Derzeit besteht das Verkehrsmanagement (TMS) auf der Schiene aus Planungs- und Steuerungssystemen, die auf verschiedenen Ebenen arbeiten, von einem einzelnen Bahnhof bis hin zu einem Betriebsgebiet, das mehrere Bahnhöfe und Hunderte von Streckenkilometern umfasst. Diese Systeme unterscheiden sich vor allem durch ihre Fähigkeit, in begrenzten Bereichen Änderungen am System vorzunehmen (z.B. nationale Fahrplanplanung gegenüber Gleisänderungen an einem Bahnhof). Diese Änderungen sind im aktiven Betrieb meist zeitkritisch, erfordern eine hohe Berechnungsgeschwindigkeit und erreichen je nach Umfang manchmal einen hohen Grad an Komplexität. Aus diesem Grund werden die Optimierungen in 50 Bereiche unterteilt. Mit dieser bereichsbezogenen Optimierung können lokale Optimierungen schnell durchgeführt werden, wodurch die neue Herausforderung der überregionalen Optimierung entsteht, bei der normale Steuerungssysteme nicht ausreichen, um die Bedürfnisse von Fahrgästen und Eisenbahnverkehrsunternehmen im Falle von Ereignissen, die mehr als einen Bereich betreffen, zu erfüllen.

Ein angepasster Fahrplan, der vom Planungssystem generiert wird, würde dagegen viele durch das Ereignis verursachte Ineffizienzen beheben und den Nutzern einige Informationen liefern, aber seine Berechnungszeit ist derzeit sehr lang und nicht geeignet, die aktuelle Nachfrage zeitnah zu erfüllen. Damit ist das Hauptziel dieses Projektvorschlags die automatische Generierung angepasster Fahrpläne (d.h. Tagesfahrpläne), basierend auf der Entwicklung einer Methode zur Skalierung von
Simulations- und Optimierungsmodellen des Bahnbetriebs auf überregionaler Ebene.

Die angepassten Fahrpläne müssen die Kriterien der Diskriminierungsfreiheit in Bezug auf den Angebotstyp (IC, S-Bahn) und die Zugbetreiber erfüllen und innerhalb eines Tages ab dem Zeitpunkt des Ereignisses eine konsolidierte Lösung liefern können. Um die Projektaktivitäten zu unterstützen, wurde der Unfall im Gotthard-Basistunnel als Testfall gewählt.