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Bisher geförderte Forschungs- und Lehrprojekte

Die folgenden Forschungs- und Lehrprojekte von Mitarbeitern wurden im Rahmen der bisherigen Angebote des Sustainable Impact Programms gefördert. Die Projekte des Living Labs Fund werden laufend ergänzt.

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Egal ob klein oder gross – wir unterstützen dich dabei, deine Idee in die Tat umzusetzen. Informiere dich über unsere vielseitigen Angebote zur Förderung deines Projekts.

Bisher geförderte Lehrprojekte

Den ÖV von morgen im EBL kennenlernen

Mit diesem Projekt haben Valerio de Martinis und sein Team Dozierende der ZHAW im Umgang mit den Instrumenten der Bahnverkehrssteuerung geschult, damit solche Inhalte in die Lehrmodule aufgenommen werden können. Der Kern des Projekts bestand aus Schulungsaktivitäten, die mit Unterstützung des Eisenbahnbetriebslabors Schweiz (EBL) durchgeführt wurden. Das Projekt fördert Lernmöglichkeiten, die in direktem Zusammenhang mit dem zukünftigen Berufsleben der Studierenden stehen, und trägt insbesondere zur nachhaltigen Entwicklung der Mobilität in der Schweiz bei, indem es zukünftige Fachleute im Bereich des öffentlichen Verkehrs ausbildet.

Circular Off-Cut Pavillon

Wie können aus rezyklierten Materialien mit Hilfe von digitalen Tools hochwertige, nachhaltige Konstruktionen realisiert werden? Dieser Frage gehen die Studierenden im Wahlpflichtprojekt «Spatial Systems» im Bachelor Architektur ganz praktisch auf den Grund, in dem sie eine räumliche Struktur, ein modulares Regalsystem entwerfen und bauen. Sie untersuchen dabei, wie mit digitalen Fertigungsprozessen heterogenes Abfallmaterial präzise verarbeitet werden kann und entwickeln innovative Verbindungsdetails, die leistungsfähig und gleichzeitig zirkulär sind. Als Ergebnis entstehen 1:1 Prototypen verschiedener räumlicher Systeme, die als Regale, Ausstellungssysteme und Pavillons das Potenzial der digitalen Fabrikation im Kontext der Nachhaltigkeit demonstrieren und eine Idee davon vermitteln, wie in der Bauindustrie mit Abfallmaterialien nachhaltig gebaut werden kann.

E-Learning zu agrarökologischen Ernährungssystemen

Ein E-Learning zeigt das Potenzial der agrarökologischen Transformation zur Förderung der sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Nachhaltigkeit auf diversen Ebenen des Lebensmittelsystems und in unterschiedlichen Weltregionen. Für Nicht-Fachleute sind die 13 Prinzipien und der ganzheitliche Ansatz der Agrarökologie zunächst schwer fassbar. Mit ihrem Projekt möchte Claudia Veith die Agrarökologie greifbar machen. Dies wird erreicht, indem das theoretische Konzept durch praktische Beispiele ergänzt wird. Der Kurs endet mit einem Aufruf zum Handeln, der die Teilnehmenden ermutigt, sich aktiv an der Veränderung der Funktionsweise unserer Lebensmittelsysteme zu beteiligen.

Zukunftsfähige Deckenkonstruktionen

Zur Erreichung der Klimaziele werden im Bausektor leistungsfähige sowie material- und energieoptimierte Konstruktionen benötigt. Im Hochbau sind Geschossdecken die volumenaufwändigsten und CO2-intensivsten Bauteile. Im Rahmen des Moduls Constructive Research wurden unter der Leitung von Alexis Ringli, Stefanie Müller De Pedrini und Christian Meier herkömmliche und neue Systeme hinsichtlich spezifischer Eigenschaften und deren Ökobilanz analytisch untersucht. Die ganzheitliche Betrachtung von Baukonstruktion befähigt Architekturschaffende nachhaltige Konstruktionen zu entwerfen und damit ökologische Verantwortung bei der Gebäudekonzeption wahrzunehmen.

