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Angewandte Linguistik

Zukunftsweisend sanieren: IAM-Forschungsprojekt zu wirkungsvoller Kommunikation mit Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern

Eine KTI-Vorstudie des IAM Institut für Angewandte Medienwissenschaft ergibt, dass Hauseigentümerinnen- und eigentümer besser erreicht werden, wenn die Kommunikation mit ihnen sowohl ihre Lebenssituation, Umwelteinstellung und Mediennutzung als auch den Lebenszyklus ihrer Immobilien berücksichtigt.

Die Energiestrategie 2050 des Bundes fordert, dass Hauseigentümerinnen und -eigentümer ihre Immobilien ökologisch nachhaltig sanieren. Eine KTI-Vorstudie des IAM zeigt, was bei der Kommunikation mit ihnen zu berücksichtigen ist.

Rund ein Viertel des schweizerischen Energieverbrauchs fällt in Haushalten an. In der Energiestrategie 2050 hat der Bund die Mittel für die nachhaltige Sanierung von privaten Liegenschaften von 300 auf 450 Millionen Franken erhöht. Aber wie erreicht man Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer und bringt sie dazu, ihre Liegenschaften nachhaltig zu sanieren?

Antworten auf diese Frage liefert die von der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) finanzierte Vorstudie des IAM Instituts für Angewandte Medienwissenschaft. Darin fragten die IAM-Forscherinnen Nicole Rosenberger und Carmen Koch Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer, wie sie Medien nutzen, wo sie kommunikative Barrieren verorten und was sie von nachhaltigem Bauen halten.

Internetquellen geniessen wenig Vertrauen

Eine zentrale Erkenntnis der Vorstudie ist, dass private Hauseigentümerinnen und -eigentümer zwar das Internet für Recherchen nutzen, die gefundenen Informationsquellen jedoch als wenig vertrauenswürdig beurteilen. Vertraut wird hingegen den Informationen unabhängiger Stellen sowie persönlichen Bekannten.

Differenzierte Ansprache ist wirkungsvoller

Ferner hat die Vorstudie gezeigt, dass die Hauseigentümerinnen und -eigentümer besser erreicht werden, wenn sie differenziert angesprochen werden.

«Für Hauseigentümerinnen und -eigentümer steht der Werterhalt der Immobilie, deren wertorientiertes Entwicklungspotenzial an erster Stelle. Eine wirkungsvolle Kommunikation sensibilisiert frühzeitig für Sanierungsfragen und berücksichtigt sowohl die Lebenssituation und die Mediennutzung der Besitzenden als auch den Lebenszyklus des Hauses und technische und ökologische Aspekte.»

Nicole Rosenberger, Co-Leiterin des Forschungsprojekts «Wirkungsvolle Kommunikation mit Hauseigentümern»

Zudem lässt die Vorstudie erkennen, dass Hauseigentümerinnen und -eigentümer sich ein ganzheitliches, unabhängiges Beratungsangebot wünschen, das erlaubt, sich ohne (wahrgenommene) Verpflichtungen zu informieren und unkompliziert mit Gleichgesinnten auszutauschen.

«Hauseigentümerinnen und -eigentümer wollen Transparenz und Erfahrungsaustausch. Wege dazu sind Bewertungsplattformen, wo Baudienstleister bewertet werden, vom Architekten bis zum Plattenleger und eine auf Bau- und Sanierungsfragen fokussierte Online-Hauseigentümer-Community.»

Carmen Koch, Co-Leiterin des Forschungsprojekts «Wirkungsvolle Kommunikation mit Hauseigentümern»

Geleitet wurde das Projekt von Prof. Dr. Nicole Rosenberger und Dr. Carmen Koch. Praxispartner ist das Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz, zu deren Trägerinnen sechs Bundesämter, Implenia, Migros und die Zürcher Kantonalbank gehören.