Rehkitzrettung – das Thema von Andrinas Bachelorarbeit
In der zweiten Junihälfte werden viele Wiesen zum ersten Mal gemäht. Dabei fallen Tiere wie Rehkitze, Feldlerchen oder Feldhasen der Mahd zum Opfer. Andrina Herren, Umweltingenieurstudentin mit der Vertiefung Naturmanagement, untersucht in ihrer Bachelorarbeit das Setzverhalten der Rehgeissen auf unterschiedlichen Höhenstufen. Die Analyse des Setzzeitpunkts, der Waldnähe, der Geländeneigung und des Schnittzeitpunktes soll aufzeigen, ob und wie Rehkitzunfälle verringert werden können.
Auf der Suche nach einer Bachelorarbeit war für mich schnell klar, dass ich meine Arbeit über das Thema Rehkitzrettung schreiben möchte. Es ist mir ein Anliegen, dass der Mähtod, der zur qualvollen Verstümmelung von Rehkitzen führt, weitgehendst verringert wird. Durch Gespräche mit engagierten Freiwilligen aus dem Verein Rehkitzrettung Schweiz erfuhr ich, dass zur Rettung der Rehkitze verschiedenste Methoden angewendet werden. Eine dieser Rettungsmethoden ist der Multikopter. Damit wird das Feld am Tag der Mahd aus der Luft abgesucht. Die Wärmebildkamera am Multikopter ermöglicht das Auffinden der Rehkitze durch den Temperaturunterschied zwischen Boden und Tier sehr zuverlässig. Aktuelle Schwierigkeiten herrschen in der Finanzierung der Multikopter, der Organisation und der schnellen und einfachen Kommunikation zwischen Drohnenpiloten, Landwirten und Jägern. Diesen Herausforderungen nimmt sich der Verein Rehkitzrettung Schweiz mit viel Engagement und Herzblut an.
Jedes Jahr zwischen April und Mitte Juni setzen die Rehgeissen ihre Kitze in das hohe Gras der Felder. Aufgrund ihres Drückinstinkts in den ersten drei Wochen nach der Geburt verhalten sich Rehkitze bei Gefahr ganz still, pressen sich fest auf den Boden und warten, bis die vermeintliche Gefahr vorbei ist. Nach diesen ersten drei Lebenswochen verschwindet der Drückinstinkt und der Fluchtinstinkt setzt ein. Die Flucht vor Mähmaschinen gelingt jedoch selten, da der Fluchtinstinkt unmittelbar (2-5m) vor der Gefahr einsetzt. So wurden in der Schweiz im Jahr 2019 rund 1’700 Rehkitze bei der Grasernte vermäht. Es wird aber von einer deutlich höheren Dunkelziffer ausgegangen.
Das Vermähen der Kitze ist aber nicht das einzige Problem – nicht gefundene Überreste stellen eine Vergiftungsgefahr für Kühe und Pferde dar, welche das kontaminierte Heu fressen.
Um mein Wissen in diesem Bereich zu vertiefen, schreibe ich meine Bachelorarbeit im Bereich der Rehkitzrettung. Dabei stelle ich mir unter anderem die Frage, ob die Rehkitzschonung sowie eine ökologischere Grasland-Bewirtschaftung einen späteren Mähzeitpunkt rechtfertigen könnte.
Möchtest du mit deiner Bachelorarbeit auch zum Schutz von Wildtieren beitragen? Dann studiere Umweltingenieurwesen! Anmeldeschluss ist der 31. Juli.
Weitere Informationen:
Mehr Informationen zur Vertiefung Naturmanagement findest du im digitalen Studienplaner. Oder passt eine der anderen vier Vertiefungen besser zu dir? Finde es heraus.
In der Forschungsgruppe Wildtiermanagement können unterschiedliche Bachelorthemen bearbeitet werden.
Informationen zum Bachelorstudium findest du auf unserer Homepage.
Fragen zum Studium und zur Zulassung beantwortet dir Julia Bänninger per Telefon ( +41 (0) 58 934 53 87) oder .