Saatgutbibliothek

In den Hochschulbibliotheken der ZHAW stehen Samen von raren Pflanzenarten und biologischen Gemüse- und Kräutersorten in kleinen Portionen zum Mitnehmen, bzw. Tauschen bereit. Mit dem Projekt Saatgutbibliothek sensibilisieren Lea Bobst und ihr Team für Biodiversität im (städtischen) Lebensraum, fördern einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und unterstützen die Wissensvermittlung über ein erfahrbares Produkt. Die Saatgutbibliothek schliesst an bestehende Lehr- und Forschungsthemen der ZHAW an, bereitet die Inhalte jedoch niederschwellig in einer Do-it-yourself-Broschüre auf und setzt auf das Dienstleistungsprinzip der Bibliothek – mit Ausleihe und Rückgabe des Saatguts.

Real Lab für die Maschinentechnik-Projektschiene

In der sogenannten Projektschiene des Studiengangs Maschinentechnik sollen die Themen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft mit einem neuen Lernangebot resp. Infrastruktur geschult werden. Projektleiter Adrian Fassbind führt mit den Studierenden ein Real Lab durch, das alle wesentlichen Aspekte einer nachhaltigen mechatronischen Produktentwicklung umfasst. Dazu wird der anschauliche Getränkeautomat des Startups Fountain unter Berücksichtigung möglichst vieler Nachhaltigkeitsaspekte genutzt.

Honig als Beispiel des Lebensmittelsystems

Das Projekt EduBee verbindet praktisches Lernen mit nachhaltigen Herausforderungen für Studierende der Lebensmitteltechnologie. Der Schwerpunkt liegt auf der Honigproduktion und der entscheidenden Rolle der Bienen für Ökosysteme, Nachhaltigkeit und Gesundheit. Christine Brombach integriert mit ihrem Projekt Wissenschaft, Gesundheit und Nachhaltigkeitserziehung in insgesamt vier Module. EduBee vermittelt nicht nur Wissen über nachhaltige Lebensmittelproduktion und Biodiversität, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zu den SDGs, indem es die Auswirkungen von Bildung auf Umwelt und Gesundheit, das Lebensmittelsystem und die Landwirtschaft aufzeigt.

Sustainacracy – Direkte Demokratie im Studium

Mit diesem Projekt fördern Isabelle Wrase und Zifei Wang-Speiser die soziale Nachhaltigkeit im MSc Real Estate & Facility Management (MSc REFM), indem die aktive Partizipation der Studierenden nach dem Vorbild der direkten Demokratie in der Schweiz ermöglicht wird. Die Studierenden bilden dafür ein Student Government, das ihre Interessen im MSc REFM vertritt. Darüber hinaus können alle Studierenden durch Initiativen, Abstimmungen und Referenden aktiv an der Gestaltung ihres Studiums mitwirken. Diese aktive Partizipation stärkt den sozialen Zusammenhalt, die Identifikation mit dem Studiengang, die Gleichberechtigung und das Engagement der Studierenden.

Nachhaltige Softwareentwicklung

Informatik-Studierende entwickeln nach ihrem Abschluss digitale Produkte und Dienstleistungen und haben daher die Verantwortung, bei der Softwareentwicklung auf Nachhaltigkeit zu achten. Damit die Studierenden den Einfluss ihrer Arbeit auf Nachhaltigkeit besser verstehen, entwickelt Michael Wahler zusammen mit anderen Dozierenden Lehrinhalte, die die Studierenden für das Thema Nachhaltigkeit in der Softwareentwicklung sensibilisieren und ihnen konkrete Werkzeuge und Methoden vermitteln, die für die Erstellung von nachhaltigen Digitalisierungslösungen nötig sind. Diese Lehrinhalte werden in mehrere Module des Bachelorstudiums Informatik integriert.

Hülsenfrüchte vom Feld in den Topf

In den Gärten auf dem Campus Grüental wird das «Gräserland» um das Thema Proteinwende erweitert. Integriert wird eine neue Bepflanzung, welche die Bedeutung von Hülsenfrüchten für nachhaltige Ernährung und die Reduktion tierischer Produkte erlebbar macht. Die Erweiterung wird von Rahel Skelteon in Zusammenarbeit mit Studierenden des Moduls ‘Inszenierte Naturräume’ erarbeitet und als praxisnahes Unterrichtselement in der Lehre eingesetzt. Zusätzlich werden die neuen Inhalte in bestehende Schulführungen und den Audioguide integriert. Dadurch wird die Proteinwende konkret erfahrbar und ein tieferes Verständnis für nachhaltige Ernährung gefördert.

