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Angewandte Linguistik

Von «Seitenwechslern» und sozialer Identität – Bachelorarbeiten mit grosser Themenvielfalt

Unsere diesjährig prämierten Diplom- und Studienarbeiten zeigen, welchen Beitrag die Angewandte Linguistik zur Beantwortung gesellschaftlich relevanter Fragestellungen leistet. Das Themenspektrum ist so vielfältig wie die Berufsaussichten der AbsolventInnen.

Am 8. und 9. Oktober 2015 wurden am Departement Angewandte Linguistik der ZHAW 173 Bachelordiplome an zukünftige Kommunikationsprofis übergeben. Mit ihren Diplomen in Kommunikation oder Angewandten Sprachen machen sich die Absolventinnen und Absolventen auf, die Kommunikation in der mehrsprachigen Arbeitswelt zu professi-onalisieren; sei es durch ihre Expertise im Journalismus, in der Organisationskommunikation, in mehrsprachiger oder multimodaler Kommunikation oder in der Technikkommunikation.

Der Preis der Johann Jacob Rieter-Stiftung für die beste Abschlussarbeit im Bachelorstudiengang Angewandte Sprachen ging an Claudia Masur und Dzevaire Sulejmani für die Arbeit „Le Neuchâtelois, soziale Identität und soziale Repräsentationen.“ Die Autorinnen untersuchten, wie angehende LehrerInnen in Neuenburg ihre regionalen sprachlichen Eigenheiten einschätzen und kamen zum Schluss, dass in der Romandie zwar ein Regiolekt gepflegt wird, dieser gegenüber dem Pariser Französisch aber klar als minderwertig angesehen wird. Eine Aussage wie „Un Français a clairement une richesse de vocabulaire plus grande qu’un Suisse.“ belegt dies. Damit unterscheidet sich der Status des Regiolekts in der Romandie wesentlich von jenem des Dialekts in der Deutschschweiz, wo Dialekt als zentrales Merkmal der sozialen Identität und als solches sehr positiv bewertet wird.

Den Preis der Johann Jacob Rieter-Stiftung für die beste Bachelorarbeit im Bereich Organisationskommunikation erhielt Giulia Piazzitta für ihr Kommunikationskonzept des Modelabels Anna Nia. Ausgehend von Analysen der Konkurrenz sowie des wirtschaftlichen und kommunikativen Umfelds hat die Autorin eine umsetzbare und originelle Kommunikationsstrategie entwickelt, mit dem Schwerpunkt Online-Kommunikation.

Mit dem Preis des Landboten für die beste Bachelorarbeit im Bereich Journalismus wurde Andrea Mäder ausgezeichnet. Der Titel der prämierten Arbeit lautet: „Motive zum Seitenwechsel – Was Journalisten in die Organisationskommunikation treibt“. Die Autorin untersucht mit Interviews und Befragungen die Motive der Berufsfeldwechsler und geht der Frage nach, ob die Wechsel extrinsisch oder intrinsisch motiviert sind.

Der Preis der AbsolventInnen-Vereinigung Columni für die beste Studiumsarbeit ging an Matteo Baldi, Sarah Fluck, Michèle Fröhlich, Boas Ruh, Lukas Scherrer und Philip Wiederkehr. Sie haben im Fach Wirtschaft im 6. Semester einen Businessplan erstellt für die Errichtung einer Siebdruckerei in Bukavu, in der Demokratischen Republik Kongo. Mit einer Druckerei in Bukavu können die Hilfswerke vor Ort ihre Aktionen effizienter und günstiger organisieren und durchführen. Die lokale Bevölkerung profitiert durch die Schaffung von Arbeitsplätzen in einem lokal geführten und lokal erfolgreichen Unternehmen.

Die Arbeiten aus dem Bachelorstudiengang Kommunikation sind online verfügbar.