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Förderung gefährdeter Wildbienen auf Flachdächern

Beschreibung

In der Schweiz leben knapp 600 Wildbienenarten, wovon 45 % auf der Roten Liste verzeichnet sind. Ihr Vorkommen beschränkt sich v.a. auf Kies- und Sandflächen in Flussauen, Öd-landstellen, Waldränder sowie auf arten- und blütenreiche Trocken- und Halbtrockenrasen. Zusammen mit Pro Natura Schweiz sollen die Fördermöglichkeiten von Wildbienen auf begrünten Dachflächen untersucht werden durch geeignete Zusatzeinrichtungen/Substratergänzungen. Untersuchungsstandorte sind im Kanton Wallis, Tessin und im St. Galler Rheintal. Wildbienen konnten die begrünten Dachflächen auf den Projektstandorten – aber auch lediglich auf Dächer abgestellte Substratkisten relativ schnell finden und nutzen. Da die Untersuchungsstandorte eher ländlich gelegen waren kann man im Moment nicht sagen ob vergleichbare Strukturen in inneren Bereichen von grösseren Städten (und höheren Gebäuden) auch gefunden und genutzt werden können.
Ein wichtiger Faktor für die mengenmässige Nutzung von Substraten auf begrünten Dachflächen scheint das Angebot an Blüten zu sein. Von dem her ist es wichtig Dachbegrünungen nach Möglichkeit so zu planen, dass ein breites – und wohl auch über das Jahr verteiltes - Angebot an Blüten für Wildbienen (aber auch Honigbienen) bereitgestellt werden kann.
Weiterführend auf diesem Projekt empfehlen wir Untersuchungen, welche im Detail den Bruterfolg von Erdnestern auf begrünten Dächern prüfen. Die Frage muss gestellt werden, ob gewisse Ausprägungen von Dachbegrünungen „biologische Fallen“ darstellen können, d.h. Wildbienen bauen Nester, die ungünstigen Standortbedingungen (Austrocknung, Staunässe) führen aber zu einem systematischen Absterben der Brut.
Interessant wären aber auch mengenmässige Abschätzungen, wie gross der Beitrag an Blütenangebot auf Dächern einer Stadt gesamthaft sein kann um Wildbienen als Nahrungsquelle zu dienen.

Eckdaten

Projektleitung

Wolfgang Bischoff, Dr. Stephan Brenneisen

Projektteam

Sabina Käppeli, Sabine Oertli, Rafael Schneider

Projektpartner

Pro Natura - Schweizerischer Bund für Naturschutz

Projektstatus

abgeschlossen, 01/2010 - 12/2016

Institut/Zentrum

Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen (IUNR)

Drittmittelgeber

Dritte

Projektvolumen

150'000 CHF