Teilen und Mitgestalten als Teil des Lehrplans

In diesem Kooperationsprojekt zwischen dem Team von Nils Ratnaweera der Forschungsgruppe Geoinformatik und dem OER-Team der Hochschulbibliothek werden gemeinsam mit Studierenden bestehende Skripte und Lehrmaterialien auf GitHub weiterentwickelt und als OER Open Educational Resources veröffentlicht. Auch eigene Projektarbeiten der Studierenden zu ökologischen Nachhaltigkeitsthemen sollen mit Open Source Tools entwickelt und unter offenen Lizenzen als OER bereitgestellt werden. Studierende werden zu Co-Entwickler:innen im Seminar, sie werden im Umgang mit Open Education und Open Source geschult und haben wesentlichen Anteil an der Gestaltung von Materialien für den Unterricht. Schon während des Studiums partizipieren sie so am offenen Wissens-Austausch zu Nachhaltigkeitsthemen. Um das Projekt skalierbar zu machen und den Austausch unter Dozierenden anzuregen, werden zudem Schulungen zum effektiven Einsatz von Open Source Tools in der Lehre durchgeführt.

Wahlmodul EcoUrbanism

Für lebenswerte und nachhaltige Städte braucht es Fachpersonen mit Empathie für alle Projektbeteiligten. Interdisziplinäre Kollaboration für eine nachhaltige Stadtentwicklung – das ist das Herzstück des gemeinsamen Moduls EcoUrbanism der beiden Departemente Architektur, Gestaltung & Bauingenieurwesen und Life Sciences und Facility Management. Bei der Suche nach Synergien von Stadt und Natur stossen Planende immer wieder an Grenzen – beispielsweise disziplinär, sprachlich oder kulturell. Ziel des Moduls ist daher das Erlernen integraler Planung sowie die Förderung systemischen und kritischen Denkens bei den Studierenden. Gemeinsame Exkursionen, der Austausch in gemischten Gruppen und fächerübergreifende Diskussionen sollen nachhaltig Dialog und interdisziplinären Austausch stärken.

BioMat Summer School

Im Rahmen der BioMat Summer School haben Bachelor- und Masterstudierende aus diversen naturwissenschaftlichen Studiengängen während zehn Tagen die Chance, sich dem Thema bio-basierte Materialien praxisnah zu nähern. Dabei wird der gesamte Lebenszyklus von Materialien bis hin zum Recycling in sieben Praktika unter die Lupe genommen und durch Inputs von Fachpersonen aus Forschung und Wirtschaft ergänzt. Neben einer Heranführung an das Schreiben eigener Forschungsanträge sind auch soziale Aktivitäten vorgesehen, die Vernetzung und eine lebhafte Lernatmosphäre am Departement Life Sciences und Facility Management ermöglichen.

Trainingsplattform für nachhaltiges Investieren

In ihrem Lehrprojekt wollen Martin Schnauss und Laura Archer ihren Banking and Finance-Studierenden mit Hilfe einer Trainingsplattform verdeutlichen, was nachhaltiges Investieren bedeutet. Die jüngsten Klimakatastrophen belegen, wie wichtig es ist, dass Projekte finanziell gefördert werden, die Lebensräume erhalten und das Zusammenleben nachhaltig sichern. Das Team der School of Management and Law kooperiert hierfür mit der Schweizer Börse SIX. Gemeinsam wird ein Konzept für die didaktische Weiterentwicklung und Nutzung der SIX-Lehrplattform entwickelt, um nachhaltiges Investieren optimal trainieren zu können. Hierbei stehen Auswahl und Kombination von nachhaltigen Finanzanlagen im Vordergrund.

Nachhaltigkeit im Informatikstudium

Im Informatikstudium liegt der Fokus auf technischen Aspekten. In seinem Lehrprojekt vermittelt Josef Spillner den Studierenden am Beispiel einer ÖV-Verbindungsauskunft, wie gesellschaftlich relevante Softwaredienste sowohl autark und resilient als auch recheneffizient erstellt werden. Integriert in ein Wahlmodul kommen die Studierenden so mit Themen wie ‘Green IT’ und Dienstresilienz in Berührung. Weiter stehen in diesem Projektkontext auch ein Ausflug zu einem regionalen Applikationsbetreiber sowie mehrere kurze Gastvorträge zum Thema ‘SDGs 9 und 12 im IT-Kontext’ auf dem Programm.

