Stadtbäume haben oft Probleme in technogenen Böden. Die moderne Bautechnik sorgt für wenig Wurzelraum, Bäume stehen inmitten bautechnischer Konstruktionen wie Strasse und Kabeltrassen und der Untergrund wird durch Vibrationen und Erschütterungen immer stärker verdichtet. Diese und viele weitere Herausforderungen müssen die Stadt- und Strassenbäume in Zürich täglich Stand halten.Baumsubstrate sind die Grundlage für ein gesundes Wachstum und lange Lebensdauer von Bäumen im urbanen Raum. Sie sollen die Stadt- und Strassenbäume aus vegetationstechnischer Sicht mit ausreichend Nährstoffe beliefern und gleichzeitig Zugang zu Wasser und Luft bzw. Poren ermöglichen. Die Bauweise der Pflanzengrube kann nach FLL (Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V.) in überbaubare und nicht überbaubare Form unterteilt werden. Abhängig vom Pflanzort werden dabei ein- oder mehrschichtige Substrate benötigt. Mit den entsprechenden Baumsubstraten sollen die Wurzeln in die Tiefe bzw. unter angrenzende Verkehrsflächen «gelenkt» werden. So verbessert sich zum einen die Standfestigkeit des Baumes und zum anderen erreichen Wurzeln mehr Wasserzugänge, was mit der zukünftigen Entwicklung des Stadtklimas essenziell ist. Für diese neuen Anforderungen sind neben neue Einbautechniken auch neue strukturreiche Substrate notwendig.Grün Stadt Zürich erteilte der Zürcher Fachhochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) den Auftrag, die aktuelle Rezeptur des GSZ-Baumsubstrates zu überarbeiten. Das Ergebnis soll eine Verbesserung bzw. Aufwertung der aktuellen Rezeptur inklusive Lieferantenangaben (Herkunft) und Preise (inkl. Lieferung) enthalten. Ein Bestandteil der Resultate soll eine überarbeitete Rezeptur mit Siebkurve und ideale bodenphysikalischen Eigenschaften gemäss Vorgaben (FLL-Richtlinien (Siebkurven) und Vegtra Mü) sein.Ziel des Projekts ist die Anpassung des aktuellen, überbaubaren GSZ-Standard-Baumsubstrates, welches die Aufschwemmung des Blähtons und die Verschlämmung durch Feinteile reduzieren soll. Im Rahmen des Projektes wurden deshalb unterschiedliche Substratkomponenten verglichen, die zu einer neuen Baumrezeptur für Zürich ausgearbeitet wurden.