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Wertorientierungen und Lebenswelten im Strafvollzug

Grundlagenforschung - Repräsentative Befragung zu Werten und kriminalpolitischen Einstellungen bei Inhaftierten

Beschreibung

1Wertorientierungen im Strafvollzug Die Wertorientierungen von Inhaftierten sowie deren Meinung über die Sanktionspraxis sind in der Schweiz ein Forschungsdesiderat. Dies trotz ihrer grossen Bedeutung für die Entstehung kriminellen Verhaltens und für die Rückfälligkeit Straffälliger. Um mehr über die Ansichten und Denkweisen von Inhaftierten in der Schweiz zu erfahren, führt die ZHAW im Rahmen eines vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Projekts eine quantitative Befragung unter Inhaftierten zu Wertorientierungen und zur Sanktionspraxis durch. 2Ausgangslage Die Analyse von Werten und deren Wirkung in unterschiedlichen sozialen Milieus hat in der kriminologischen Forschung bereits eine lange Tradition. Konsens besteht darüber, dass die Be-deutung konventioneller Werte mit zunehmender Delinquenzbelastung abnimmt und sogenannte kriminogene Werte an Bedeutung gewinnen. Im Rahmen der Studie sollen erstmals im Schwei-zerischen Straf- und Massnahmenvollzug die Wertorientierungen und kriminalpolitischen Ein-stellungen von Inhaftierten in allen drei Sprachregionen der Schweiz untersucht werden. Als Re-ferenzgruppe wird zudem das Schweizerische Strafvollzugspersonal befragt. 3Ziel Von besonderem Interesse ist die Beantwortung folgender Fragen:

  • Welche Wertorientierungen präferieren Inhaftierte in der Schweiz?
  • Lassen sich mit Blick auf die Wertorientierungen Unterschiede anhand von Deliktskategorien und/oder der Konfessionszugehörigkeit oder der Nationalität feststellen?
  • Existieren Zusammenhänge zwischen den präferierten Wertorientierungen und den Einstellungen zu Strafe und Sanktionserfahrungen?
  • Welche Werte präferiert das Strafvollzugspersonal als Referenzgruppe?

4Methode Die Befragung wird schriftlich, sowohl im Straf- als auch im Massnahmenvollzug in allen drei Strafvollzugskonkordaten der Schweiz durchgeführt. Als Referenzgruppe wird zudem das Strafvollzugspersonal in den entsprechenden Vollzugsformen befragt, da bei diesem Sample einerseits davon ausgegangen wird, dass im Gegensatz zur Durchschnittsbevölkerung fundierte Kenntnisse über den breiten ThemenkomplexStraffälligkeit vorhanden sind und dieses Sample in der Institution Strafvollzug als Lebenswelt involviert ist. Eine weitere Referenzgruppe, von der nicht angenommen werden kann, dass sie mit dem Themenkomplex Kriminalität und Strafvollzug in einer direkten Verbindung steht, bilden Beschäftigten und Studierende an der ZHAW, die anhand einer Online-Befragung einbezogen werden.

Eckdaten

Projektleitung

Projektstatus

abgeschlossen, 05/2016 - 08/2018

Institut/Zentrum

Institut für Delinquenz und Kriminalprävention (IDK)

Drittmittelgeber

SNF-Projektförderung / Projekt Nr. 162380

Projektvolumen

257'000 CHF