Führungen gegen Foodwaste

Das Projekt von Claudio Beretta plant Foodwaste-Führungen mit interaktivem Postenlauf durch die Ausstellung von foodwaste.ch. Sie werden zunächst mobil an Schulen durchgeführt und können ab Ende 2023 im neuen Gebäude RD der ZHAW Wädenswil auch vor Ort besucht werden. Die Führung gibt Schüler:innen, Studierenden und anderen zukünftigen Entscheidungsträger:innen und Konsument:innen ein Bewusstsein und Know-how mit, um Foodwaste zu vermeiden. Die Teilnehmer:innen lernen ausserdem die praktische Lebensmittelherstellung aus Nebenströmen. Das Projekt will bis Anfang 2024 rund 20 Schulklassen bzw. Gruppen, also rund 400 bis 600 Teilnehmende erreichen.

Kreislaufwirtschaft in studentischen Arbeiten

In seinem Lehrprojekt will Jens Baier den Studierenden der School of Engineering ökologische Nachhaltigkeit und insbesondere das Thema Kreislaufwirtschaft näherbringen. In jeder studentischen Arbeit, die am Zentrum für Produkt- und Prozessentwicklung betreut wird, soll sich auch mit dem Thema Circular Economy auseinandergesetzt werden. Die Möglichkeiten sind vielfältig, die Auswirkungen aber oft unklar. Wird ein anderes Material benötigt? Werden Eco-Design-Prinzipien berücksichtigt? Braucht es ein alternatives Businessmodell und wie kann man eigentlich die Auswirkungen bewerten? Das Projekt dient zur Erarbeitung eines Leitfadens, um die Auseinandersetzung mit dem Thema Kreislaufwirtschaft in studentischen Arbeiten zu erleichtern.

Nachhaltigkeitswissen zugänglich machen

Das Projekt «Students 4 OER» von Nicole Krüger und dem OER-Team der Hochschulbibliothek hat Studierende mit der Praxis der Veröffentlichung von OER – Open Educational Resources – vertraut gemacht. Als Motivation wurden Preise für die Erstellung hochwertiger OER ausgeschrieben unter der Vorgabe, dass die OER einen Zusammenhang zu den UN-Nachhaltigkeitszielen aufweisen. Durch die Veröffentlichung von OER zu einem Nachhaltigkeitsthema haben Studierende die Möglichkeit, zur Chancengleichheit in der Bildung beizutragen. Darüber hinaus können sie sich mit ihrer Sichtweise und ihrer Art der Wissensaufbereitung in den öffentlichen Dialog einbringen und erhöhen damit die Diversität der vorhandenen Lehrmaterialien zu ihrem Thema.

Traditionelles Handwerk in Europa und darüber hinaus stärken

Ob Haute Couture in Paris, Lederateliers in Italien oder Uhrmacherei in der Schweiz – Handwerkskunst ist in Europa tief verwurzelt und bildet auch über den Kontinent hinaus vielen Menschen eine Lebensgrundlage. Aber handwerkliche Traditionen haben es nicht leicht in einer zunehmend schnelllebigen und mechanisierten Welt. Im Rahmen seines Lehrprojektes will Fabio Duma einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung und interdisziplinären Lösungsfindung leisten. Im Rahmen eines Moduls im Masterstudiengang International Business lernen Studierende die aktuelle und zukünftige Bedeutung von Kunsthandwerk in einem internationalen Markt kennen und setzen sich als angehende Führungskräfte mit den Herausforderungen und Chancen von Kunsthandwerker:innen auseinander.

Bereit für internationale Klimaverhandlungen

Im International Virtual Course «Tackling Climate Change through Global Learning» mit Partnern in Brasilien, Indien und Kenia bilden Projektleiterin Claudia Veith und ihr Team die Studierenden zu globalen Change Makern aus, die mit ihren Kompetenzen zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Mit Unterstützung des SIP wird der Kurs mit dem Aspekt «Climate Negotiations» erweitert. Ziel ist, dass die Studierenden ein Verständnis für die unterschiedlichen Verhandlungspositionen der teilnehmenden Länder entwickeln und die Herausforderungen aber auch Möglichkeiten internationaler Klimaverhandlungen erfahren. Pro Jahr erweitern so mindestens 50 Studierende und zehn Coaches ihr Fachwissen und bauen durch diese internationale Praxiserfahrung gefragte Methoden- und Sozialkompetenzen auf.

