reflexion ethischer Fragen und Rollenkonflikte in der Rückkehrhilfe, Fallarbeit zu komplexen Situationen.
• Interkulturelle Praxisübungen: Übungen zu kultureller Prägung und interkultureller Kompetenz, inklusive Fallarbeit zur Rollenklärung der Akteure (z.B. Migrations- und Sozialamt).
• Fallarbeit und Reflexion: Vertiefte Fallanalyse und Intervision zur Anwendung der erarbeiteten Inhalte in der Praxis.

Input-Referate und Diskussionen vermitteln grundlegendes Wissen, das in praktischen Übungen und exemplarischen Fallbeispielen aus der Rückkehrberatung und -orientierung vertieft wird. Reflektierende Übungen und Fallarbeit fördern die Auseinandersetzung mit trans- und interkulturellen Fragestellungen sowie dem Ansatz der «Mixed Embeddedness», um soziale und strukturelle Einbettungen bei der Rückkehr zu verstehen. Erfahrungsaustausch und Kleingruppenarbeiten schaffen Raum für aktives, kollegiales Lernen und Austausch.

Salome von Orelli, Ethnologin Lic. phil.
Fachspezialistin Rückkehrberatung, Kantonalen Sozialamt (ZH)

Roman Huber
Teamchef Vollzug, Kantonales Migrationsamt (ZH)

Keine besonderen Voraussetzungen

Informationen zu den AGBs:
Ab dem 1. Januar 2025 treten neue, ZHAW-weit gültige Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) für die Weiterbildung in Kraft. Diese gelten für alle Teilnehmenden, die sich ab diesem Datum anmelden.
Für Anmeldungen, die bis zum 31. Dezember 2024 erfolgt sind, bleiben die bisherigen Allgemeinen Zulassungs- und Teilnahmebedingungen  (AZTB) massgeblich.

Ergänzende Bestimmungen zu den Allgemeinen Geschäftsbedingungen Ziffer 9: «Abmeldung, Nichterscheinen und Abbruch»
Das Departement Soziale Arbeit der ZHAW erhebt bei einer Abmeldung bis 60 Tage vor Kurs- oder Studienbeginn folgende Bearbeitungsgebühren:

• CHF 150.- für Weiterbildungskurse (WBK)
• CHF 250.- für MAS, DAS und CAS