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Angewandte Linguistik

Mit viel Tool-Kompetenz gerüstet für die mehrsprachige Kommunikation

Mit einem ganz besonderen Skillset, das niemand sonst auf dem Markt hat, schlossen 111 Bachelors in Angewandten Sprachen (neu: Bachelor in Mehrsprachiger Kommunikation) letzte Woche ihr Studium an der ZHAW ab. Sie wissen, wie man mit Language Tools und Maschineller Übersetzung umgeht und sind so für künftige Entwicklungen bestens gerüstet.

In seiner Festrede zeichnete Lucas Maire, selbst Absolvent des Studiengangs und jetzt Chief Operating Officer des international tätigen Sprachdienstleisters Supertext, die rasante Entwicklung der Language Industry nach und kam zum Schluss: «Dank diesem Bachelorstudium habt ihr ein ganz spezielles Skillset, das sonst wirklich niemand auf dem Markt hat. Ihr seid diejenigen, die diesen unglaublich schnellen technologischen Wandel unserer Branche hautnah miterleben konntet. MT (Machine Translation), KI, GPT usw. sind keine Fremdwörter für euch. Ihr wisst, wie man mit solchen Tools umgeht. Ihr werdet auch bei zukünftigen Entwicklungen gut mithalten können – dank eures Studiums.» Auch er nutze noch heute täglich die Skills, die er damals im Studium erworben habe - die Fluency in Französisch und Englisch, die Skills aus «Grammatik und Textanalyse» sowie aus den Übersetzungskursen und vieles mehr. Dies, obwohl sein Abschluss des Bachelors bereits 10 Jahre zurückliege. Und er schliesst: «Ich sehe, dass sich die Branche zwar rasant ändert. Aber, dass irgendwelche Roboter unsere Jobs wegnehmen, wird sicher nicht passieren. ChatGPT und Co. sind erst der Anfang der technologischen Reise. Ihr seid für diese Reise bestens gerüstet.» 

Dass die Absolvent:innen bestens für die mehrsprachige Arbeit in bzw. an der Gesellschaft gerüstet sind, zeigt auch die Bachelorarbeit von Dana Menia Cacciator González und Moira Russo. Ihre Arbeit wurde mit dem Preis der SwissGlobal Language Services AG für die beste Abschlussarbeit des Bachelors Angewandte Sprachen ausgezeichnet.

Dana Menia Cacciator González und Moira Russo untersuchten darin Präventionsgespräche mit Sexarbeiterinnen in der Region Zürich, die oft über nur geringe oder keine Deutschkenntnisse verfügen. Sie wollten wissen, mit welchen sprachlichen Hindernissen Mitarbeitende der «Isla Victoria» in städtischen Institutionen wie dem gynäkologischen Ambulatorium konfrontiert werden und wie sie diese überwinden. Dabei kamen sie zum Schluss, dass die Sprache zwar oft eine Herausforderung, aber nicht das Haupthindernis darstellt. Entscheidend für erfolgreiche Präventionsarbeit sei «das Aufbauen von Vertrauen und Nähe». Sie legen den Grundstein für eine gelingende Kommunikation zwischen Mitarbeitenden und Sexarbeitenden, um anschliessend nachhaltig weitere Betreuungen durchführen zu können.

Nebst ihrem hohen Praxisbezug und der hervorragenden Qualität beeindruckte Christine Kamer Diehl, Head Quality Management and HR bei SwissGlobal, «wie die beiden Absolventinnen sich nicht gescheut haben, ein schwieriges gesellschaftliches Thema aufzugreifen und anzugehen.» Dabei habe sie überrascht, wie grosse Bedeutung der nonverbalen und paraverbalen Kommunikation zukomme und verweist auf ein Ergebnis der Arbeit: Humor sei bei einer Sprachbarriere enorm wichtig. Zwar «besteht ein sprachliches Hindernis, aber die Sprache des Lachens und wohlwollende Gesten sowie Körpersprache werden immer verstanden.» Sie übergab den mit CHF 2'500 dotierten Preis bereits zum zweiten Mal.

Durch die Diplomfeier führte Cloé Salzgeber, Absolventin des Schwesterstudiengangs Bachelor Kommunikation. Sie sorgte zusammen mit Studiengangleiterin Raquel Montero Muñoz und der Band Skyfour im Casinotheater Winterthur für den feierlichen Rahmen.

Nochmals Congratulations, Félicitations, Congratulazioni, Enhorabuena, herzliche Gratulation unseren frischdiplomierten Bachelors in Angewandten Sprachen. Viel Erfolg auf eurem weiteren Weg.