Bisher geförderte Forschungsprojekte

Diversitätsklima von Studierenden

Ausgerichtet auf die SDGs 4, 5 und 8 konzentriert sich dieses Projekt darauf, wie die Studierenden die Vielfalt an der ZHAW und die damit verbundenen Ressourcen und Massnahmen der ZHAW im Bereich Diversity wahrnehmen und erleben. Zur Unterstützung der Diversity-Kommission führen Grégoire Bollmann und sein Team ein Monitoring durch, das sich über mindestens 5 Departemente der ZHAW erstreckt. Diese Erhebung soll die Vielfalt der Studierenden und ihre subjektiven Erfahrungen mit Unterstützung und Diskriminierung während des Studiums an der ZHAW dokumentieren.

(Mindestens) 31 Tage das Auto stehenlassen

Die Genossenschaft ‘42hacks’ und die Stadt Winterthur führen ein Experiment durch, bei dem sie 1'000 Stadtbewohnerinnen und -bewohner dazu auffordern, ihr privates Auto für einen Monat aufzugeben und den öffentlichen Verkehr, E-Bikes und Carsharing kostenlos zu testen. Ziel ist es, die Teilnehmer zu überzeugen, ihr Auto am Ende des Experiments zu verkaufen. Nadine Klopfenstein und Julia Grundisch begleiten das Living Lab und evaluiert die Motive, das Mobilitätsverhalten der Teilnehmer sowie die alltäglichen Hürden für nachhaltige Mobilität, die Kommunikation und den Entscheidungsprozess während des Experiments.

Gemeinsam stark für Familien

Ziel des Projektes von Anja Pfister ist es, die psychische Gesundheit von Eltern und Kindern nachhaltig zu stärken und eine inklusive Gemeinschaft zu fördern. Es sollen Unterstützungsangebote für psychisch belastete Familien in der Peripartalzeit in Winterthur entwickelt und vernetzt werden. Durch einen partizipativen Forschungsansatz werden Bedürfnisse erfasst, ein Konzept entwickelt und mittels Pilotprojekts umgesetzt. Ein interdisziplinäres Team kooperiert mit lokalen Organisationen und betroffenen Familien zur Entwicklung innovativer Lösungen. Dabei berücksichtigen sie soziale Aspekte, streben eine chancengleiche Teilhabe und einen niederschwelligen Zugang zu Unterstützungsangeboten an.

Schulkommunikation mit fremdsprachigen Erziehungsberechtigten

Basis für eine gute Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus ist ein funktionierender Austausch. Sprachbarrieren, interkulturelle Hürden oder fehlende Medienkompetenz können die Kommunikation von Schulen mit fremdsprachigen Erziehungsberechtigten erschweren. Das Forschungsprojekt unter der Leitung von Nicole Rosenberger Staub und Caroline Lehr leistet deshalb einen Beitrag für mehr Chancengleichheit im Schulsystem: Auf Grundlage von Leitfadengesprächen mit unterschiedlichen beteiligten Gruppen werden Handlungsfelder identifiziert, die für die Weiterentwicklung der Kommunikation relevant sind. Hierfür arbeitet das interdisziplinäre Projektteam aus den Departementen Angewandte Linguistik und Soziale Arbeit eng mit zwei QUIMs-Schulen zusammen. So können die Erkenntnisse direkt in die Praxis einfliessen.

Biologischen Dünger optimieren

Stickstoff ist ein Treibhausgas und kommt in der Landwirtschaft beim Düngen häufig zum Einsatz. Bisher sind synthetische Düngemittel oft erste Wahl, da biologischer Dünger nicht direkt von den Pflanzen aufgenommen wird. Der Biodünger führt zu Planungsunsicherheiten, die wiederum zu einem Mehreinsatz von Düngern und somit höheren Emissionen führen. Damit der Verbrauch von biologischem Dünger als umweltfreundlichere Alternative optimiert werden kann, untersuchen Martin Schüle und Adrian Rutzer vom Institut für Computational Life Sciences (ICLS) komplexe Pflanzen-Boden-Modelle, um bestimmen zu können, welche Nährstoffe der Pflanze wann zur Verfügung stehen. Dies ist ein erster Schritt zur Entwicklung von Modellen mit computergestützten und datengesteuerten Methoden, die eine Schätzung des optimalen Nährstoffgehalts ermöglichen.

