Grenzüberschreitende Krisenbewältigungskapazitäten Deutschland - Schweiz - Österreich
Beschreibung
Das Ziel des Projekts liegt in der Verbesserung der Kooperation zwischen Behörden und Einsatzorganisationen, indem mit verschiedenen Praxispartnern aus der Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein-Region ein gemeinsames, länderübergreifendes Evaluationsinstrument zur einheitlichen Leistungsbewertung grenzübergreifender Massnahmen zur Krisenbewältigung entwickelt und deren Praxistauglichkeit überprüft wird. Natur-, technische- und zivilisationsbedingte Katastrophen machen auch vor Landesgrenzen nicht Halt und bedürfen daher einer gemeinsamen, grenzübergreifenden Bewältigung. Eine der zentralen Herausforderungen dieser Zusammenarbeit und Koordination in der Krisen- und Katastrophenbewältigung sind die unterschiedlichen Verwaltungsebenen und -strukturen in den Grenzstaaten (Deutsch, Österreich, Schweiz, Fürstentum Liechtenstein), die durch unterschiedliche Verantwortlichkeiten, rechtliche Rahmenbedingungen und operative Praktiken gekennzeichnet sind. Gerade in hochdynamischen Situationen, in denen die verschiedenen Akteure des Bevölkerungsschutzes bzw. der Blaulichtorganisationen in Grenzgebieten zusammenarbeiten müssen, kann organisationales Handeln rational, struktural oder auch pragmatisch sein.Das Interagieren mehrerer Einsatzorganisationen gestaltet sich dabei oftmals sehr herausfordernd. Ein Grund hierfür ist bspw. der Umstand, dass diverse Behörden zur Vollziehung des Rechts in den einzelnen Ländern berufen sind. In der Zusammenarbeit und Koordination bei der Krisen- und Katastrophenbewältigung steht jedoch stets der situationsgerechte, effiziente und effektive Einsatz von Massnahmen im Zentrum, was eine gemeinsame Evaluation der Leistungen, insbesondere in grenzübergreifenden Übungen und Einsätzen, voraussetzt. Im Kontext von unterschiedlichen Perspektiven sowie verschiedenen Evaluationsverständnissen und unterschiedlichen Verfahren zur Leistungsmessung und -bewertung, gestaltet sich der Aufbau von gemeinsamen und abgestimmten Krisenbewältigungskapazitäten daher schwierig. Umso wichtiger ist die Entwicklung eines gemeinsamen Evaluationsinstruments.Mit Unterstützung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und der Universität der Bundeswehr München, entsteht in einem länderübergreifenden Projekt ein gemeinsames Evaluationsinstrument zur standardisierten Leistungsbewertung grenzübergreifender Massnahmen zur Krisenbewältigung zwischen verschiedenen Behörden (z.B. Bundesländer, Kantone, Regierungsbezirke, Kreis- und Stadtverwaltungen) und Einsatzorganisationen (z.B. Feuerwehr, Polizei, Technisches Hilfswerk, Zivilschutz) in der Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein-Region. Um dieses Instrument zu entwickeln, werden vorhandene Erkenntnisse und Informationen wie durchgeführte Studien, Erfahrungen der Projektpartner in der Krisenbewältigung, bestehende Auswertungen vergangener Übungen und Einsätze sowie bereits geleistete Vorarbeiten in Gremien, strukturiert erhoben und der Entwicklung zugrunde gelegt. Das gemeinsam mit den Partnern aus der Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein-Region entwickelte Instrument wird anschliessend im Rahmen verschiedener Übungen auf seine Praxistauglichkeit getestet und weiterentwickelt. Durch die gemeinsame Entwicklung im Projekt und die damit einhergehende enge Abstimmung mit den Projektpraxispartnern sowie der anschliessenden Anwendung in der Praxis entsteht – neben einer Intensivierung des Dialogs zur grenzübergreifenden Krisenbewältigung – ein nachhaltiges, über das Projekt hinaus bestehendes, standardisiertes Evaluationsinstrument und somit ein unmittelbarer Nutzen für die Krisenbewältigung in der gesamten Region.
Eckdaten
Projektleitung
Stellv. Projektleitung
Projektteam
Katharina Guirguis, Pascal Horni, Severin Keller, Chantal Menzi
Projektpartner
Universität der Bundeswehr München
Projektstatus
abgeschlossen, 11/2020 - 12/2021
Institut/Zentrum
Institut für Verwaltungs-Management (IVM)
Drittmittelgeber
Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein