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Monitoring-Studie zu Geflüchteten aus der Ukraine im Kanton Zürich (S-Status)

Die Monitoring-Studie zum Integrationsverlauf Geflüchteter im erwerbsfähigen Alter mit S-Status im Kanton Zürich untersuchte zwischen März 2023 und Juni 2024 mithilfe zweier online-Befragungen (N=389) und vertiefenden Interviews (N=34) die Lebenssituation und Integrationsschritte der Betroffenen.

Ergebnis

Die Ergebnisse zeigen bei den befragten Geflüchteten mit S-Status im erwerbsfähigen Alter einerseits meist eine gute Vernetzung und regelmässige Kontakte mit Schweizer Kontaktpersonen (Gastfamilien, Freiwillige, Schule der Kinder, Sprachkurse) sowie eine meist gute physische und psychische Verfassung trotz kriegsbedingter Belastungsfaktoren, aber andererseits vergleichbare Schwierigkeiten bei der wirtschaftlichen Integration wie andere Flüchtlingspopulationen dies erfahren (zeitlich aufwändiger Spracherwerb, fehlende oder unerschwingliche Kinderbetreuungsmöglichkeiten, Skepsis von Arbeitgebenden bzgl. Perspektiven und Verbleib in der Schweiz, fehlende Anerkennung von Diplomen, prekäre Arbeitsbedingungen, welche eine Ablösung von öffentlicher Unterstützung wenig attraktiv machen.

Zudem verschlechterte sich die physische und psychische Gesundheit der Befragten über den dreizehnmonatigen Befragungszeitraum deutlich aufgrund unterschiedlicher Belastungsfaktoren (ungewisse Perspektiven, Trennung von Angehörigen, Situation in der Ukraine, Konflikte in der Wohnsituation, schwierige Arbeitsaufnahme etc.). Folglich zeigt sich, dass die soziale Integration durch Willkommenskultur und Zugang zum Arbeitsmarkt (Vorteile des S-Status) die Herausforderungen und Belastungsfaktoren nicht wettmachen können.

Beschreibung

Da die ukrainische Fluchtbewegung noch sehr jung ist, gibt es noch keine wissenschaftlichen Studien dazu, wie die vorläufige Integration dieser Flüchtlingsgruppe tatsächlich erfolgt und welchen Einfluss die politischen und gesellschaftlichen Massnahmen auf diesen Prozess ausüben. Das vorgeschlagene Projekt soll einen Beitrag hierzu leisten und zielt darauf ab, mithilfe eines Monitorings die ersten Integrationsschritte der ukrainischen Geflüchteten im Kanton Zürich zu untersuchen und somit Antworten auf die aktuell diskutierten Fragen zu finden, die für die weitere Ausgestaltung der Flüchtlings- und Integrationspolitik zentral sind. Das Forschungsprojekt zielt auf zwei Fragen ab:

  1. Wie gestalten sich die ersten Integrationsschritte der ukrainischen Geflüchteten im Kanton Zürich?
  2. Welche Rolle spielen dabei die im Rahmen des Status „S“ konzipierten kantonalen Integrationsmassnahmen einerseits und das gesellschaftliche Engagement der zürcherischen Bevölkerung gegenüber den Ukrainer:innen, andererseits?

Der Fokus des Monitorings liegt auf: i) Registrierungsprozess und Zugang zu Informationen; ii) Wohnsituation; iii) berufliche Eingliederung; iv) Organisation der Kinderbetreuung; v) soziale Vernetzung und vi) Gesundheit (psychisch und physisch). Im Rahmen des Projektes wird eine Umfrage unter Ukrainer:innen durchgeführt, Link siehe weiter unten. Die qualitativen Interveiws mit geflüchteten Ukrainer:innen wurden von März bis Mai 2023 durchgeführt.

Eckdaten

Projektteam

Dr. Tatjana Fenicia , Dr. Dilyara Müller-Suleymanova, Dr. Inna Vashkite

Projektstatus

abgeschlossen, 10/2022 - 12/2024

Institut/Zentrum

Institut für Vielfalt und gesellschaftliche Teilhabe (IVGT)

Drittmittelgeber

Gemeinnütziger Fonds Kanton Zürich (ehemals Lotteriefonds Kanton Zürich); Stiftung Mercator Schweiz; Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft SGG

Projektvolumen

99'946 CHF