Für eine bessere Orientierung im Health-Apps-Dschungel
Mobile Health-Apps gibt es viele – und es werden laufend mehr. Ein interdisziplinäres Team der ZHAW erarbeitet nun die Grundlagen für eine Plattform, die Nutzerinnen und Nutzern helfen soll, sich im riesigen Angebot zurechtzufinden und die passenden Apps für ihre Bedürfnisse zu finden.
Ob fürs Joggen, die Überwachung des Schlafs oder das Management chronischer Erkrankungen: Mobile Apps werden in der Gesundheitsversorgung immer wichtiger. Die digitalen Helferlein zielen darauf ab, durch Messung, Motivierung und Empfehlungen die Gesundheit von gesunden und erkrankten Personen zu fördern. Inzwischen gibt es solche Health-Apps wie Sand am Meer, ihre Zahl geht in die Hunderttausende – und nicht alle davon stiften einen tatsächlichen Nutzen oder sind, etwa in Bezug auf den Datenschutz, über alle Zweifel erhaben. Beim riesigen Angebot den Überblick zu behalten und gute von weniger guten Apps unterscheiden zu können, ist für Nutzerinnen und Nutzer eine Herausforderung.
Mit dem Projekt «The Blue Tool of Health Apps» erarbeiten Forschende der ZHAW bis Ende 2021 deshalb die Grundlagen für eine Informationsplattform, die künftig Orientierung im App-Dschungel bieten soll. «Bislang fehlt es an einer unabhängigen Übersicht und Bewertung der Produkte, vor allem zu zentralen Fragen wie Messgenauigkeit oder Datenschutz», sagt Eveline Graf vom ZHAW-Institut für Physiotherapie, die das Projekt leitet. Ziel des Projekts ist ein Konzept für den Aufbau, den Betrieb und die Weiterentwicklung einer Online-Informationsplattform, auf der Health-Apps für die Öffentlichkeit anhand verschiedener Kriterien – unter anderen Datenschutz, Messgenauigkeit, Zweckmässigkeit oder Nutzerfreundlichkeit – beurteilt und bewertet werden. «Die Plattform soll Fachpersonen und die Öffentlichkeit zum kompetenten und verantwortungsvollen Einsatz von Health-Apps befähigen», erläutert Eveline Graf.
Bestehende Expertise bündeln
Beteiligt am Projekt sind Forschende der School of Management and Law, der Departemente Soziale Arbeit, Angewandte Linguistik, Angewandte Psychologie sowie Gesundheit und Mitarbeitende der Informatikabteilung der ZHAW. «An der Hochschule haben bereits eine Vielzahl von Forschenden unterschiedliche Bewertungskategorien und -prozesse für Health-Apps entwickelt. Das Projekt bündelt diese breite Expertise», so Eveline Graf. Dabei werde auf verschiedenen Projekten im Bereich der Gesundheits-Apps aufgebaut, welche die beteiligten Departemente für oder mit externen Partnern wie der AXA-Versicherung, dem Berufsverband Physioswiss, den SBB oder der Stiftung für Technologiefolgen-Abschätzung TA Swiss realisiert haben.
Das Projekt wird vom Digital Futures Fund (DFF) der ZHAW finanziert. Mit dem DFF fördert die Hochschule Projektanträge, die sich mit der digitalen Transformation beschäftigen. Der Fonds richtet sich an alle Mitarbeitenden der ZHAW aus den Bereichen Bildung und Forschung sowie aus den Management- und Supportbereichen und möchte die Zusammenarbeit und Vernetzung innerhalb der ZHAW im Bereich der digitalen Transformation fördern.