Social Entrepreneurship in der Schweiz auf einen Blick

Für Social und Impact Entrepreneurs ist der Zugang zu Netzwerken und Ressourcen entscheidend, um ihr Potenzial für innovative Projektideen umzusetzen. Genau hier setzt das Forschungsprojekt von Richard Bläse und Matthias Filser an. Mit Hilfe einer virtuellen Landkarte werden die wichtigsten Unterstützungsangebote und Schlüsselakteure im Bereich Social Entrepreneurship in der Schweiz sichtbar gemacht. Der methodische, zweistufige Ansatz zielt darauf ab, die Kernbedürfnisse von Social Entrepreneurs zu identifizieren und Barrieren für Innovationen zu überwinden. Dies trägt dazu bei, Social Entrepreneurship an der ZHAW und in der Schweiz nachhaltig zu verankern und zu fördern.

Gleichzeitig Tee und Strom produzieren

Agrivoltaik (APV) ist eine Methode, um auf demselben Stück Land sowohl Solarstrom als auch landwirtschaftliche Erzeugnisse zu produzieren. Bislang wurden Ökobilanzen zur Bewertung der Umweltverträglichkeit nur auf Grundlage bestehender APV-Anlagen erstellt. In seinem Projekt «Green!Tea» führt Grégoire Meylan eine prospektive Ökobilanz durch, um ökologische Hotspots und Verbesserungspotenziale von APV für die Produktion von grünem Tee in Vietnam zu identifizieren. Grüner Tee ist eine vielversprechende Feldfrucht für APV, da er Beschattung benötigt. APV kann die Qualität des Tees auf wirtschaftlich effiziente Weise steigern und die Lebensbedingungen der Bauernfamilien verbessern.

Klimaduell 2.0

Nachdem das Departement Life Sciences & Facility Management bereits 2021 ein sogenanntes Klimaduell mit einer anderen Hochschule ausgetragen hat, skalieren Linda Burkhalter und David Koch mit ihrem Projektteam das Modell auf die gesamte ZHAW. Der Wettbewerb Klimaduell 2.0 verfolgt das Ziel, Hochschulangehörige spielerisch zu klimafreundlichem Verhalten zu motivieren. Der Pilot des Klimaduells hat gezeigt, dass Gamification ein wirkungsvoller Ansatz ist, Hochschulangehörige zu nachhaltigem Verhalten zu motivieren. Bei der Erstdurchführung wurden zusammen mit dem «Gegner» – der Hochschule Eberswalde – rund 2,3 Tonnen CO2 eingespart. Für das ZHAW-weite Klimaduell erarbeitet das Projektteam entsprechende Challenges und untersucht schliesslich deren Wirksamkeit.

Maschinelle Übersetzungshilfe in der Krise

In ihrem Projekt untersucht Alice Delorme Benites, wie maschinelle Übersetzungsdienste in der Kommunikation mit geflüchteten Menschen eingesetzt werden können. Öffentliche Dienstleistungen für neu angekommene Geflüchtete bereitzustellen, ist eine sprachliche Herausforderung für Mitarbeitende in Verwaltung, NGOs und Bildungswesen. Nicht immer stehen Dolmetscher:innen für alle Sprachen zur Verfügung. Obwohl die maschinelle Übersetzung für europäische Sprachen kostenlos und effizient ist, ist sie für weniger gebräuchliche Sprachen nicht oder nur in geringerer Qualität verfügbar. In Zusammenarbeit mit Muttersprachler:innen untersucht Benites, welche Systeme und Gerätekonfigurationen für die schriftliche (E-Mail) und mündliche Kommunikation in verschiedenen Settings besonders geeignet sind. Die Analyse umfasst Kriterien der Qualität, des Datenschutzes und der Benutzerfreundlichkeit.

Nachhaltige Verpackungen entwickeln

Verpackungen verursachen CO2-Emissionen und Umweltverschmutzung. Nachhaltige Verpackungen sollen dennoch alle Funktionen für das Produkt erfüllen, sicher für Mensch und Umwelt sein, aber auch das Produkt ansprechend verkaufen. Um all diese Anforderungen erfüllen zu können, ist ein interdisziplinärer Ansatz notwendig. Genau diesen verfolgt Selçuk Yildirim mit seinem Projekt, das er zusammen mit Studierenden durchführt. Im Projekt vereint er nachhaltige Verpackungsmaterial- und Prozessentwicklungsaktivitäten seiner Forschungsgruppe Lebensmittelverpackungen mit der Designexpertise der ZHdK und der Kommunikationsexpertise der Gruppe Umweltpsychologie der ZHAW.

