Stadt-Thermometer
Beschreibung
In Kürze
Die ZHAW unterstützt die Stadt Winterthur bei der Durchführung des Projektes 'Stadt-Thermometer', in dessen Rahmen 54 Winterthurer:innen im Sommer 2023 in ihrem privaten Aussenbereich Temperatur und Luftfeuchtigkeit messen. Die erhobenen Daten sind öffentlich zugänglich und können anonymisiert im Online-Stadtplan eingesehen werden. Nebst der Datenerhebung steht dabei die aktive Mitwirkung der teilnehmenden Winterthurer:innen im Fokus.
Projektbeschreibung
Die sommerliche Hitzebelastung in stark urbanisierten Gebieten stellt die Städte vor grosse Herausforderungen, wobei die Temperaturen insbesondere nachts deutlich höher ausfallen können, verglichen mit dem weniger bebauten Umland. Dieser städtische Hitzeinseleffekt ist auch in Winterthur spürbar, weshalb die Stadt Massnahmen zur Hitzeminderung anstrebt. Um diese nachhaltig planen zu können, werden mit Hilfe von Messungen und hochaufgelösten Simulationen besonders belastete Gebiete identifiziert. Zu diesem Zweck hat die ZHAW im Auftrag der Stadt Winterthur im vergangenen Sommer ein Temperatur- und Feuchtemessnetz installiert, welches aus 28 Sensoren besteht, und seit da zuverlässige Daten zum lokalen Stadtklima sammelt. Da die Sensoren auf öffentlichem Grund installiert sind, bleibt der Datensatz auf charakteristisch öffentliche Bereiche, wie Strassen, Parks oder Plätze beschränkt. Aber wie stark ist die Hitzebelastung an den Orten, an denen sich die Winterthurer:innen uns am meisten aufhalten - ihren privaten Aussenbereichen? Wie heiss wird es auf einem Südbalkon? Macht die Bodenbeschaffenheit des Sitzplatzes einen Unterschied? Wie lange hält der kühlende Effekt eines Sommerregens im Vorgarten an? Um Fragen wie diesen auf den Grund zu gehen, hat die Stadt Winterthur gemeinsam mit der ZHAW das Projekt "Stadt-Thermometer" lanciert, in dessen Rahmen 54 Winterthurer:innen von Juli bis Oktober 2023 in ihrem privaten Aussenbereich die Lufttemperatur und -feuchtigkeit messen. Unterstützt wird das Projekt von der Kommunikationsagentur catta, die mit ihrer fundierten Erfahrung im Bereich Citizen Science einen mühelosen Austausch mit der Bevölkerung gewährleistet. Die teilnehmenden Winterthurer:innen messen von Juli bis Oktober Temperatur und Luftfeuchtigkeit in ihrem privaten Aussenbereich. Die ZHAW stellt dafür Messgeräte zur Verfügung, die sich bereits in früheren Projekten bewährt haben, und betreut die Teilnehmer:innen bei technischen Fragen rund um die Messungen. Am Ende jedes Monats werden die erhobenen Daten gesammelt und überprüft. Die so erhobenen und aufbereiteten Daten werden im Online-Stadtplan anonymisiert veröffentlicht, wobei nebst den Temperatur- und Feuchtewerten zusätzliche Informationen zu den Standorten verfügbar sind. Auf der Projektwebsite ist der aufbereitet Datensatz ebenfalls frei zugänglich. Ziel des Projektes ist die Machbarkeit eines solchen, von Privatbürger:innen betriebenen Messnetzes zu prüfen, welches zukünftig das öffentliche (Temperatur-)Messnetz punktuell erweitern, und so eine Datengrundlage zur Stadtklimaforschung im privaten Raum generieren könnte. Ebenfalls sollen die Winterthurer:innen aktiv in den wissenschaftlichen Prozess (Citizen Science) und den öffentlichen Diskurs über den Umgang mit der zunehmenden Hitzebelastung im urbanen Raum eingebunden werden.
Eckdaten
Projektleitung
Projektteam
Curdin Spirig
Projektpartner
Stadt Winterthur / Fachstelle Umwelt; catta GmbH
Projektstatus
abgeschlossen, 01/2023 - 12/2023
Institut/Zentrum
Zentrum für Aviatik (ZAV)
Drittmittelgeber
Öffentliche Hand (ohne Bund)