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Die soziale Dimension lebendiger Traditionen

Seit 2023 untersuchen Forschende der ZHAW, ZHdK, FH Vorarlberg und HTWG Konstanz das implizite Handlungswissen in lebendigen Traditionen und seinen Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe. Zur Halbzeit des Forschungstransfer-Projektes diskutierten sie mit Vertreter:innen aus der DACH-Region erste Ergebnisse.

Im Rahmen des über zwei Jahre laufenden Forschungstransfer-Projektes «Lebendiges Kulturerbe als Lernfeld für soziale Aushandlungsprozesse und gesellschaftlichen Zusammenhalt (Lekulab)» wird seit Herbst 2023 am Beispiel der Konstanzer Fasnacht und des Silvesterchlausens im Kanton Appenzell Ausserrhoden erforscht, wie sich das Handlungswissen immaterieller Traditionen für die Praxis im Bereich der Partizipationsförderung und des freiwilligen Engagements nutzbar machen lässt. Die Gesamtprojektleitung liegt bei Prof. Dr. Leticia Labaronne am Zentrum für Kulturmanagement der ZHAW.

Ziel des durch den Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee geförderten Forschungstransfer-Projektes ist es, dieses implizite Wissen greifbar zu machen und die Übertragung auf andere soziale Settings und Systeme herzustellen. In den vergangenen Monaten wurden hierfür zahlreiche Interviews mit Protagonist:innen der Konstanzer Fasnacht und des Silvesterchlausens geführt, qualitativ ausgewertet und die Ergebnisse aufbereitet.

Am 1. Oktober 2024 konnte in Kooperation mit Martin Schröpel, Abteilung für Bürgerbeteiligung und bürgerschaftliches Engagement der Stadt Konstanz, ein Entwicklungsworkshop durchgeführt werden. Im Ratsaal der Stadt Konstanz wurden die vorläufigen Forschungsergebnisse Vertreter:innen aus der DACH-Region bzw. dem Bodenseeraum vorgestellt und im kleinen Kreis intensiv darüber diskutiert, welche der herausgearbeiteten Faktoren für den Bereich der Partizipation und des freiwilligen Engagements Relevanz besitzen und wie der Wissenstransfer aus den lebendigen Traditionen in die partizipative Praxis gelingen kann.

Für das Projektteam geht es so gestärkt in die zweite Hälfte des Projektes. Die im Entwicklungsworkshop geschärften Konzepte werden in den kommenden Monaten weiter aufbereitet und 2025 in mehreren Transfer-Workshops der breiteren Öffentlichkeit präsentiert.

Forschungsprojekt IMMOERBO (2020/2021)

Dem Projekt «LeKuLab» vorausgegangen ist das ebenfalls durch den Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee gefördertes Projekt «IMMOERBO - Das immaterielle Kulturerbe der Bodenseeregion». Im Rahmen des 2023 abgeschlossenen zweijährigen Projektes wurde erstmals umfassend das immaterielle Kulturerbe der Bodenseeregion sowie seine Funktion für kulturelle Identität und regionale Entwicklung untersucht. Das Projekt knüpft an diese Forschungsergebnisse an.
>> Projektwebsite IMMOERBO
>> Interaktive Storymap IMMOERBO