Evaluation «Keine Daheimnisse»: Prävention häuslicher Gewalt an Schulen
Inwiefern konnte das Projekt dazu beitragen, betroffenen Kindern und Jugendlichen einen besseren Zugang zu Unterstützungsangeboten zu verschaffen?
Ausgangslage und Ziele
Das Projekt «Keine Daheimnisse» des National Coalition Building Institute Schweiz (NCBI) greift mittels eines halbtägigen Workshops, Gruppenaktivitäten und Abschlussanlässen (Lokalprojekte) das Thema häusliche Gewalt im Setting Schule auf. Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 20 Jahren an Schulen und in Brückenangeboten (SEMO). Betroffenen soll ein möglichst früher Zugang zu Unterstützungsangeboten ermöglicht werden.
Das Projekt wurde von 2019 bis 2023 im Rahmen der Prävention nichtübertragbarer Krankheiten von Gesundheitsförderung Schweiz und dem Bundesamt für Gesundheit gefördert. Hauptziele waren die Verbreitung in weitere Regionen der Schweiz und die Schaffung neuer Schnittstellen zur Gesundheitsversorgung.
Methodik
Die Fachgruppe Klinische und Gesundheitspsychologie hatte den Auftrag, das Projekt zu evaluieren. Dazu wurde ein Mixed-Methods Ansatz gewählt. Neben Online-Umfragen mit Fachpersonen der Deutschschweiz und der Romandie wurden Dokumentenanalysen sowie Gruppen- und Einzelinterviews mit Fachpersonen und Kindern und Jugendlichen durchgeführt.
Ergebnisse
NCBI konnte zwischen 2019 und 2023 insgesamt 123 Lokalprojekte in 11 definierten Zielgebieten der deutsch- und französischsprachigen Schweiz durchführen sowie 10 Fachtagungen und 8 Webinare. Dadurch konnte ein höheres Bewusstsein zur Bedeutung der Zusammenarbeit und Enttabuisierung bei teilnehmenden Fachpersonen und eine Stärkung der Kinder und Jugendlichen erreicht werden. Kulturelle und strukturelle Unterschiede zwischen den Regionen waren herausfordernd. Neue Schnittstellen zwischen Gesundheitsversorgung und Schulen wurden über Fachtagungen und Webinare geschaffen.