Datenbank für proteinreiche Lebensmittel

In ihrem Projekt entwickelt Claudia Müller eine Datenbank, die es Studierenden wie auch Forscher:innen ermöglicht, proteinreiche Lebensmittel hinsichtlich verschiedener Nachhaltigkeitsaspekte zu vergleichen. Dadurch wird leichter ersichtlich, welche Produkte in welchem Umfang zu einer nachhaltigeren Proteinversorgung der Bevölkerung beitragen können. Das Wissen verschiedenster Personen kann in die Datenbank einfliessen und nächsten Generationen von Studierenden und Mitarbeitenden zur Verfügung stehen. Es soll dadurch ein kontinuierlich wachsendes Nachschlagewerk entstehen, das aktuelle Erkenntnisse zum Thema Proteinquellen enthält.

Nudging mittels Beekeeper

Das Projekt von Nadine Klopfenstein zielt darauf ab, Nachhaltigkeit im Arbeitsverhalten der Mitarbeitenden am ZHAW-Departement Angewandte Linguistik zu fördern. Um dies zu erreichen, sollen Kurzinformationen, Tipps und Umfragen über den interaktiven, digitalen Kommunikationskanal Beekeeper vermittelt werden. Mitarbeitende werden so ermutigt, ihr Arbeitsleben nachhaltiger zu gestalten und am Aufbau einer Community mitzuwirken. Das Projekt wird wissenschaftlich evaluiert, um forschungsbasierte Belege dafür zu erhalten, ob dieses digitale Anstupsen zu einem nachhaltigeren Verhalten der Mitarbeitenden führt. Die Evaluation soll zudem neue Erkenntnisse zu einer möglichen Skalierbarkeit für die gesamte ZHAW liefern.

Mobile Inclusion Lab (MobILe)

Im Rahmen der Projektförderung wird das Real-Lab MobILE aufgebaut. Es zielt darauf ab, die experimentelle Entwicklung nachhaltiger Rehabilitations- und Hilfstechnologien für Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen. Das Projektteam unter Leitung von Martina Spiess stellt zum einen ein Toolkit aus Hardware und Software bereit, darunter 3D-Druck, Sensoren, Motoren und Mensch-Computer-Schnittstellen. Zum anderen bietet es Unterricht und technische Unterstützung an. Durch gemeinsame interprofessionelle Forschung und Wissenstransfer mit Forschenden und Studierenden fördert das Projekt eine Kultur der Entwicklung nachhaltiger, inklusiver und menschenzentrierter Lösungen.

Nachhaltigkeitsberichte für KMU ermöglichen

Mit der Entwicklung eines «Swiss Non-Financial Reporting Standard» (SNFRS) zielte das Institut für Financial Management unter der Leitung von Gabriela Nagel darauf ab, insbesondere für KMU einen konkreten Orientierungsrahmen zu schaffen, um zeitgemässe, aussagekräftige Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen. Die Lösung sollte sich an bestehenden internationalen Regelwerken orientieren, welche auf die Schweizer Verhältnisse möglichst einfach heruntergebrochen werden. Die Kriterien der Messbarkeit, Vergleichbarkeit, Auf- und Abwärtskompatibilität sollten dabei eingehalten werden.

Projekt «earth to earth»

Die Baubranche verursacht viel Abfall und Emissionen. Digitale Fabrikationsmethoden in Kombination mit der Verwendung alternativer Baustoffe bieten grosses Potenzial für die Entwicklung nachhaltigerer Konstruktionen. Damit die Industrie diese innovativen Systeme übernehmen kann, muss ihre technologische Reife jedoch durch angewandte Demonstrationsprojekte nachgewiesen werden. David Jenny vom Zentrum Bautechnologie und Prozesse führt mit seinem Projekt «earth to earth» ein neues hybrides Forschungs- und Lehrformat ein. In Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen und Industriepartnern werden jährlich Workshops durchgeführt, um aktuelle Forschungsergebnisse zu nachhaltigen Bauweisen in einem realen Entwurfs- und Bauprojekt anzuwenden und so die Akzeptanz von Industrie und architektonischer Praxis für die Implementierung neuer Technologien zu fördern.