Die Entscheidungsfindung in Lawinensicherungsdiensten, basiert hauptsächlich auf der Einschätzung der Lawinengefahr. Wenn also organisatorische Schutzmassnahmen, wie Strassensperrungen, Evakuierungen, vorbeugende Lawinensprengungen etc. eingesetzt werden, basieren diese auf der Einschätzung der Lawinengefahr. Zur Minimierung des Lawinenrisikos werden zwischen aktiven und passiven sowie permanenten und temporären Massnahmen unterschieden. Die aktiven temporären Massnahmen haben in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen, weil die Investitionen und die laufenden Kosten im Vergleich zu permanenten baulichen Massnahmen (wie Lawinenverbauungen, Schutzdämme, Tunnels, etc.) viel geringer ausfallen und dadurch meist eine bessere Kostenwirksamkeit erreicht werden kann. Die Wyssen Avalanche Control AG ist Hersteller und Projektant von aktiven temporären Schutzmassnahmen, wie festinstallierten ferngesteuerten Sprenganlagen, Lawinendetektionssysteme etc. Für die Bedienung und Überwachung dieser Anlagen hat Wyssen eine neue webbasierte Bedienungsoberfläche entwickelt. Das Ziel dieses Projekts ist es, ausgehend von der bestehenden Plattform eine umfassende Service-Plattform (WACS) für Lawinendienste zu entwickeln. Es soll die Frage wissenschaftlich geklärt werden, ob es hilfreich und sinnvoll ist die Entscheidungsfindung risikobasiert anzugehen. Die wirtschaftliche Bedeutung dieses Projektes ist für den Wirtschaftspartner sehr gross. Im Markt Schweiz zeichnet sich nämlich eine Sättigung für Lawinensprenganlagen ab. Ziel ist die Stellung als Marktführer im Heimmarkt Schweiz und Österreich auszubauen. Die Innovation in diesem Projekt besteht darin erstmals herauszufinden, welchen Zusatznutzen eine risikobasierte Entscheidungsfindung bei Lawinendiensten gegenüber einem gefahrenbasierten Entscheid erbringt und wie ein Lawinendienst damit systematisch unterstützt werden kann.