Bedürfnisse von Fahrdienst-Kundinnen und Kunden mit einer Mobilitätsbeeinträchtigung
Tixi Zürich
Beschreibung
Hintergrund
Mobilität ist eine wichtige Voraussetzung dafür, das Leben aktiv zu gestalten und an der Gesellschaft teilzuhaben. So findet die Mobilität auch Beachtung in der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) und im Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) des Bundes. Insgesamt sind Menschen mit verschiedener Behinderung aber nach wie vor in ihrer Mobilität zum Teil stark eingeschränkt. Tixi Zürich leistet seit 1983 mit seinem «Fahrdienst für Menschen mit Behinderung» einen wichtigen Dienst, Menschen mit einer Mobilitätsbehinderung im Grossraum Zürich mobiler zu machen. Tixi Zürich hatte und hat dabei stets das Bestreben, ein umfassendes Angebot zu offerieren und es entsprechend den Bedürfnissen von Menschen mit einer Mobilitätsbehinderung anzupassen und auszubauen.
Zielsetzung
Ziel der Studie war, die Bedürfnisse der bestehenden Tixi-Kundinnen und Kunden möglichst umfassend zu erfassen sowie potentielle, bisher nicht erreichte Kundinnen und Kunden zu identifizieren. Es sollten Vorschläge abgeleitet werden, wie das bestehende Angebot deren Bedürfnissen entsprechend angepasst und erweitert werden kann.
Methoden
Mit einer Literaturrecherche wurde die aktuelle Situation von Menschen mit einer Mobilitätsbehinderung im Bereich Mobilität erfasst. Ein Vergleich der Merkmale der Tixi-Kundinnen und –Kunden mit den Merkmalen der Bevölkerung des Kantons Zürich identifizierte nicht erreichte potentielle Kundinnen und Kunden. Mit einer retrospektiven Bedürfnisanalyse basierend auf vorhergegangenen Kundenumfragen der Tixi-Kundinnen und Kunden wurden offene Bedürfnisse aufgedeckt. Aus den so gewonnenen Erkenntnissen wurden Vorschläge für eine Anpassung und Erweiterung des Angebots abgeleitet.
Ergebnisse
Die Literaturrecherche zeigt deutlich, dass fehlende Transportmöglichkeiten zu einer Reduktion der Partizipation führen, während geeignete Transportmöglichkeiten die Partizipation in verschiedenen Domänen und Lebensbereichen fördern.
Unterschiedliche Definitionen einzelner Merkmale und die Erhebung unterschiedlicher Merkmale erlauben keinen zuverlässigen Vergleich der Merkmale der Tixi-Kundinnen und –Kunden mit denen der Bevölkerung des Kantons Zürich und der Schweiz. Er zeigt jedoch im übergeordnetem Sinne, dass der Bedarf an Unterstützung im Bereich Mobilität im Kanton Zürich ist grösser als der, welcher von Tixi Zürich abgedeckt wird.
Die Analyse der Bedürfnisse und Erfahrungen der Tixi-Kundinnen und –Kunden zeigt klar, dass Tixi Zürich die Partizipation der Menschen mit einer Mobilitätsbehinderung fördert. Gleichzeitig besteht ein Potential die Bedürfnisse noch umfassender abzudecken.
Empfehlungen
Basierend auf den Resultaten sprechen wir Empfehlungen zur weiteren Verbesserung des Angebots von Tixi Zürich aus. Das sind beispielsweise die Schulung der Fahrerinnen und Fahrer für eine sichere Unterstützung der Kundinnen und Kunden beim Treppensteigen und beim Ein- und Aussteigen; Empfehlungen zur Angebotserweiterung, wie eine Unterstützung beim Einkaufen oder Kooperationen mit verschiedenen Dienstleistern; sowie Empfehlungen für die Kundendatenbank und künftige Kundenumfragen wie zum Beispiel eine Änderung der erfassten Kategorien in der Kundendatenbank oder die Durchführung persönlicher Interviews in der Kundenumfrage.
Eckdaten
Projektleitung
Projektteam
Anja Kollmar, Prof. Dr. Irina Nast
Projektpartner
TIXI Zürich, Fahrdienst für Menschen mit Behinderung
Projektstatus
abgeschlossen, 12/2016 - 05/2017
Institut/Zentrum
Institut für Ergotherapie (IER)
Drittmittelgeber
TIXI Zürich, Fahrdienst für Menschen mit Behinderung