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Die Situation von Kindern mit einem inhaftierten Elternteil in der Schweiz

Beschreibung

Eine Inhaftierung stellt nicht nur für die straffällig gewordene Person, sondern auch für deren Angehörige eine grosse Belastung dar. Bisherige Studien zu den Auswirkungen von Inhaftierung auf Angehörige zeigen, dass Angehörige teils erheblichen wirtschaftlichen, sozialen und emotionalen Problemen ausgesetzt sind. Insbesondere für Kinder kann der Wegfall eines Elternteils gravierende Folgen für deren soziale und emotionale Entwicklung haben. In der Schweiz fehlen systematisch erhobene Informationen zur Situation von Kindern mit einem inhaftierten Elternteil. Infolgedessen gab der UN-Kinderrechtsausschuss der Schweiz 2015 die Empfehlung ab, diese Lücke in der Umsetzung der Kinderrechtskonvention durch eine Studie über betroffene Kinder zu schliessen. In Antwort darauf beschloss der Bundesrat zwei Massnahmen (Bericht vom 18.12.2018): (1) Es soll geprüft werden, wie eine verbesserte Datenlage über betroffene Kinder geschaffen werden kann. (2) Eine qualitative Studie soll Aufschluss darüber geben, wie die Justizvollzugsanstalten das Kinderrecht auf die Aufrechterhaltung der Beziehungen zum inhaftierten Elternteil beachten. Vor diesem Hintergrund untersucht diese durch das Bundesamt für Justiz in Auftrag gegebene, qualitativ angelegte Studie die Situation von Kindern mit einem inhaftierten Elternteil in der Schweiz. Die wesentlichen Bestandteile des Projekts sind zum einen eine Bestandsaufnahme der aktuellen Praxis verschiedener Justizvollzugsanstalten und weiterer Organisationen, die möglicherweise mit Kindern mit inhaftiertem Elternteil beruflich zu tun haben (Sozialdienste, KESB, Kinderheime, Schulsozialarbeit, private Organisationen). Zum anderen werden die Erfahrungen und Sichtweisen von Betroffenen erhoben, d.h. von Kindern, inhaftierten und nicht-inhaftierten Elternteilen. Schliesslich werden Beispiele für best practice aufgezeigt sowie Bedarfe und Erfordernisse für eine schweizweite Statistik geprüft.

Eckdaten

Projektleitung

Co-Projektleitung

Prof. Dr. Dirk Baier, Dr. Samuel Keller, Prof. Daniel Lambelet

Projektpartner

Haute école de travail social et de la santé Lausanne HETSL

Projektstatus

abgeschlossen, 05/2021 - 10/2022

Institut/Zentrum

Institut für Delinquenz und Kriminalprävention (IDK); Institut für Kindheit, Jugend und Familie (IKJF)

Drittmittelgeber

Bundesamt für Justiz BJ

Projektvolumen

133'360 CHF