Forschungslogiken in den textbasierten Digital Humanities
Analysen von Bewertungspraktiken nach dem Machine Learning-Turn
Beschreibung
Noch nie seit dem linguistic turn interessieren sich so viele Disziplinen von Informatik über Ingenieurswissenschaften hin zu Sozial- und Wirtschaftswissenschaften für Sprache und deren texttechnologische, maschinelle Verarbeitung. Dieser „machine learning turn“ wirkt sich auch auf die Geisteswissenschaften aus: Dort wird mit texttechnologischen Methoden experimentiert, etwa im Rahmen der Digital Humanities, obwohl diese Methoden auf der Basis anderer theoretischen Prämissen und in anderen Forschungslogiken entstanden sind.Das Projekt reflektiert diese Forschungslogiken in der digitalen Textanalyse im Spannungsfeld zwischen Informatik und Geisteswissenschaft. Zu diesem Zweck untersuchen wir exemplarisch einen Anwendungsfall, das Bewerten als zentrales Element des Web 2.0. Digitale Praktiken des Bewertens in den Bereichen Reisen und Literatur, nämlich Reiseblogs und online Laien-Buchrezensionen, sollen mit den Methoden des Machine Learnings/Deep Learnings, aber auch den geisteswissenschaftlichen Zugängen der Korpuslinguistik und des literaturwissenschaftlichen Distant Readings exemplarisch analysiert werden. Dies ermöglicht es, die in den jeweiligen Methoden encodierten Forschungslogiken freizulegen, zu reflektieren und damit die für die Zukunft der Geisteswissenschaft und ihre Stellung in der digitalen Gesellschaft und Wissenschaft elementaren Fragen zu diskutieren.
Eckdaten
Co-Projektleitung
Prof. Dr. Noah Bubenhofer, Dr. Berenike Herrmann
Projektteam
Daniel Knuchel, Dr. Thomas Messerli
Projektpartner
Universität Basel / Digital Humanities Lab
Projektstatus
abgeschlossen, 12/2018 - 06/2020
Institut/Zentrum
Institute of Language Competence (ILC)
Drittmittelgeber
Digital Lives / Projekt Nr. 183221
Projektvolumen
249'312 CHF