Eine Schwester erzählt - Alltagserleben mit einem Jungen mit Cerebralparese in der Schweiz: Eine narrative Studie (SisStories)
Geschwisterkinder im Fokus: Narrative Methoden und Kinder als Zielpublikum für ein vertieftes Verständnis von Geschwister von Kindern mit Cerebralparese und ihre Betätigungen im Alltag.
Beschreibung
Hintergrund
Geschwisterbeziehungen sind eine häufige und hochgradig individuelle Erfahrung in der Kindheit und darüber hinaus. Die Rolle als Geschwisterkind wird im Rahmen alltäglicher Aktivitäten erlebt und formt ein umfassenderes Narrativ von Kindheitserfahrungen. Geschwister von Kindern mit Behinderung können erhebliche Schwierigkeiten erfahren, da ihre Teilhabe an für sie wichtigen Tätigkeiten eingeschränkt sein kann. Gleichzeitig können sie durch ihre Verantwortlichkeiten Selbständigkeit und Selbstbewusstsein erleben. Ihre Identität kann massgeblich von diesen Erfahrungen, ihren Rollen und Aufgaben geprägt sein. Die Narrationstheorie kann helfen, solche komplexen Erfahrungen besser zu verstehen, indem sie den Fokus auf Betätigungen des Alltags und dessen Bedeutungen legt.
Ziel
Diese Studie zielt darauf ab, das Bedeutungserleben einer Schwester eines Jungen mit Cerebralparese und die Komplexität ihrer alltäglichen Aktivitäten zu verstehen und für ein breitere Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Methode
Daten wurden im Rahmen einer breiteren Mixed Methods Studie in der Schweiz erhoben (siehe Link für parti-cp Studie). In diesem Projekt erfolgt nun eine Sekundäranalyse von Interviewdaten einer Familie, bestehend aus einem Jungen mit Cerebralparese, seiner Mutter und seiner Schwester, unter Verwendung einer interpretativen narrativen Methodologie («narrative-in-action»). Die teilnehmende Familie ist in einen Feedback- und Disseminationsprozess eingebunden.
Um die Ergebnisse einer breitere Öffentlichkeit und vor allem dem Zielpublikum Kinder zugänglich zu machen, wird ein Produkt zu Wissenschaftskommunikation in Kollaboration mit Familienpartnern erarbeitet.
Schlüsselwörter: Narrativ, Geschwister, Cerebralparese, Betätigung, Alltag, Wissenschaftskommunikation, Familieneinbezug
Eckdaten
Projektleitung
Stellv. Projektleitung
Projektteam
Prof. Dr. Staffan Josephsson (Karolinska Institutet), Sandra Krebser
Projektpartner
Karolinska Institutet
Projektstatus
laufend, gestartet 10/2024
Institut/Zentrum
Institut für Ergotherapie (IER)
Drittmittelgeber
Stiftung für Ergotherapie Zürich; SNF-Projektförderung
Projektvolumen
20'500 CHF