Klimawandelauswirkungen im Pfefferanbau - eine globale Eignungsanalyse
Die Studie untersucht die Auswirkungen des Klimawandels auf die globalen Pfefferanbaugebiete. Diese Studie bietet erstmalig eine umfassende Bewertung der Anbaueignung von schwarzem Pfeffer (Piper nigrum L.) und zeigt auf, mit welchen Veränderungen gerechnet werden muss.

Ergebnis
Diese Studie stellt die erste globale Bewertung der Anbaueignung von schwarzem Pfeffer (Piper nigrum L.) unter aktuellen und künftigen klimatischen Bedingungen dar. Sie basiert auf einer umfassenden Literaturrecherche und Expert:innenbefragungen zu den Standortansprüchen von schwarzem Pfeffer, ihrer Eignungsklassifizierung und räumlichen Modellierung. Dabei wurden aktuelle Klima-, Topographie- und Bodendaten der relevantesten Parameter verwendet.
Weltweit ist die Ausdehnung geeigneter Anbaugebiete vor allem durch geringe Jahresniederschläge und längere Trockenperioden begrenzt. In höheren Lagen und Breitengraden begrenzen niedrige Mindesttemperaturen und niedrige Jahresmitteltemperaturen die Eignung von schwarzem Pfeffer. In bestimmten Regionen innerhalb der geeigneten Gebiete sind hohe Hangneigungen und ein niedriger pH-Wert des Bodens wichtige einschränkende Faktoren. Die daraus resultierenden Eignungsgebiete für schwarzen Pfeffer umfassen die meisten der heutigen Hauptanbaugebiete.
Dem Modell zufolge könnte es in den Anbauregionen im Zuge des Klimawandels sowohl zu positiven als auch zu negativen Veränderungen der Anbaueignung von schwarzem Pfeffer kommen, die hauptsächlich auf veränderte Niederschlagsmuster zurückzuführen sind. Während das Modell auf mittel- und langfristigen Trends des Klimawandels basiert, deckt es kurzfristige Wetterschwankungen, wie die Wahrscheinlichkeit von Extremereignissen (z.B. starke Regenfälle oder Dürre), nicht ab. Da die Wasserverfügbarkeit ein entscheidender Faktor für das Wachstum, den Ertrag und die Qualität von schwarzem Pfeffer ist, wird die Klimaanpassung in allen Anbauregionen als wichtig erachtet. Dies könnte Massnahmen wie die Verbesserung der Bodenqualität, die Diversifizierung der Anbausysteme für schwarzen Pfeffer, das Speichern von Regenwasser für die Bewässerung oder Windschutzmassnahmen umfassen.
Die in dieser Forschungsarbeit entwickelte Methodik könnte für die Bewertung der Auswirkungen des Klimawandels auf andere wichtige Gewürze und Kräuter angewendet werden. Zunächst wäre eine Voruntersuchung zur Klimasensitivität von Gewürzen und Kräutern sinnvoll, um Arten zu identifizieren, die besonders anfällig für Klimaveränderungen sind.
Beschreibung
Hintergrund
Schwarzer Pfeffer (Piper nigrum L.), der als «König der Gewürze» bekannt ist, hat weltweit eine grosse wirtschaftliche Bedeutung. Er ist auch wichtig für die Erhaltung der Lebensgrundlagen von Produzent:innen und für kulinarische Traditionen. Die zunehmende Bedrohung durch den Klimawandel stellt eine grosse Herausforderung für die Zukunft des Pfefferanbaus dar. Allerdings gibt es heute kaum Informationen über die spezifischen Auswirkungen des Klimawandels auf den Pfeffer und mögliche Veränderungen in den geeigneten Anbaugebieten.
Projektziele
Hauptziel der Untersuchung ist eine globale Abschätzung der Standorteignung von schwarzem Pfeffer, unter heutigen und künftigen klimatischen Verhältnissen. Damit sollen Erfahrungen in der Modellierung der Anbaueignung von Gewürzen und Kräutern gesammelt werden. Diese dienen als Grundlage für weitere Studien von Klimawandelauswirkungen im Gewürze- und Kräutersektor.
Zielgruppe der Untersuchung sind Akteur:innen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von schwarzem Pfeffer. Eine weitere Zielgruppe ist die Wissenschaft im Bereich Klimawandelauswirkungen und Eignungsmodellierung landwirtschaftlicher Kulturen.
Vorgehen
Um die heutige und künftige Anbaueignung von schwarzem Pfeffer auf globaler Ebene zu modellieren, wurde ein multikriterieller Bewertungsansatz angewandt, der klimatische, topographische und Bodenparameter berücksichtigt. Die Standortansprüche von schwarzem Pfeffer wurden durch umfangreiche Literaturrecherchen und Expert:innenbefragungen ermittelt und in vier Eignungsstufen eingeteilt. Die Auswirkungen des Klimawandels wurden anhand von fünf globalen Zirkulationsmodellen (GCMs) und zwei shared socioeconomic pathways (SSP1 2.6 und SSP5 8.5) für die Jahre 2055 und 2085 abgeschätzt.
Eckdaten
Projektleitung
Stellv. Projektleitung
Projektteam
Projektstatus
abgeschlossen, 02/2023 - 12/2023
Institut/Zentrum
Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen (IUNR)
Drittmittelgeber
Adalbert-Raps-Stiftung