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Familiäre Ressourcen in der Krise?

Wie Familien während der Corona-Zeit die Kinder- und Jugendhilfe erleben

Beschreibung

Abstract

Die Studie beleuchtet, wie Eltern und Jugendliche in der Kinder- und Jugendhilfe des Kantons Zürich die erste und zweite Welle der Corona-Pandemie erlebten. Daran anschliessend wurde vertieft untersucht, welche Rolle unterschiedliche Angebote der Kinder- und Jugendhilfe und Massnahmen des Kindesschutzes in dieser Zeit für die Familien spielten.

Ausgangslage

Während manche Eltern und Kinder die Situation in der Corona-Pandemie gut überstanden haben, verschärften sich in anderen die ohnehin prekären Verhältnisse. Für Mitarbeitende der Kinder- und Jugendhilfe eine schwierige Situation, die nicht immer eindeutig ist. Aber was berichten Familien aus der Kinder- und Jugendhilfe selbst darüber, wie sie durch diese Zeit gekommen sind? Und was lässt sich daraus für die Angebotsentwicklung lernen? Das Institut für Kindheit, Jugend und Familie wurde vom Amt für Jugend und Berufsberatung des Kantons Zürich in Zusammenarbeit mit den Sozialen Diensten der Stadt Zürich beauftragt, diese Frage in einer Studie zu beantworten.

Ziele

Die Studie liefert Erkenntnisse, die der Verbesserung der Unterstützung für Familien im Kanton Zürich dienen sollen. Für einen umfassenden Blick auf das breite Angebotsspektrum der Kinder- und Jugendhilfe wurden fünf Angebotsformen untersucht, die sich in ihrer Art und Intensität voneinander unterscheiden. Gemeinsam ist ihnen, dass sie Eltern und Kindern in prekären oder belasteten Situationen adressieren, die zu Beginn der Pandemie meist nicht gezielt in Studien befragt wurden. Durch vergleichbare Fragebögen, eine umfassende Stichprobe und vertiefende Interviews in den Erziehungsbeistandschaften sollten die Besonderheiten der verschiedenen Hilfeformen und vielfältigen Familiensituationen während dieser Zeit zum Vorschein gebracht werden.

Methodik

Methodisch ist eine Kombination aus einer breit an gelegten Klientinnen- und Klientenbefragung und einer vertiefenden Interviewstudie gewählt worden. Die Interviews fanden zwischen Oktober 2020 und Juni 2021 statt, die Befragung zwischen Februar und April 2021. Thematisiert wurde im Speziellen der Zeitraum zwischen dem ersten pandemiebedingten Lockdown im Frühjahr 2020 und der zweiten Pandemiewelle im Frühjahr 2021, darüber hinaus wurden allgemeine Fragen zur Einschätzung der Hilfen und Massnahmen gestellt. Befragt und interviewt wurden sowohl Eltern als auch Jugendliche ab zehn Jahren. Die Klientinnen- und Klientenbefragung berücksichtigt die Erfahrungen von Eltern in Erziehungs- und Besuchsrechtsbeistandschaften, in der Mütter- und Väterberatung (MVB), der heilpädagogischen Früherziehung (HFE) und im Programm «zeppelin – familien startklar». Bei den Jugendlichen beschränkt sich die Befragung auf die Erziehungs- und Besuchsrechtsbeistandschaften, in der Interviewstudie findet eine weitere Fokussierung auf Eltern und Jugendliche in Erziehungsbeistandschaften statt.

Ergebnisse

An der Befragung nahmen 571 Elternteile und 86 Jugendliche teil, bezogen auf die angeschriebenen Haushalte bedeutet dies eine Rücklaufquote von 36 %. Interviews führten wir mit 19 Elternteilen und 10 Jugendlichen aus 17 Familien. Eine Zusammenfassung der aus den Analysen abgeleiteten Befunde findet sich im Projektbericht. Für die Praxis wurden die Ergebnisse in mehreren durch die Auftraggebenden veranstalten Workshops diskutiert und in Form eines Praxiskommentars in ihrer Konsequenz für die zukünftige Verbesserung der Unterstützung von Familien im Kanton Zürich konkretisiert.

Eckdaten

Co-Projektleitung

Prof. Dr. David Lätsch, Dr. Tim Tausendfreund

Projektpartner

Stadt Zürich / Soziale Dienste

Projektstatus

abgeschlossen, 09/2020 - 07/2021

Institut/Zentrum

Institut für Kindheit, Jugend und Familie (IKJF)

Drittmittelgeber

Kanton Zürich / Amt für Jugend und Berufsberatung