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Die globale Herausforderung Plastik: Vom Einwegprodukt zur Ewigkeit

Für ihre Bachelorarbeit führte Selina Pfäffli eine Feldstudie im Can-Tho-Fluss im Mekong-Delta, Vietnam, durch. Diese Arbeit liefert wertvolle Einblicke in die Plastikverschmutzung des Flusses und deren Transport ins Südchinesische Meer. Die Forschung entstand in Zusammenarbeit mit der niederländischen Non-Profit-Organisation The Ocean Cleanup, die innovative Technologien einsetzt, um Plastik in Flüssen und Ozeanen abzufangen.

Plastikverschmutzung im Mekong: Eine Analyse mit The Ocean Cleanup

Im Rahmen einer sechswöchigen Feldarbeit in Can Tho, Vietnam, wurde im Can-Tho-Fluss, einem Seitenarm des Mekongs, eine umfassende Untersuchung zur Plastikverschmutzung durchgeführt. Der Mekong gehört zu den am stärksten verschmutzten Flüssen Asiens. Der Fokus der Untersuchung lag auf der Analyse von schwimmendem Makroplastik – seiner Zusammensetzung, Herkunft und Verweildauer. Ziel war es, Daten zu gewinnen, die sowohl lokal als auch global zur Bekämpfung der Plastikkrise beitragen können. Der vom Interceptor aufgefangene Müll wurde entladen und an Land detailliert untersucht.

Erkenntnisse zur Plastikverschmutzung

Die Untersuchung zeigte, dass der Grossteil der schwimmenden anthropogenen Objekte aus Plastik bestand, insbesondere aus Weichplastik wie Verpackungen, Styropor sowie Hartplastikobjekten. Viele der Objekte waren Einwegprodukte mit einer kurzen Lebensdauer, die mit Ess- und Trinkgewohnheiten zusammenhingen, darunter PET-Flaschen, Plastiktüten, Styroporboxen, Trinkbecher, Strohhalme und Essensverpackungen.

Ein weiterer Befund war die Herkunft des Plastiks: Der Grossteil der Objekte zeigte Vietnam als Produktionsland, also eine überwiegend inländische Herkunft. Die meisten Objekte waren innerhalb der letzten zwölf Monate produziert worden, was darauf hindeutet, dass sie erst kürzlich in den Fluss gelangten.

Bedeutung der Forschung

Vietnam steht vor einem gravierenden Problem mit Plastikmüll. Aufgrund fehlender Abfallmanagementsysteme landet ein erheblicher Teil des Plastikabfalls in der Umwelt. Ein besseres Verständnis der Zusammensetzung und des Ursprungs von Makroplastik liefert entscheidende Hinweise darauf, wo und wie dieser Abfall in die Umwelt gelangt. Die Ergebnisse dieser Untersuchung tragen dazu bei, Bewusstsein in der lokalen Bevölkerung zu schaffen und legen eine Grundlage für ein gezielteres Abfallmanagement.

Darüber hinaus können die Daten dazu beitragen, Verantwortlichkeiten für die Plastikverschmutzung zu klären und Druck auf Produktionsfirmen auszuüben. Der Mekong, als einer der stark verschmutzten Flüsse, trägt erheblich zur Einleitung von Plastik ins Meer bei, insbesondere über urbane Zentren wie Can Tho. 

Besonders relevant sind die Ergebnisse auch, weil bisher nur wenige Studien spezifisch Makroplastik in stark verschmutzten Flüssen untersucht haben. Diese Daten sind ein wichtiger Baustein, um den Umfang der Verschmutzung besser zu verstehen und die aquatischen Ökosysteme zu schützen.

Persönliche Motivation und Herausforderungen

Die Arbeit an einem so drängenden Thema wie der Plastikverschmutzung war sowohl herausfordernd als auch bereichernd. Besonders prägend war die tägliche Konfrontation mit der massiven Plastikverschmutzung vor Ort in Can Tho. Die Zusammenarbeit mit The Ocean Cleanup war inspirierend und lieferte wertvolle Einblicke in die Arbeit einer internationalen Organisation. Die grösste Herausforderung lag in der detaillierten Analyse des gesammelten Mülls, die jedoch essenziell war, um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen.

Ausblick

Die gewonnenen Daten werden Teil eines grösseren Datensatzes von The Ocean Cleanup, der dazu dient, den Transport des Plastikmüll in die Ozeane besser zu erforschen und zu verstehen. The Ocean Cleanup plant, ähnliche Studien in weiteren Ländern durchzuführen, um ein globales Verständnis der Plastikverschmutzung zu entwickeln.

Dieser Beitrag liefert wertvolle Erkenntnisse für die internationale Datenbank von The Ocean Cleanup, die auf standardisierten Protokollen für Meeresmüll basiert. Die detaillierte Analyse aus Vietnam ist ein wichtiger Meilenstein und wird zukünftige Massnahmen zur Reduzierung der Plastikverschmutzung weltweit unterstützen.

Mitmachmöglichkeiten

Die Plastikkrise erfordert ein Zusammenspiel verschiedener Ansätze – von politischen Massnahmen bis hin zu einem bewussten Konsumverhalten. Möchtest du selbst aktiv werden und dich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen? Nutze die Gelegenheit, ein eigenes Projekte oder eine Studie zu diesem wichtigen Thema zu starten. Lass dich von den Ansätzen und Erfolgen von The Ocean Cleanup inspirieren und informiere dich bei Dozierenden der ZHAW über Möglichkeiten zur Umsetzung. Jeder Beitrag zählt – gemeinsam können wir die Plastikverschmutzung bekämpfen!