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Technologien für die Therapie auf Distanz nach Schlaganfall

Ergebnis

In der ersten Phase unseres Projekts haben wir herausgefunden, dass Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, die derzeit verfügbaren Technologien für den Heimgebrauch als weitgehend ausreichend empfinden. Sie äußerten keine konkreten Wünsche nach neuen Technologien. Stattdessen betonten sie den Bedarf an besserer Übersicht über die zahlreichen bestehenden Möglichkeiten und drückten den Wunsch nach Entscheidungshilfen aus, um die passenden Technologien einfacher auswählen zu können.

Auch Therapeut:innen zeigten sich mit den verfügbaren Technologien für den Heimgebrauch von Schlaganfallpatient:innen zufrieden. Allerdings identifizierten sie zwei zentrale Bedürfnisse: einerseits mehr Klarheit hinsichtlich der Vergütung solcher Technologien und andererseits bezahlte Zeit, um sich über neue Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Sie betonten, dass sie Technologien nur dann empfehlen und instruieren können, wenn sie ausreichend Zeit haben, sich damit vertraut zu machen – was aktuell oft in ihrer Freizeit geschieht, da keine Vergütung für diese Fortbildung vorgesehen ist.

Die größte Gruppe mit unerfüllten Bedürfnissen waren die unterstützenden Angehörigen. Dies sind Personen, die Menschen mit Schlaganfall unentgeltlich und meist ohne fachliche Ausbildung im Alltag unterstützen. Dazu gehören häufig (Ehe-)Partner:innen, Kinder, Eltern, andere Verwandte oder Freund:innen. Ihre Aufgaben reichen von pflegerischen Tätigkeiten (z. B. Körperpflege, Medikamentengabe, gegebenenfalls Wundpflege) über organisatorische Aufgaben (z. B. Transport und Begleitung zu Arzt- und Therapieterminen) bis hin zur Unterstützung im Alltag (z. B. Einkäufe oder die Finanzverwaltung).

Diese Gruppe äußerte ein starkes Bedürfnis nach Schulung in verschiedenen Bereichen, da sie sich oft allein gelassen und nicht ausreichend informiert fühlte. Zudem gaben viele an, zeitlich stark ausgelastet zu sein, weshalb sie Lernangebote bevorzugen, die zeit- und ortsunabhängig zugänglich sind.

Weiterentwicklung: Ein neues Projekt für Angehörige
Aus den Ergebnissen der ersten Projektphase entstand ein Folgeprojekt, das aktuell von unseren Masterstudentinnen Frau Valeria Mäusli und Frau Sonja Willmann umgesetzt wird. Im Rahmen dieses Projekts wird eine nationale Umfrage durchgeführt, um die in den Interviews gewonnenen Erkenntnisse zu vertiefen.

Darüber hinaus entwickeln die Studentinnen einen Massive Open Online Course (MOOC) – ein kostenlos zugängliches Online-Bildungsangebot, das speziell auf die Bedürfnisse von Angehörigen von Schlaganfallpatient:innen zugeschnitten ist. Ziel ist es, diesen MOOC so zu gestalten, dass er die Wissenslücken der Angehörigen füllt und praxisnahe Unterstützung bietet. Am Ende des Projekts wird das Angebot getestet, um seine Nutzbarkeit und Effektivität zu überprüfen.

Beschreibung

Ein Schlaganfall zählt weltweit zu den Hauptursachen für anhaltende Einschränkungen bei alltäglichen Aktivitäten und der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Ergotherapeut:innen spielen eine zentrale Rolle, um Betroffene dabei zu unterstützen, ihren Alltag wieder eigenständig zu meistern und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Viele Menschen, die mit den Folgen eines Schlaganfalls leben, haben den Wunsch, in ihr vertrautes häusliches Umfeld zurückzukehren. Dies gelingt oft nur mit der Unterstützung von Angehörigen oder anderen privaten Betreuungspersonen. Daher ist es von großer Bedeutung, diese Personen aktiv in die ergotherapeutische Behandlung einzubinden und ihre Bedürfnisse ebenfalls zu berücksichtigen.

Technologien bieten ein großes Potenzial für die ambulante Schlaganfallrehabilitation, insbesondere für den Einsatz im häuslichen Umfeld. Dennoch ist bisher wenig darüber bekannt, welche Technologien Klient:innen nach einem Schlaganfall, ihre Angehörigen sowie Therapeut:innen als besonders hilfreich empfinden und welche spezifischen Bedürfnisse sie in diesem Bereich haben.

Ziel der Studie
Im Rahmen dieser Studie erforschen wir die Sichtweisen und Bedürfnisse der drei Zielgruppen:

  • Menschen, die nach einem Schlaganfall in Privathaushalten leben,
  • pflegende Angehörige, die sie im Alltag unterstützen,
  • sowie Ergotherapeut:innen, die die Rehabilitationsprozesse begleiten.


Der Fokus liegt dabei auf der Nutzung von Technologien für den Heimgebrauch während der Schlaganfallrehabilitation in der Schweiz. Mittels qualitativer Forschungsmethoden untersuchen wir, welche Anforderungen und Wünsche die Betroffenen an solche Technologien haben, um den Einsatz gezielt zu verbessern und die Rehabilitation nachhaltiger zu gestalten.

Eckdaten

Projektleitung

Projektteam

Projektstatus

laufend, gestartet 12/2022

Institut/Zentrum

Institut für Ergotherapie (IER)

Drittmittelgeber

Stiftung für Ergotherapie Zürich

Projektvolumen

60'000 CHF