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MOBIS: Förderung des nachhaltigen Mobilitätsverhaltens mittels Mobility Pricing und informationaler Anreize

SCCER Joint Activity CREST-Mobility

Beschreibung

Die Beeinflussung des Verkehrsverhaltens ist eine wichtige Strategie im Hinblick auf eine Reihe verkehrsbezogener gesellschaftlicher Herausforderungen, einerseits hinsichtlich der Kapazität des Verkehrssystems und dessen Finanzierung im Angesicht steigender Nachfrage, aber auch bei der Verfolgung energiepolitischer, städtebaulicher oder gesundheitspolitscher Ziele.Neben der langfristigen Ausgestaltung der Raumplanung (Verdichtung vs. Zersiedelung) und dem strategischen Ausbau des Verkehrsangebotes sind die Bereitstellung von gezielten Informationen (oder anderer sogenannter «soft measures») und finanzielle Anreize vielversprechende Instrumente, das Mobilitätsverhalten bezüglich diverser Zielgrössen zu optimieren.In der Departementsstrategie 2016 hat das UVEK Mobility Pricing als wichtigen Lösungsansatz hervorgehoben, welcher verursachergerecht und verkehrsträgerübergreifend zur Sicherung der Funktionalität und Leistungsfähigkeit der Verkehrsinfrastruktur, und insbesondere zur Glättung von Verkehrsspitzen beitragen kann. Die Strategie fordert hierzu die Erschaffung der konzeptuellen und rechtlichen Grundlagen für erste Pilotanwendungen. Im politischen Diskurs stellen in erster Linie die Ungewissheit bezüglich der konkreten Ausgestaltung der Preise sowie der Umverteilungswirkung wichtige Hindernisse dar. Aus wissenschaftlicher Sicht besteht zudem beträchtliche Unsicherheit bezüglich der Reaktion der Verkehrsteilnehmer auf verkehrsträger- und zeitspezifische Preissignale, da es in diesem Bereich relativ wenige einschlägige Studien gibt.Die Gesamtkosten von Mobilität beinhalten neben den privat anfallenden Kosten auch externe Kosten z.B. in der Form von Infrastrukturkosten, Stau und Emissionen, welche von der Allgemeinheit getragen und somit bei der individuellen Wahl von Mobilität nicht genügend berücksichtigt werden. Ein aus ökonomischer Sicht effizientes Preissystem besteht in der Reflektion der gesamten Kosten auf der Ebene der einzelnen Verkehrsteilnehmer, und führt somit zu einer eigentlichen Kostenwahrheit im Verkehr. Da ein wichtiger Teil der externen Kosten von der Auslastung des Verkehrssystems abhängt, variieren die resultierenden Preiskorrekturen über Raum und Zeit sowie mit der Wahl des Verkehrsmittels.Das vorgeschlagene Projekt beinhaltet in einem ersten Schritt die Weiterentwicklung einer Modellierungsplattform, welche es erlaubt, die externen Staukosten der Mobilität auf der Ebene einzelner Wegstrecken und Routen abzuschätzen und diese mit bestehenden Schätzungen bezüglich anderer externen Kosten des Verkehrs zu ergänzen. Das zweite zentrale Element des Projekts besteht in einer randomisierten Kontrollstudie, in welcher die Reaktion der Verkehrsteilnehmer auf die im Modell berechneten dynamischen Mobilitätspreise empirisch mit Hilfe einer Smartphone App gemessen wird. Als mögliches Substitut von finanziellen Anreizen wird zudem der Effekt informationsbasierter Interventionen untersucht, sogenannten «Nudges».

Eckdaten

Projektleitung

Prof. Dr. Kay Axhausen

Stellv. Projektleitung

Prof. Dr. Beat Hintermann

Projektteam

Dr. Alberto Castro, Dr. Thibaut Dubernet, Dr. Thomas Götschi, Joseph Molloy, Beaumont Schoeman, Christopher Tchervenkov, Uros Tomic

Projektpartner

Eidgenössische Technische Hochschule Zürich ETH / Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme; Universität Basel / Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Projektstatus

abgeschlossen, 07/2018 - 12/2020

Institut/Zentrum

Institut für Nachhaltige Entwicklung (INE)

Drittmittelgeber

Förderprogramm Energie / SCCER Mobility; Bundesamt für Strassen ASTRA