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Entscheidungsprozesse für Interventionen bei ADHS

Qualitative und quantitative Forschungsergebnisse aus der Schweiz

Beschreibung

Ausgangslage

Im Rahmen einer Studie zur adäquaten Förderung von Kindern mit ADHS soll die aktuelle gesellschaftliche Praxis in der Schweiz untersucht werden, die zu einer ADHS-Diagnose bei Kindern und ggf. zu einer anschliessenden medikamentösen Behandlung bei Kindern führt. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt (Kooperation mit der Universität Freiburg, Expert/innen aus der Praxis, ELPOS) besteht aus vier Teilstudien und untersucht die individuellen und sozialen Faktoren, die Einfluss auf den Entscheidungsprozess von Eltern und Fachpersonen für eine bestimmte Intervention/Behandlung bei ADHS nehmen können.

Zielsetzungen

Die Teilstudie der ZHAW (FST Gesundheitswissenschaften) untersucht die Perspektive der ADHS-betroffenen Kinder, ihrer Eltern sowie die Sicht von Fachpersonen, die in die Behandlung/Betreuung der Kinder involviert sind. Ein besonderes Interesse gilt der Untersuchung von Entscheidungsprozessen für die Wahl einer bestimmten Intervention beim Vorliegen einer ADHS-Diagnose.

Methodik

Diese Teilstudie umfasst drei zentrale Bausteine mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen:

  1. mit ethnographische Beobachtungen soll die Lebenswelt der betroffenen Kinder (N=8) untersucht werden, wobei primär die Settings Familie und Schule im Fokus stehen;
  2. leitfadengestützte Interviews mit Kindern (N=6), Eltern (N=6) und Fachpersonen (N=12): Die Interviews mit Kindern und ihren Eltern befassen sich mit Interventionen/Behandlungen und deren Auswirkungen im Alltag der Familien; untersucht werden auch die Entscheidungsprozesse der Eltern für oder gegen die Wahl einer Behandlung. Die Interviews mit den Fachpersonen haben den Umgang mit ADHS in der Schule, die Wahl bzw. Zuweisung zu bestimmten Interventionen sowie auch den gesellschaftlichen Umgang mit ADHS zum Gegenstand;
  3. schriftliche Befragungen von Eltern und Fachpersonen: Eine Stichprobe von Eltern (N~200) mit einem ADHS-betroffenen Kind wird zur Therapiewahl und den damit verbundenen Entscheidungsprozessen befragt; die Erhebung basiert u. a. auf den Ergebnissen der ethnographischen Beobachtung, der Einzelinterviews sowie Befunden aus anderen Studien. Zusätzlich wird auch eine Befragung von Fachpersonen (N~120) durchgeführt; dabei werden die Entscheidungsprozesse für die Wahl bestimmter Interventionen anhand von Fallvignetten untersucht.

Die Studie wird in allen drei Schweizer Sprachregionen (Deutschschweiz, Romandie, Tessin) durchgeführt.

Ergebnisse

Erste Ergebnisse werden auf Herbst 2016 erwartet.

Eckdaten

Projektleitung

Sandra Hotz, Prof. Dr. Peter Rüesch

Stellv. Projektleitung

Dominik Robin

Projektteam

Projektpartner

Universität Freiburg / Institut für Familienforschung

Projektstatus

abgeschlossen, 04/2015 - 10/2017

Institut/Zentrum

Institut für Public Health (IPH)

Drittmittelgeber

Stiftung Mercator Schweiz

Projektvolumen

108'730 CHF